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Wir trauern um Georg Bieringer
  † 9. Juli 2012

Auszug aus der Trauerrede (von Werner Götz)

Georg Bieringer war fast 30 Jahre Mitglied im Katholischen Landvolk Dachau.
Im ersten gewählten Vorstand (1984-1988) des wiedergegründeten Landvolks war er als Beirat tätig. Später (1996-2000) war er nochmal Beirat im Vorstand. In dieser Zeit und dazwischen sorgte er sehr für die Pflege des Brauchtums und der Kultur in unserem Verband. So sind seine Volkstanzkurse in Westerholzhausen nachhaltig im Gedächtnis. Wir lernten dort das Tanzen und fanden dank seiner Unterstützung auch viel Freude daran. In den Jahren 1993 bis 1997 war er unser Tanzmeister und Vortänzer bei unseren Kathreintänzen in Pellheim. Wir danken ihm sehr herzlich für die lange und intensive Mitgestaltung unseres Lebens in der KLB Dachau. Er möge ruhen in Frieden!


Wo "Joe" Bieringer war, wurde es gesellig
Bericht von Gisela Huber in den Dachauer Nachrichten vom 14.Juli 2012

Er war ein höchst geselliger Mensch,der sich auch von einem gesundheitlichen Schicksalsschlag nicht unterkriegen ließ. Georg Bieringer hat am Ende den Kampf verloren. Doch den Indersdorfern bleibt er in bester Erinnerung.

Indersdorf - Es war eine überaus große Trauergemeinde, die den allseits beliebten Georg Bieringer auf seinem letzten Weg begleitet hat.
Im Alter von 62 Jahren durfte er heimgehen, nachdem ihm die Folgen eines Schlaganfalls in den vergangenen Jahren doch sehr zugesetzt hatten. All das hatte Bieringer aber mit großer Geduld ertragen.

Nicht nur bei seinen zwei Schwestern mit ihren Familien wird er eine große Lücke hinterlassen, sondern auch in seinem großen Freundeskreis.
Pfarrer Stefan Hauptmann erinnerte im Trauergottesdienst an die Stationen von Georg Bieringer, an ein Leben, das vielen Veränderungen unterworfen war, vor allem im beruflichen Bereich, das von Landwirt über Lagerhausmitarbeiter, Klärwärter bis hin zum Mitarbeiter der Volksbank-Raiffeisenbank Dachau reichte.
"Der Petersberg war dabei sein christlicher Mittelpunkt", erinnerte Hauptmann. Pfarrer Otto Steinberger erinnerte an die tiefe Freundschaft, die Bieringer mit Pfarrer Martin Seidenschwang verbunden hat.

   

"Das heute hätte ihm gut gefallen, dass so viele Menschen gekommen sind", behauptete Karl Böller in seiner Ansprache am offenen Grab. Der "Joe", wie ihn seine Freunde nannten, hätte dabei sicherlich für gute Stimmung gesorgt. "Wir sind betrübt, dass er schon so früh gehen musste, wenngleich wir dankbar sind, dass er nun von seinem Leid erlöst wurde".

Karl Böller, der den Verstorbenen in den vergangenen Jahren immer wieder mobilisiert hat, ihn zu den vielfältigsten Veranstaltungen mitgenommen hatte, umriss ein erfülltes Leben, in dem der Frohsinn die Oberhand hatte. "Er war gerne ein freier Mensch", aber einer, der sich in der Gesellschaft immer wieder einbrachte. So hat er nicht nur einer Generation das Tanzen beigebracht, später auch das Volkstanzen", erinnerte Böller.
Er sprach auch dessen Begabung als Hochzeitslader an, erinnerte an die legendären Tennenfeste auf Bieringers Hof und den traditionellen Rosenmontagsball beim Steidle, der auf seine Initiative hin über Jahrzehnte ein Höhepunkt des Faschings war. Auch die Gründung des Stammtisches in Ried geht auf sein Mitwirken zurück.
Wo immer er war, hat er Frohsinn verbreitet", sagte Böller. Zudem war er bis zum Schluss ein begeisterter Landwirt, auch wenn er nur noch von den Bildern zehren konnte, die er in frühen Jahren bei allen Gelegenheiten gemacht hat.

Dazu gehörten auch die Bildungsreisen, die er organisiert hat, oder die Zeltlager in jungen Jahren.

Auch die politische Seite sprach Karl Böller an, denn 40 Jahre lang gehörte Georg Bieringer der CSU an und vertrat sie dabei auch neun Jahre lang im Gemeinderat.
Dass es dem Verstorbenen immer sehr um die Geselligkeit gegangen ist, das bestätigten auch die Schützenmeister von den Kosterschützen Indersdorf und Einigkeit Karpfhofen, wo Bieringer ebenfalls seit Jahrzehnten Mitglied war - aber weniger wegen des Schießsports, sondern mehr wegen der Gemeinschaft.

Danke sagte auch das Katholische Landvolk für das über 30-jährige Mitwirken,teilweise im Vorstand. "Es war ihm immer wichtig, Geselligkeit und Brauchtum zu verknüpfen und er war uns ein gelehriger Tanzmeister und Vortänzer bei den Kathreintänzen", sagte Vorsitzender Werner Götz.

Unvergessen sind auch die köstlichen Auftritte auf der Theaterbühne, denn Georg Bieringer gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Theaters Indersdorf. Sein unerschütterlicher Humor, seine mitreißende Art, seine Offenheit, Hilfsbereitschaft und seine Fähigkeit zuzuhören - all das zeichnete "Joe" Bieringer aus.


Dachauer Nachrichten vom 14. Juli 2012