Er war ein
höchst geselliger Mensch,der sich auch von einem gesundheitlichen
Schicksalsschlag nicht unterkriegen ließ. Georg Bieringer
hat am Ende den Kampf verloren. Doch den Indersdorfern bleibt er
in bester Erinnerung.
Indersdorf - Es war eine überaus
große Trauergemeinde, die den allseits beliebten Georg Bieringer
auf seinem letzten Weg begleitet hat.
Im Alter von 62 Jahren durfte er heimgehen, nachdem ihm die Folgen
eines Schlaganfalls in den vergangenen Jahren doch sehr zugesetzt
hatten. All das hatte Bieringer aber mit großer Geduld ertragen.
Nicht nur bei seinen zwei
Schwestern mit ihren Familien wird er eine große Lücke
hinterlassen, sondern auch in seinem großen Freundeskreis.
Pfarrer Stefan Hauptmann erinnerte im Trauergottesdienst an die
Stationen von Georg Bieringer, an ein Leben, das vielen Veränderungen
unterworfen war, vor allem im beruflichen Bereich, das von Landwirt
über Lagerhausmitarbeiter, Klärwärter bis hin zum
Mitarbeiter der Volksbank-Raiffeisenbank Dachau reichte.
"Der Petersberg
war dabei sein christlicher Mittelpunkt", erinnerte Hauptmann.
Pfarrer Otto Steinberger erinnerte an die tiefe Freundschaft, die
Bieringer mit Pfarrer Martin Seidenschwang verbunden hat.
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"Das heute hätte
ihm gut gefallen, dass so viele Menschen gekommen sind", behauptete
Karl Böller in seiner Ansprache am offenen Grab. Der "Joe",
wie ihn seine Freunde nannten, hätte dabei sicherlich für
gute Stimmung gesorgt. "Wir sind betrübt, dass er schon
so früh gehen musste, wenngleich wir dankbar sind, dass er
nun von seinem Leid erlöst wurde".
Karl Böller, der den
Verstorbenen in den vergangenen Jahren immer wieder mobilisiert
hat, ihn zu den vielfältigsten Veranstaltungen mitgenommen
hatte, umriss ein erfülltes Leben, in dem der Frohsinn die
Oberhand hatte. "Er war gerne ein freier Mensch", aber
einer, der sich in der Gesellschaft immer wieder einbrachte. So
hat er nicht nur einer Generation das Tanzen beigebracht, später
auch das Volkstanzen", erinnerte Böller.
Er sprach auch dessen Begabung als Hochzeitslader an, erinnerte
an die legendären Tennenfeste auf Bieringers Hof und den traditionellen
Rosenmontagsball beim Steidle, der auf seine Initiative hin über
Jahrzehnte ein Höhepunkt des Faschings war. Auch die Gründung
des Stammtisches in Ried geht auf sein Mitwirken zurück.
Wo immer er war, hat er Frohsinn verbreitet", sagte Böller.
Zudem war er bis zum Schluss ein begeisterter Landwirt, auch wenn
er nur noch von den Bildern zehren konnte, die er in frühen
Jahren bei allen Gelegenheiten gemacht hat.
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Dazu gehörten auch die
Bildungsreisen, die er organisiert hat, oder die Zeltlager in jungen
Jahren.
Auch die politische Seite sprach Karl Böller an, denn 40 Jahre
lang gehörte Georg Bieringer der CSU an und vertrat sie dabei
auch neun Jahre lang im Gemeinderat.
Dass es dem Verstorbenen immer sehr um die Geselligkeit gegangen
ist, das bestätigten auch die Schützenmeister von den
Kosterschützen Indersdorf und Einigkeit Karpfhofen, wo Bieringer
ebenfalls seit Jahrzehnten Mitglied war - aber weniger wegen des
Schießsports, sondern mehr wegen der Gemeinschaft.
Danke sagte auch das Katholische Landvolk für das über
30-jährige Mitwirken,teilweise im Vorstand. "Es war ihm
immer wichtig, Geselligkeit und Brauchtum zu verknüpfen und
er war uns ein gelehriger Tanzmeister und Vortänzer bei den
Kathreintänzen", sagte Vorsitzender Werner Götz.
Unvergessen sind auch die
köstlichen Auftritte auf der Theaterbühne, denn Georg
Bieringer gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Theaters
Indersdorf. Sein unerschütterlicher Humor, seine mitreißende
Art, seine Offenheit, Hilfsbereitschaft und seine Fähigkeit
zuzuhören - all das zeichnete "Joe" Bieringer aus.
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