Archiv                 30-Jahr-Feier                 

30 Jahre KLB

Abendlob
(Abendgesänge mit der Gruppe Enzyklika)

Hymnus: Lied: "Türöffner "Auf vielen Wegen"

1.Psalm "Weil es Dich kümmert /Ps 139"

2.Psalm "Trauernde werden getröstet              (Klagepsalm)"

Canticum
Lied "Ihr werdet es merken"
Kehrvers: Ihr werdet es merken, ob Er euch wirklich willkommen war. Man wird es euch ansehen, ob ihr Ihn wirklich erwartet habt.
Man wird es spüren, ob ihr euch auf Ihn eingestellt, ob ihr das Bessere habt erwählt.
1.Strophe: Habt ihr einander stark oder fertig gemacht ? Hat Christus seine Wunder unter euch vollbracht ? Seid ihr dem Hirt gefolgt, oder mehr seinem Hund ? Seid ihr die Gesendeten oder Hintergrund ?


Lesung
: Ezechiel 34,11+12, 15-17
Denn so spricht Gott, der Herr: Jetzt will ich meine Schafe selber suchen und mich selber um sie kümmern. Wie ein Hirt sich um die Tiere seiner Herde kümmert an dem Tag, an dem er mitten unter den Schafen ist, die sich verirrt haben, so kümmere ich mich um meine Schafe und hole sie zurück von all den Orten, wohin sie sich am dunklen, düsteren Tag zerstreut haben. Ich werde meine Schafe auf die Weide führen, ich werde sie ruhen lassen - Spruch Gottes, des Herrn.
Die verlorengegangenen Tiere will ich suchen, die vertriebenen zurückbringen, die verletzten verbinden, die schwachen kräftigen, die fetten und starken behüten. Ich will ihr Hirt sein und für sie sorgen, wie es recht ist. Ihr aber, meine Herde - so spricht Gott, der Herr -ich sorge für Recht zwischen Schafen und Schafen, zwischen Widdern und Böcken.

Antwortgesang: "Das Wunder von damals"

Homilie / Auslegung

Thema: Gott selber ist der Hirte. Bei ihm liegt die Sorge für die Menschen. So hat er auch in den drei Jahrzehnten für die KLB Dachau und ihre Mitglieder gesorgt. Verschiedene Symbole, die wir mitgebracht haben, zeigen nun die unterschiedlichen Weisen seiner Sorge.

1. Gott macht sich auf. Dazu haben wir Kompass und Karte mitgebracht – (auf die Stufen legen) Er selber ist der Hirte. Auch wenn uns dieses alte jüdische Bild vom Hirten und den Schafen heute nicht mehr so vertraut ist, spüren wir, dass es da einen gibt, der es ganz gut mit uns meint, der uns sucht, der auf uns zukommt, der uns beschützt, uns leitet und führt – auch durch Dunkelheiten hindurch. Er kümmert sich um die, die zum ihm gehören. Und er kümmert sich um die, die sich entfernt oder ihn noch nicht entdeckt haben. Mit Kompass und Karte sind auch wir gerüstet, unseren Weg zu gehen, Begegnungen zu ermöglichen und anderen auf dem Weg zu helfen.

2. Gott führt zurück. Das zeigt uns die Glocke. Er ist zugleich auch wie eine Glocke, die immer wieder mit ihrem Klang auf seine Liebe zu uns Menschen aufmerksam macht und uns zurückruft, wenn wir uns in den Niederungen des Alltags oder in den Herausforderungen des Lebens verlaufen haben. Wenn wir auf diese himmlischen Glockenzeichen hören, dann gehen wir nicht verloren, sondern finden je neu die Ausrichtung Gottes am Leben, das er von ganzem Herzen liebt. Hören wir einfach den Ton der Glocke, die uns zum Leben ruft …

3. Gott schenkt Ruhe auf der Weide. Dazu haben wir ein Kissen mitgebracht. Wir erwarten viel von uns selbst und vieles wird von uns erwartet. Begegnungen verlaufen nicht immer konfliktfrei. Das alles führt zu einem Getrieben-Sein und Gelebt-Werden. Gott möchte uns

ruhen lassen. Er zeigt uns den Raum dafür, er hört uns zu und nimmt uns die Angst. Im Gespräch mit ihm, können wir uns selbst finden. Zur Ruhe finden in uns. In-uns-Ruhen – wie auf einem Kissen. Wir müssen ihm dafür Zeit und Raum in unserem Leben geben.

4. Gott schenkt Heilung. Das zeigen uns diese Heilkräuter. Ich bringe einen Kräuterbuschen mit als Symbol für Verletzungen und Heilung. Wir alle müssen schmerzhafte Erfahrungen machen, ob körperlich oder seelisch. Heilung kann auf verschiedenen Ebenen stattfinden, auch durch Gebet. Schmerzliche Erfahrungen haben durchaus ihren Sinn. Sie machen es uns möglich, die Leiden anderer nachzuempfinden, so dass wir einander Trost spenden können, da wir selbst Leid erfahren haben. Wenn wir einander in schweren Zeiten beistehen, können wir dem anderen Balsam sein und lindern dadurch seine Schmerzen.

5. Gott sorgt für Recht. Er richtet auf. Dazu haben wir eine Waage mitgebracht. Gleich einem Hirten sorgt er für Recht zwischen Schafen und Schafen. Seine Sorge gilt einem friedlichen und guten Miteinander von Großen und Kleinen, Starken und Schwachen, Jungen und Alten, Gesunden und Kranken. Er ist darauf bedacht, dass ein jedes in der Herde Schutz findet, aufwachsen und leben kann. Er wird beispielsweise Einhalt gebieten, wenn der Starke den Schwachen zurückdrängt. Gott sorgt sich um das rechte Maß zwischen Menschen und Menschen. Er sorgt sich darum, dass Gegensätze und Interessen in Einklang gebracht werden zum Wohl aller und dass die Gemeinschaft bildlich gesprochen, in der Waage bleibt. So ist jeder gerufen seine Talente zu seiner Zeit, an seinem Ort einzubringen, für ein solidarisches Zusammenleben.

Stille

Magnificat - Nr. 719 "Magnificat" aus dem Buch "Ein Segen sein"

Fürbitten
Mein Herr und mein Gott,
heute feiern wir das 30jährige Bestehen der katholischen Landvolkbewegung Dachau:
Vieles ist in diesen Jahren passiert in den Bereichen Glaube, Bildung, Kultur und Gemeinschaft.
Deshalb kommen wir zu Dir und beten: Lass uns im Gebet Deine Nähe spüren.

1. Glaube muss immer wieder neu errungen werden. Lass uns im Austausch und in der Gemeinschaft mit anderen Ermutigung und Stärkung im Glauben erfahren, um im Vertrauen auf dich auch Zweifel und Schicksalsschläge zu meistern. Lass uns im Gebet Deine Nähe spüren.

2. Zum KLB-Jahresweg gehören vor allem auch Bildung und Erfahrung. Auf der Basis der Notwendigkeit, dass Leben -soll es lebenswert sein- ohne die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen nicht möglich ist. Deshalb bitten wir dich, gib, dass die Arnbacher Gespräche und alle Bildungsangebote und Projekte für Gruppen auch in Zukunft ein guter Beitrag zum Generationenlernen sein können.
Lass uns im Gebet Deine Nähe spüren.

3. Kultur, das ist der Sieg der Argumente über das Faustrecht, so hat ein gescheiter Mensch einmal gesagt. Bei unserem Glauben und Handeln möchten wir Bräuche und Gewachsenes aufnehmen und pflegen, sie im Jetzt betrachten und uns gemeinsam den Sinn und die Qualität erschließen. Gott schenke uns das rechte Gespür für gesunde Traditionen und vor allem den Mut, Neues zu entwickeln.
Lass uns im Gebet Deine Nähe spüren.

4. Herr, lasse die KLB voll Freude einen Ort der Begegnung und des Dialogs auch mit Andersdenkenden und Fragenden sein, damit Menschen, die auf der Suche sind, sich bei uns wohlfühlen und Glaube und Verständnis erleben.
Lass uns im Gebet Deine Nähe spüren.

5. In lebendigen Gemeinschaften liegt unsere Zukunft. Hilf Du uns ein Miteinander zu pflegen zu dem jeder beiträgt, nicht alles an Wenigen hängt, in dem Entwicklung und gemeinsame Gestaltung möglich ist.
Lass uns im Gebet Deine Nähe spüren.


6. Den Weg der KLB Dachau bestimmten von jeher Menschen.
Einige von ihnen sind schon von uns gegangen. Für sie wollen wir heute ein Licht anzünden.
Wir denken an
   - Pfarrer Alois Zenner,
   - Pfarrer Karl Namberger,
   - Maria Götz,
   - Irmgard Wachter
   - Erich Rössler
   - Georg Bieringer
   - Josef Sedlmaier
alle unsere verstorbenen Mitglieder,
alle unsere verstorbenen Angehörigen.
Lass uns im Gebet Deine Nähe spüren
.

Um all das bitten wir für heute und für den Weg in der Zukunft. Im Vertrauen auf unseren Gott beten wir also mit den Worten Jesu: Vater unser

Dankgebet




Danke, guter Gott, für 30 Jahre, die diese Gemeinschaft miteinander unterwegs ist.

In den 80er Jahren begannen die Arnbacher Gespräche. Sie beschäftigten sich mit dem Glauben in der unmittelbaren Umgebung, suchten dafür Impulse in der weiten Welt und richteten unseren Blick auf die Bewahrung der Schöpfung.

Die 90er Jahre waren geprägt von den Themen: die Frau in der Kirche, unsere weltweite Verantwortung und dem Blick auf andere Religionen. Ab dem Jahr 2000 rückten persönliche Themen und der Umgang mit der eigenen Individualität im Hinblick auf Freiheit und Bindung in den Focus. Für all die Impulse, die wir empfangen und setzen durften, danken wir dir, o Gott.

Danke, guter Gott, für alles, was geglückt ist, die Gemeinschaft bereichert hat und die Menschen, die unseren Weg begleitet haben.

Das Landvolk ist ein Lern- und Lebensort an dem es gelingt, was in der Bibel steht wie einen roten Faden auch ins alltägliche Leben zu übersetzen. Danke für die Gemeinschaft und die persönlichen Gottesdienste, die wir im Landvolk erleben. Aus den jährlichen Oasentagen zur geistlichen Vertiefung an verschiedenen Orten nehmen wir Impulse mit nach Hause. Danken wollen wir auch, dass wir nie aufgehört haben, uns darum zu bemühen, einen gemeinsamen Weg zu finden. Unser Engagement wird immer fruchtbar für uns alle und für andere, die mit uns auf dem Weg sind. In großer Dankbarkeit hoffen wir auch auf den Segen für den kommenden Weg in all den persönlichen und gemeinschaftlichen Veränderungen, die sicher kommen werden. Gib, dass wir nie das gemeinsame Für- und Miteinander aus den Augen verlieren und immer wieder neue Anfänge wagen in Christus unserem Herrn. Amen.

Segenslied:"Ich glaub, ich bin gesegnet"

Ich glaub, ich bin von Anfang an gesegnet
ich staune mit dem Amen,
wenn Christus mir begegnet,
spielt im Geist mit den Gedanken
Gott öffnet mir die Schranken
lässt mich übers Wasser gehn
lässt mich übers Wasser gehn

... und Berge versetzen

.... und Stürme beruhigen

... und Schuld vergeben


Segen:
Der Herr sei mit Euch … und mit Deinem Geiste.

Segen des Anfangs, gehe voran den unsicheren Schritten, festige die Knöchel der Verzagten, erneuere die Kräfte der Unermüdlichen.

Segen des Anfangs, lege dich auf die unruhigen Gemüter, löse die Verkrampfung der Ängstlichen, gib neue Anstöße den Suchenden und bringe die Phantasie zum Blühen.

Segen des Anfangs, sag uns ein Wort, das trägt und nicht trügt, gib uns die Ruhe, in der die Kraft liegt, schenke uns Zuversicht und Freude.

Segen des Anfangs, leuchte auf wie die Sonne am Morgen, spende Schatten in der Hitze des Mittags, beschirme uns im Dunkel der Nacht.

Segen des dreieinigen Gottes, der du uns durch die Jahre begleitet hast, geleite uns durch die kommende und noch vor uns liegende Zeit, du Vater, Sohn und heiliger Geist.

nach Paul Weismantel

Schlusslied: "Es scheint durch dich"