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Diözesanversammlung der Katholischen Landvolkbewegung
am 10.1.2003 auf dem Petersberg

Morgenlob

Einleitung
In Israel war die Nacht von 6 bis 6 Uhr in vier Nachtwachen eingeteilt. Die schwierigste Nachtwache war die vierte von 3 - 6 Uhr morgens, die Morgenwache. Zu Beginn dieser Nachtwache sind im biologischen Rhythmus des Körpers alle Körperfunktionen heruntergefahren. Um diese Zeit wachen, ist eine hohe Belastung. Auch in unserm Schlaf ist diese Zeit besonders kritisch, wo sich sozusagen entscheidet, ob unser Körper aus seiner tiefsten Ruhephase wieder zum Leben erwacht. Mit dem Morgenlob feiern wir, dass wir aus der Nacht und Finsternis wieder ins Angesicht des Tages herausgetreten sind, dass wir aus der Bewußtlosigkeit des Schlafs wieder ins aktive Leben auferweckt worden sind. Am Morgen feiern wir unsere Rettung aus dem Dunkeln.

Lied
Gotteslob Nr 671 Strophe 1 und 2 Lobet den Herren alle, die ihn ehren. . Der unser Leben, das er uns gegeben, in dieser Nacht .

Lesungen
Exodus 14,24-25
Um die Zeit der Morgenwache blickte der Herr aus der Feuer- und Wolkensäule auf das Lager der Ägypter und brachte es in Verwirrung. Er hemmte die Räder an ihren Wagen und ließ sie nur schwer vorankommen. Da sagte der Ägypter: Ich muß vor Israel fliehen; denn Jahwe kämpft auf ihrer Seite gegen Ägypten. Dieser Text ist kein historischer Tatsachenbericht, sondern eine Glaubensaussage: Zur Zeit der Morgenwache, also wenn die Zeit besonders kritisch ist, rettet Gott sein Volk Eine Glaubenshoffnung auch für uns: Wenn es besonders kritisch wird, rettet uns Gott.
Matthäus 14,24-25
Das Boot aber war schon viele Stadien vom Land entfernt und wurde von den Wellen hin und her geworfen; denn sie hatten Gegenwind. In der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen. Was immer da tatsächlich geschehen ist, uns wird die Botschaft verkündet, dass Jesus in der vierten Nachtwache, also in der kritischen Zeit kommt. Er ist auf Rettungstour bei denen, denen der Wind ins Gesicht bläst. Oft im Leben bläst uns der Wind ganz schön stürmisch ins Gesicht.
Johannes 21,4
Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Wir werden erwartet. Am Ufer des neuen Tages, am Ufer des neuen Jahres steht einer, der wartet schon auf uns. Aufstehen lohnt sich, weil Gott auf uns wartet, weil Menschen auf uns warten, Menschen die uns brauchen, unsere Arbeit, unseren Zuspruch, unsere Freundlichkeit. Viele warten schon auf uns, vielleicht mehr als wir meinen.

Psalm
Gotteslob Nr. 712 Du führst mich hinaus ins Weite; du machst meine Finsternis hell. . .

Schlusslied
Gotteslob Nr. 259 Erfreue dich Himmel erfreue dich Erde . .

Segen
Gott segne uns diesen Tag: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen Gestaltung des Morgenlobs: Annelies Bayer, Alois Igelspacher