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Maiandacht 2016
am Donnerstag, 15. Mai 2016 in der Basilika am Petersberg

Thema:  Auf der Flucht
Musikalische Gestaltung: Saitenspiel Dachauer Land

Besinnliche Musik zum Einzug

Einzug Lied: Freu dich, du Himmelskönigin

Begrüßung:
Wir begrüßen Sie und Euch alle zur Maiandacht, die heute von Mitgliedern des Kath. Landvolk gestaltet und musikalisch vom „Saitenspiel Dachauer Land“ umrahmt wird.

Wir erfahren täglich durch die Medien von der der Not der Heimatlosigkeit vieler Menschen, von Flüchtlingen, die einen Ort suchen, wo sie in Sicherheit leben können. Vieles macht uns betroffen und ratlos.

Es ist im Mai ein guter Brauch, zur Gottesmutter unsere Sorgen und Ängste zu tragen, weil sie eine Frau aus dem Volk ist und am eigenen Leib Sorgen und Freuden des menschlichen Lebens erfahren hat,

Hören wir in einer Schriftlesung, dass auch Maria Flucht erlebt hat

Schriftlesung Mt. 2,13 -14
Als die Sterndeuter wieder gegangen waren, erschien dem Josef im Traum ein Engel des Herrn und sagte: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, und flieh nach Ägypten; dort bleibe, bis ich dir etwas anderes auftrage; denn Herodes wird das Kind suchen um es zu töten. Da stand Josef in der Nacht auf und floh mit dem Kind und dessen Mutter nach Ägypten.

 

Gedanken zu dem Bild, das wir verteilt haben (siehe oben)

Weihnachten war vorüber,
die Engelscharen waren zurück in den Himmel.
Die Hirten waren wieder bei ihren Herden.
Die Weisen aus dem Morgenland
waren auf dem Rückweg in ihre Heimat.
Und Josef und Maria machten sich auf die Weisung Gottes hin
mit dem Jesuskind auf den Weg nach Ägypten.
Sie sind auf der Flucht vor dem gewalttätigen König Herodes,
der das Kind als seinen Rivalen beseitigen will.
Familien auf der Flucht – wie aktuell heute!
Hunderttausende fliehen aus ihrer Heimat,
wo Terror, Gewalt, Krieg, Zerstörung wüten
und ihre Lebensexistenz zu zerstören drohen.
Sie lassen ihre Heimat, ihr Hab und Gut zurück
und begeben sich auf eine beschwerliche Reise ins Ungewisse.
Oft nur mit dem einen Wunsch, an einen Ort anzukommen,
wo sie Sicherheit für ihr Leben finden.
Auf dem Bild flieht Josef auf dem Landweg mit einem Esel.
Heute versuchen es Hunderttausende über das Meer
in seeuntauglichen, total überladenen Booten

Besinnliche Musik

Bildbetrachtung
von Josef

Liebe Mitglieder der KLB Dachau, Mitchristinnen und Mitchristen,
nur im Matthäusevangelium lesen wir etwas von der Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten.

Die Angst um Leib und Leben zwingt bis heute zur Flucht. Erst nach dem Tod des Herodes kann die Familie Jesu wieder in ihre Heimat zurückkehren. Es gibt eine Fülle von Ereignissen aus dem ersten und aus dem neuen Testament, die in vielfigürlichen Szenen ins Bild gebracht wurden.

Dazu gehört im Bereich der Ikonen neben der Darstellung der Geburt Jesu auch die Szene von der Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten (siehe Bild rechts).

Die Flucht-Ikone möchte helfen, unsere Orientierungen zu klären und zugleich Eigenverantwortung provozieren. Sowohl bei der Geburts- als auch bei der Fluchtikone nimmt Maria die Mitte des Bildes ein.

Die Einzelheiten auf der Flucht-Ikone sind mit Blick auf das Evangelium nicht in allen Teilen schnell zu identifizieren. Lediglich drei beteiligte Personen sind klar: Die Gottesmutter, die mit dem Kind, das schon etwas größer ist, auf einem Pferd sitzt, und Josef, der vorausgeht. Die vierte Person, die hinterdrein geht, ist nur schwer zuzuordnen.So ein Bild, zumal, wenn wir es vom Inhalt her einigermaßen zuordnen können, wird schnell eingeordnet – und dann nicht näher angeschaut.

Ich habe ähnliche Motive zum gleichen Thema angeschaut, u. a. ein Kalenderdeckblatt, das ein ägyptischer Künstler, namens Joseph Khahlil, für missio Aachen in koptischer Manier gestaltet hat.

Erst jetzt im Vergleich mit unserem Bild ist mir einiges zusätzlich aufgefallen.  

Bei der Vergleichsikone geht Josef nicht voran, sondern er geht hinter der Mutter-Kind-Einheit her (siehe Bild rechts).
Aus dem Pferd ist überraschenderweise ein Esel geworden. Jesus liegt als Neugeborenes in den schützenden Armen seiner Mutter, eine Taube flattert vor dem Esel und eine Landschaft mit Häusern ist im Hintergrund zu sehen.

Erst wenn das Bild ganz aufgedeckt wird, werden auch die Palmen über den aufstrebenden Säulen sichtbar und der Nil im Vordergrund lässt sich durch die Ikone vom Anfang nun auch identifizieren. Schließlich darf der Engel nicht vergessen werden, der ja im Evangelium des Matthäus eine wesentliche Rolle spielt. Im Übrigen ist diese Grundanordnung mit Esel, Mutter und Kind in schützender Nähe und dem hinterherlaufenden Josef die traditionelle Ikone der Flucht nach Ägypten.

Die Auswahl der Eingangsikone liegt darin begründet, dass es eine zeitgenössische „Interpretation“ der Flucht ist, die durchaus die Mittel der Ikonographie berücksichtigt und zugleich einen besonderen Aktualitätswert entfalten kann.

Gehen wir noch einmal ins Originalbild (siehe oben) und schauen wir es in Leserichtung von links nach rechts an. Der Mann hinter dem Pferd wird häufig mit dem Hl. Jakobus, dem Stiefbruder des Josef, identifiziert. Diese Zuordnung geht auf das apokryphe Jakobusevangelium zurück. In diesen Pseudo- Evangelien, wie sie auch noch genannt werden, findet sich auch eine weitere Szene, nämlich die Rast auf der Flucht, ein durchaus realistisch gesehenes Teil, wenn man an die Länge des Fluchtweges denkt, dass dabei auch wenigstens kurze Erholungspausen und das Stillen des Kindes notwendig sind.

Er trägt normalerweise über seiner linken Schulter, an einem Stab befestigt, ein kleines Proviantbündel und einen Wasserbehälter, die überlebenswichtigen Lebensmittel, mit sich. Es bleibt also nicht viel, was man auf die Flucht mitnehmen kann. Vieles muss als hinderlicher Ballast, sicherlich manches mit schwerem Herzen, zurückgelassen werden. In unseren Tagen schleppen Flüchtlinge das Überlebens-Notwendige in Rucksäcken oder Plastiktaschen – mehr bleibt ihnen nicht. Jakobus führt sonst in diesen Darstellungen in seiner Rechten eine Peitsche, mit der er das Pferd antreibt, ein klares Signal für die Eile, die in der Regel das Grundmuster der Flucht ist. Die ganze Figur scheint sogar förmlich zu schweben, denn die Gefahr für die Flucht ist nicht gebannt, solange man sein Fluchtziel noch nicht erreicht hat. Eigentlich hat man die Füße ohne Bodenkontakt so nur in der Luft, wenn man rennt.

Insgesamt zeigt sich diese eilige Unruhe, ebenso beim Pferd, dem ausschreitenden, nach hinten schauenden Josef oder dem zappeligen Jesusknaben. Und zugleich sieht man besonders an Jakobus, der sich ganz eng an das Pferd drängt, wie die ganze Fluchtgruppe möglichst nahe beieinanderbleibt. Die Sorge ist offenkundig zu spüren, sich unterwegs aus den Augen zu verlieren und voneinander getrennt zu werden. Das bergende Ziel ist noch weit entfernt, nicht einmal andeutet. Die Frage bedrängt sie: „Wie werden wir in der Fremde aufgenommen?“

In der Originalikone (siehe Bild rechts) sitzt die Gottesmutter nicht auf einem Esel, sondern auf einem Pferd, auf einem weißen Schimmel. Dieses Pferd strahlt förmlich und unterstreicht beinahe wie ein Thron die Bedeutung der Gottesmutter, die in der Ostkirche ganz besonders verehrt wird. Sie ist die Himmelskönigin, das zeigt ihr blaues Untergewand und die drei Sterne auf ihrem Gewand, an den Schultern und auf der Stirn. Diese Sterne stehen im Übrigen für die jungfräuliche Geburt. Letztentscheidend für die tiefe Verehrung der Gottesmutter aber ist ihr Ja, das Ja der ganzen Menschheit, zur Mutterschaft Jesu, des Gottessohnes. Dieses menschliche Ja wird durch das rot-braune Obergewand symbolisiert, braun für die Farbe der Erde und Rot für die Liebe der Mutter zu ihrem Kind. Als Zeichen für ihr entschiedenes Ja können auch die Zügel in ihrer linken Hand gedeutet werden, die zeigen, dass sie das Heft des Geschehens in den Händen hält. Sie hat sich nicht einfach in ihr Schicksal ergeben, sie hat eine klare Entscheidung getroffen – für dieses Kind. Sie hat dieses Ja gesagt, obwohl sie schon geahnt hat, dass es keine leichte Angelegenheit wird. Ihre Ahnungen haben Ihr schon Recht gegeben. Sie musste schon eine ärmliche Geburt erleben und nun ist sie auch noch mit Ihrem Neugeborenen auf der Flucht.
Die Mutter Jesu strahlt in dieser schwierigen Lage eine gewisse Erhabenheit aus. Das Pferd als Reittier der Könige und die reich verzierte Satteldecke unterstreichen diese königliche Würde. Maria ist als einzige auf dieser Ikone nicht in vorwärtsdrängender Bewegung.

Sie ist in ihrer ganzen Haltung der Ruhepol auf dieser Ikone. Der Gruppe voraus läuft Josef mit ausladendem Schritt und Kontrollblick nach hinten. Sein ganzes Gewand ist Ausdruck der Eile. Sein Alter ist durch graues Haar kenntlich gemacht. Ich habe schon erwähnt, dass Jesus für ein Neugeborenes viel zu groß dargestellt ist, ja er wirkt beinahe schon erwachsen. Das ist ein klares Zeichen, dass dieses Kind eigentlich nicht seinen Eltern gehört, sondern eine eigenständige Autorität von Anfang an hat. So kann es auch nicht wie andere Kinder ruhig sitzen. Es bewegt sich ganz selbständig von Anfang an. Er begibt sich in die Hände der Menschen, aber er ist letztlich nicht wirklich von ihnen abhängig oder gar auf sie angewiesen. Die aufrechte Haltung und die Handgeste unterstreichen diese Unverfügbarkeit und Eigenständigkeit des Gottessohnes. Die gesamte Ikone versucht etwas von dieser ungeheuren Spannung von Realität der Menschwerdung Gottes und der Realität von sorgenvoller Flucht auszudrücken. Das göttlich Unverfügbare steht neben der Lebensbedrohung. Zugleich ist das gesamte Geschehen der Flucht in das göttliche Licht des Goldes eingetaucht.

Machen wir uns nochmals an dieser Stelle bewusst, dass wir hier eine Fluchtszene vor uns haben, dann wird das Irreale dieses Hintergrundes erst so richtig deutlich. Dies ist die Grundbotschaft der Ikone überhaupt: Alles Geschehen auf dieser Erde geschieht im steten Horizont des Göttlichen. Oder einfacher ausgedrückt: „Wie tief wir auch fallen, wir fallen immer in die Hände Gottes.“ Er geht mit uns auch die schwersten Wege des Lebens mit, er lässt uns nie allein. Diese Ikone hat eine Botschaft für uns heute.

Wir sehen uns in unseren Tagen vielen Flüchtlingen gegenüber. Wir machen uns Sorge, dass so viel mehr Männer als Frauen zu uns als Flüchtlinge kommen. Auf der Ikone sind auch mehr Männer zu sehen, und Josef geht der Flüchtlingsgruppe voran. Ist es nicht verständlich, dass die Männer, auch zum Schutz der Frauen, vorausgehen, schauen, ob es zu schaffen ist? Die Kinder bleiben normalerweise bei ihrer Mutter. Heute schicken die Eltern in ihrer Verzweiflung schon Minderjährige auf die Flucht. Erinnern wir uns dabei daran, dass auch Jesus schon als Kind fliehen musste? Haben wir noch im Ohr, dass beim Endgericht der Menschensohn sagt: „Kommt, ihr Gesegneten... ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen“. Wir können also in jedem Flüchtenden, dem wir uns zuwenden, auch heute Christus nahekommen.

Die Ikone ist also nicht einfach ein schönes Bild. Sie ist eine Erinnerung, eine Botschaft, zumindest eine Frage: Wie werden wir Christus bei uns empfangen? Was werden wir mit ihm teilen? – Oder werden wir ihn abschieben? Der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer schreibt dazu: „Das Jesuskind muss mit seinen Eltern fliehen. Hätte Gott es nicht auch in Bethlehem vor Herodes hüten können? Gewiss, aber nicht danach haben wir zu fragen, was Gott alles wollen und tun könnte, sondern was er wirklich will. Gott will, dass Jesus nach Ägypten flieht, er zeigt damit, dass der Weg Jesu gleich von Anfang an ein Weg der Verfolgung ist, aber er zeigt auch, dass er Jesus behüten kann und dass Jesus nichts zustoßen wird, solange es Gott nicht zulässt.
Jesus lebt nun in Ägypten, dort, wo sein Volk einst in Knechtschaft und Not hatte leben müssen. Der König soll nun sein, wo sein Volk war. Er soll die Geschichte seines Volkes am eigenen Leibe durchleben. In Ägypten litt Israel Not, in Ägypten fing die Not Jesu an, in Ägypten mussten Gottes Volk und sein König in der Fremde im Elend leben. Aus Ägypten aber führte Gott sein Volk ins Gelobte Land, und aus Ägypten rief Gott seinen Sohn zurück in das Land Israel. Was einst der Prophet im Blick auf das Volk Israel gesagt hatte, das erfüllt sich nun an Jesus: ‚Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen‘. Die Flucht nach Ägypten war kein blinder Zufall, sondern göttliche Verheißung und Erfüllung. In Ägypten wurde Jesus ganz eins mit den Leiden und den Freuden seines Volkes, des Volkes Gottes, unser aller. In Ägypten ist er mit uns in der Fremde, mit ihm werden wir auch aus der Fremde ausziehen in das Land Gottes.“ Deshalb gilt auch uns das Wort des Wüstenvaters Antonius: „Betet, bis ihr gerichtet werdet. Und betet weiter, bis ihr aufgerichtet werdet. Gerichtet und dabei aufgerichtet werden, das ist die Frucht des wahrhaftigen Gebetes. So erreichen wir im Gebet die Wahrheit unserer selbst vor Gott.“ AMEN.

Besinnliche Musik

Wir bitten Maria
— Wir sind Kinder unserer Zeit, stehen mitten in einem Volk, leben in Gemeinschaft und in vielfältigen Beziehungen.
Wir kommen mit der Not u. dem Leid vieler Menschen, mit unserer Ohnmacht angesichts der vielen Konflikte in der Welt.
— Wir sind betroffen von der Lieblosigkeit, dem Unfrieden und dem Streit, auch in unserer Nähe.
— Wir sind betroffen von Krieg, Hass und Morden überall auf der Welt.
— Wir denken besonders an die Menschen, die deshalb ihre Heimat verlassen müssen und auf der Flucht sind.
Wir versammeln uns vor Maria, um mit ihr auf Jesus zu schauen, der unser Heil und Leben ist.

Besinnliche Musik

 

Maria, erfüllt vom Heiligen Geist,
hast du das Wort Gottes empfangen
und Jesus, den Retter und Heiland geboren,
der Frieden und Versöhnung in die Welt bringen will.

Maria, in deinem Herzen war kein Unfriede,
keine Härte und keine Bitterkeit.
Du warst offen und bereit.
Erbitte uns ein offenes Herz
ohne Misstrauen und Angst.

Maria bei dir öffnete sich der Himmel,
der Engel brachte die Botschaft.
Gottes Plan und Handeln hast du gehört.

Alles Fragen und alle Zukunft hast du Gott überlassen:
„Ich bin die Magd des Herrn. Mir geschehe nach deinem Wort.“
Erbitte uns das Vertrauen in Gottes Wort,
damit sein Wille in unserem Leben geschieht.

 

Besinnliche Musik

 

Maria, Gott hat auf deine Niedrigkeit geschaut
und dich zum Ruhm der Völker gemacht.

Denn Gott, der Mächtige, ist voll Erbarmen.
Die am Boden liegen und nichts mehr gelten,
erhebt er in die Höhe an sein Herz.
Erbitte uns ein neues Herz, dass wir einander dienen
und jeder den anderen mehr achtet als sich selbst.

Maria, du hast die Not der Hochzeitsgäste gesehen,
den Durst nach Freude und Leben.

Du trägst die Not vor Jesus, deinen Sohn,
und lehrst uns, zu tun, was er uns sagt.
Sprich uns als Mutter immer wieder ins Herz,
dass wir nicht müde werden,
sein Wort zu hören und zu tun.

Besinnliche Musik

 

Maria, du bist ein Leben lang Jesus nachgegangen
auf seinen Wegen zu den Kranken,
zu den Suchenden und Verlorenen.

Bis unter das Kreuz bist du mit ihm gegangen.
Dort hat er dich zu unserer Mutter erwählt. Nimm alle Opfer der Gewalt und der Kriege
in dein mütterliches Herz.
Tröste die Trauernden,
stärke alle, die in Liebe den Leidenden beistehen.

Maria, du hast mit den Aposteln einmütig gebetet
und den Geist aus der Höhe erwartet.

Mit dir vereinen wir uns und erbitten für unsere Zeit
den Geist der Versöhnung und des Vertrauens,
den Geist der Gerechtigkeit und der Liebe,
den Geist der Wahrheit und der Stärke.

Besinnliche Musik

(Marienrufe)
Vorsänger: Mutter Gottes, wir rufen zu dir!
Alle: Mutter Gottes, wir rufen zu dir!

Du Mutter des Herrn und Erlösers
Du warst auf der Flucht vor Herodes
Hilf allen, die auf der Flucht sind
Sei Schützerin für alle Bedrängten
Erbitte den Frieden auf Erden
Steh bei allen, die sorgen und helfen
    Mutter Gottes, wir rufen zu dir!

Maria, mit Leiden Vertraute
Du Trösterin aller Betrübten
Du Hilfe in menschlichen Nöten
Sei Helferin in allen Ängsten
Für alle in Hetze und Unrast
Zeig uns den Weg hin zu Christus
    Mutter Gottes, wir rufen zu dir!

Fürbitten:
Guter Gott, wir leben in einer kulturell gemischten Gesellschaft.
Diese Vielfalt zu leben und zu gestalten fällt uns nicht immer leicht.
Darum beten wir:

Wir bringen vor Dich unsere Berührungsängste, wenn wir Fremden begegnen.
Verwandle sie in Offenheit.
Kyrie eleison

Wir bringen vor dich unser Misstrauen gegenüber Menschen einer anderen Kultur.
Verwandle es in Vertrauen.
Kyrie eleison

Wir bringen vor Dich unsere Unsicherheit, wenn Menschen bei uns Heimat suchen.
Verwandle sie in Zuversicht.
Kyrie eleison

Guter Gott, du kennst uns und unsere Schwächen.
Mit deiner Kraft können wir verwandelt werden und dir in unseren Mitmenschen begegnen.


Vater unser
im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft Und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.


Segensgebet

Herr, segne unsere Hände,
dass sie behutsam seien,
dass sie halten können, ohne zur Fessel zu werden,
dass sie geben können ohne Berechnung dass ihnen innewohne die Kraft, zu trösten und zu segnen.

Herr, segne unsere Augen,
dass sie Bedürftigkeit wahrnehmen,
dass sie das Unscheinbare nicht übersehen,
dass sie hineinschauen durch das Vordergründige,
dass andere sich wohlfühlen können unter unserem Blick.

Herr, segne unsere Ohren,
dass sie deine Stimme hören,
dass sie hellhörig sind für die Stimme der Not,
dass sie verschlossen sind für den Lärm und das Geschwätz,
dass sie Unbequemes nicht überhören.

Herr, segne unseren Mund,
dass er dich bezeuge,
dass nichts von ihm ausgeht, was verletzt und zerstört,
dass er heilende Worte spreche, dass er Anvertrautes bewahre.

Herr, segne unser Herz,
dass es Wohnung sei für den Heiligen Geist,
dass es Wärme schenken und bergen kann,
dass es reich sei an Verzeihung,
dass es Leid und Freude teilen kann.

Segen

Lied: Segne du Maria…


Bilder: Josef Mayer

zu früheren Maiandachten. .