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Maiandacht 2018
am Sonntag, 06. Mai 2018 in der Basilika am Petersberg
        
  Themen:   Woher kommt die Marienverehrung in Bayern ?
                                  Wie erging es Josef mit seiner zukünftige Frau ?
      

Musikalische Gestaltung: Sonja und Elisabeth Schambach


Einzug: Instrumentalstück

Begrüßung Im Namen der Katholischen Landvolkbewegung im Landkreis Dachau begrüße ich Sie alle recht herzlich zu unserer diesjährigen Maiandacht. Unsere Gedanken zu dieser Maiandacht waren: " Woher kommt diese intensive Verehrung der Maria in Bayern? " Wie ist es eigentlich Josef mit seiner zukünftigen Frau ergangen? Ein herzliches Willkommen an die Familie Sonja und Elisabeth Schambach, die unsere Andacht musikalisch mitgestalten. Darüber freuen wir uns sehr und sagen ein herzliches Vergelt´s Gott.

Einleitung
Beginnen wir mit dem Zeichen des Dreieinigen Gottes: im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Lied: GL 326 Wir wollen alle fröhlich sein 1,2,5 - Alle


Sonja und Elisabeth Schambach

Woher kommt diese intensive Verehrung der Maria in Bayern?

Warum verehren wir die Gottesmutter Maria ?
Wo ist der Ursprung der Marienverehrung?

Bilder auf der Leinwand:


Freisinger Dom

Gnadenkapelle Altötting

Mariensäule in München


Die erste schriftliche Erwähnung einer Marienkirche stammt aus dem Jahr 715.
Der erste Kirchenbau in Freising war der Maria geweiht.
Heute steht an dieser Stelle der Freisinger Dom.


Die römisch-katholische Altöttinger Gnadenkapelle mit dem altverehrten Gnadenbild der Schwarzen Muttergottes gehört zu den meistbesuchten Wallfahrtsstätten Deutschlands und Europas.
Im Innern der Gnadenkapelle werden die Herzen bayerischer Herrscher verwahrt.


Mit Martin Luther begann die Reformation.
Wie reagierten darauf die Wittelsbacher Herzöge von Bayern?
Anfang Februar 1522 trafen sich in Grünwald die beiden Herzöge Wilhelm IV. und sein Bruder Ludwig X. und leiteten eine Abwehrpolitik gegenüber der neuen evangelischen Lehre ein.


Ihre Nachfolger Albrecht V. und Wilhelm V. der Fromme standen treu zum katholischen Glauben. Die Kirchenpolitik führte zur Gründung eines Geistlichen Ratskollegiums, das die staatliche Kirchenpolitik zu koordinieren hatte.

Herzog Maximilian I., der Sohn des Wilhelm V., stellte in den Mittelpunkt seiner Kirchenpolitik die Intensivierung des religiösen Lebens mit dem Schwerpunkt der Marienverehrung.
Eine Vielzahl von Verordnungen griffen in das Leben der Untertanen ein, wie z.B. Sakramentsprozessionen, Fastengebote, Sonntagspflicht und der Gebrauch des Rosenkranzes.

Benno Hubensteiner schreibt: "Der Name der Gottesmutter war dabei für Maximilian nicht nur Anfang und Ende, sondern geradezu ein Staatsprogramm. Knapp und klar hat er selber dafür die Formel geprägt: "Maria, Patrona Bavariae."

Hans Michael Körner schreibt über das marianische Bayern:
 

"Seit 1631 wird den bayerischen Talern das Marienbild aufgeprägt,
die Mariensäule in München ist das Zentrum des Landes,
die Widmung des ganzen Landes an die Gottesmutter,
die Patrona Bavariae an der Fassade der Residenz,
das Marienmotiv als Staatssymbol ist Programm."

1916 wurde auf Gesuch des bayrischen Königs Ludwig III. an Papst Benedikt XV. Maria zur Patronin der Bayern erklärt.
Außerdem wurde der 14. Mai, heute ist es der 1. Mai, als ein besonderer Festtag in Bayern zur Verehrung der Gottesmutter festgelegt.

Lied
GL 534 Maria breit den Mantel aus 1-4

 

Wie ist es eigentlich Josef mit seiner zukünftigen Frau ergangen?

Von Maria, der Mutter Gottes ist im Kirchenjahr und in der hl. Schrift immer wieder die Rede bzw. zu lesen. Wir Christen wallfahren zu besonderen Begegnungsorten Marias, wir verehren die Gottesmutter und wenden unseren Blick auf sie in ihrer Vorbildfunktion. Doch Frauen und Männer fühlen sich in unterschiedlicher Weise angesprochen und fasziniert von Maria. So kann es vielleicht reizvoll sein, Maria einmal aus einem männlichen Blickwinkel zu betrachten. Mit dem Blick auf Maria und ihren Mann Josef tauchen recht unterschiedliche Gedanken und Empfindungen auf. Von Maria ist im Kirchenjahr immer wieder die Rede, besonders in den Monaten Mai und Oktober.

Lied
Musik mit Klavier und Harfe

Doch wie steht es um ihren Mann Josef ?

Recht spärlich sind die Informationen über ihn in der Hl. Schrift gestreut. Im Mittelpunkt des Geschehens steht eher Maria. In der Kindheitserzählung der Evangelien begegnet uns Josef noch manchmal, aber später verliert sich - im Unterschied zu Maria - seine Spur völlig.

Dabei hat Josef mehr Auf-merksamkeit verdient, als für ein paar Tage im Jahr der Vater Jesu sein zu dürfen.

Lassen wir uns ansprechen von einer Begebenheit aus der hl. Schrift.

Bibeltext: Mt. 1,18 - 20 und 24 - Geburt Jesu und Josefs Traum
Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete - durch das Wirken des Heiligen Geistes. Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen. Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. … Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich.

Lied
Musik mit Klavier und Harfe


Traum des Josef


Traum des Josef

Der Maler Sieger Köder nennt diese Darstellung Teil des Bad Uracher Altarbildes "Traum des Josef". Das Bild zeigt Josef am Boden, und so fühlt er sich auch: bodenlos, enttäuscht, am Boden zerstört; denn das Kind seiner Braut ist nicht sein Kind. Was geht jetzt in diesem Mann vor? Gott schenkt Josef einen Traum: "Ein Engel des Herrn erschien ihm." Mit den flügelartigen Schwingen erinnert der Maler an Engel-Bilder in der früheren Kunst. In der Bibel sind Flügel auch ein Bild für Gott, der uns von allen Seiten umhüllt. Psalm 91: "Mit seinen Schwingen beschützt er dich. Du kannst unter seine Flügel flüchten." Mit Josef geschieht eine Wandlung. Im Hineinhorchen in seinen Traum lichtet sich die Nacht seiner Seele.
Er erkennt: Maria hat das Kind empfangen aus den Händen des Heiligen Geistes. Maria glaubt an Gott ohne Vorbehalt. In der Kraft des Geistes sagt sie: "An mir geschehe dein Wort."Der Geist macht Unmögliches möglich. Durch ihn wird Gott ein Mensch im Schoß der Jungfrau Maria ohne jedes Mitwirken eines Mannes. "Und Josef nahm Maria zu sich" und das Kind als kostbarsten Schatz. Im Bild hat Josef den Mund geöffnet. Von ihm ist uns nur ein einziges Wort überliefert. Die Bibel berichtet: "Und er rief seinen Namen: Jesus." Wir sollten diesen Namen wie Josef ehrfürchtig und staunend aussprechen, mit großer Dankbarkeit und Hoffnung. Denn der Name "Jesus, Jeschua" sagt, wonach wir uns im Tiefsten sehnen: Gott hilft, Gott heilt, Gott rettet. Vergessen wir nicht: Maria und Josef ließen sich führen vom Heiligen Geist. Wer ihn ruft, dem steht er immer bei.

Musik Klavier und Harfe

Lied:
GL 437, Meine engen Grenzen… 1-3 Alle

Fürbitten

Maria hat mit ihrer Mutterschaft ein Wagnis, ein Risiko und eine Ungewissheit auf sich genommen. Dieses Beispiel gibt uns den Mut, dass wir uns mit unseren Bitten an Gott wenden. Gott gibt Zuversicht, Kraft und Frieden für unser tägliches Leben. So bitten wir: Herr, Gott des Friedens, wir bitten dich erhöre uns.

Gott, dein Sohn Jesus hatte in Josef einen liebenden Ziehvater. Beschütze alle Pflege- und Adoptivfamilien und gib ihnen die Kraft, dass sie sich in uneigennütziger Weise für die ihnen anvertrauten Kinder einsetzen. Herr, Gott des Friedens, wir bitten dich erhöre uns.

Gott, Du hast Maria als Mutter deines Sohnes ausgewählt. Sie war noch sehr jung, als sie ihr erstes Kind empfangen hat. Lass sehr junge Frauen auf dich vertrauen, wenn sie ihr erstes Kind bekommen. Herr, Gott des Friedens, wir bitten dich erhöre uns

Gott, Jesus war für Maria und Josef geplantes Kind. Gib allen Eltern, die ein ungeplantes, vielleicht sogar unerwünschtes, Kind erwarten, die Hoffnung, dass auch das Leben dieser Kinder gelingen wird. Herr, Gott des Friedens, wir bitten dich erhöre uns

Gott, dein Sohn Jesus ging einen außergewöhnlichen Weg. Beschütze die vielen Familien, in denen die Kinder eigene Wege gehen, manchmal zum Leidwesen ihrer Eltern. Herr, Gott des Friedens, wir bitten dich erhöre uns

Maria und Josef haben den zwölfjährigen Jesus im Tempel nicht verstanden. Beschütze alle Familien, denen die Pubertät der Kinder eine harte Probe bereitet und ebne ihren Weg in die Selbstständigkeit. Herr Gott des Friedens, wir bitten dich erhöre uns.

Gott, dein Sohn Jesus musste den Kreuzweg durchschreiten. Gib den Kranken und Leidenden Kraft und lass sie deine Nähe spüren. Herr, Gott des Friedens, wir bitten dich erhöre uns.

Gott, sicher haben wir noch viele, auch unausgesprochene Bitten. Begleite uns in unserem Alltag. Sprecher Werner Herr, Gott des Friedens, wir bitten dich erhöre uns.


Gebete

Vater unser im Himmel, ...
Gegrüßt sei´s du Maria…

Friedensgebet und Segen

Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens.
Wo Hass herrscht, lass mich Liebe entfachen.
Wo Beleidigung herrscht, lass mich Vergebung entfachen.
Wo Zerstrittenheit herrscht, lass mich Einigkeit entfachen.
Wo Irrtum herrscht, lass mich Wahrheit entfachen.
Wo Zweifel herrscht, lass mich Glauben entfachen.
Wo Verzweiflung herrscht, lass mich Hoffnung entfachen.
Wo Finsternis herrscht, lass mich Dein Licht entfachen.
Wo Kummer herrscht, lass mich Freude entfachen.

O Herr, lass mich trachten:
nicht nur, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste,
nicht nur, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe,
nicht nur, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe,

denn wer gibt, der empfängt,
wer sich selbst vergisst, der findet,
wer verzeiht, dem wird verziehen,
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben. Amen.

Entlassungsruf Gehet hin in alle Welt…………

Ausklang mit Musik (Klavier und Harfe)


Danach gab es wieder Werners berühmte Maibowle, garniert mit belegten Broten und Gebäck. Das herrliche Wetter machte es möglich, dass das Fest auf der Wiese vor der Kirche gefeiert werden konnte.


Maibowle

Belegte Brote


Bilder: Hans Schertl

zu früheren Maiandachten. .