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Katholische Landvolkbewegung im Landkreis Dachau
Vorstandswahl 1988



Neue Vorstandschaft gewählt - Wunsch nach mehr Mitgliedern Petersberg
Rückblick auf die Vereinsarbeit zeigt großes Betätigungsfeld
von Helga Wittke

Der
neue
Vorstand


von links: Irmgard Wachter, Anni Lachmann, Hans Zigldrum, Käthi Kreitmair, Georg Göttler, Werner Bertl, Anneliese Bayer
und Landvolkpfarrer Alois Zenner

Auf ihrer jüngsten Kreis Versammlung am Petersberg wählten die Mitglieder der KLB eine neue Vorstandschaft. Nach einem eindeutigen Votum der Anwesenden wurden Hildegard Mayerhofer aus Vierkirchen und Werner Bertl aus Ampermoching mit dem Amt der ersten Vorsitzenden betraut. Als eine Stellvertreterin wurde Käthi Kreitmair aus Purtlhof bestimmt. Hier entsprach die Versammlung dem Antrag eines Mitglieds, das meinte: "Dem Vorstand sollte unbedingt jemand aus dem landwirtschaftlichen Bereich angehören." Als gleichgestellter Stellvertreter wurde Hans Ziegldrum aus Ampermoching gewählt, der sein bisheriges Amt des 1. Vorsitzenden aus Zeitgründen abgegeben hatte.

In der Funktion als Beisitzer werden künftig tätig sein: Anneliese Bayer aus Erdweg, Anne Lachmann aus Zieglberg bei Petershausen sowie Irmgard Wachter und Georg Göttler, beide aus Ampermoching.

"Befruchtend und wegweisend" empfanden die Angehörigen der Katholischen Landvolkbewegung die bisherige seelsorgerische Begleitung durch Pfarrer Alois Zenner, der als Priester in Giebing wirkt. Aus diesem Grund wurde dieser erneut und einstimmig zum geistlichen Beirat für die KLB im Landkreis Dachau gewählt.

82 Mitglieder gehören derzeit dazu. Die Wahlperiode umfaßt vier Jahre. Vor den Neuwahlen standen der Rechenschafts- und Kassenbericht auf dem Programm. Letzterer zeigte ordnungsgemäß geführte Finanzen. Der Rückblick auf die Vereinsarbeit begann mit dem Jahr 1980. "Nachdem es längere Zeit im Landkreis keine Landvolkgruppe gegeben hatte, wurde ab diesem Zeitpunkt durch einen Arbeitskreis zu Veranstaltungen eingeladen", heißt es da. 1984 erfolgte dann eine erste Vorstandswahl. In Alois Zenner fand die KLB schließlich ihren geistlichen Beistand.

"So ein Neuanfang ist eine große Chance, beinhaltet aber auch ein Zielabstecken." In diesem Sinne wurden im Gremium manche Grundsatzdebatte geführt, Erfahrungen gesammelt und am Ende, so war man sich einig, "zeigte sich eine große Vielfalt im gemeinsamen Tätigsein".

Was will nun die KLB erreichen?
"Wichtig ist uns die Sorge um eine lebendige Kirche, um die Familien, um die gesunde Entwicklung unserer Dörfer und des ländlichen Raumes, um die Partnerschaft im landwirtschaftlichen Bereich und um die Mitgestaltung unserer Gesellschaft nach freiheitlich-demokratischen Grundsätzen. Dafür setzen wir uns ein und wissen uns verantwortlich", betonen ihre Mitglieder.

Als wichtigstes Vorhaben wurden zu Beginn daher Begegnungsfelder geschaffen, wo sich alle wieder näher kennenlernen sollten "mit gemeinsamen Problemen und Sorgen, aber auch im Feiern". Sommerfeste wurden veranstaltet und mit Begeisterung daran teilgenommen. Maitanz, Emmausgang, Studienfahrten, Adventsfeiern, Besinnungstage - das Programm war abwechslungsreich und interessant. Um ins "Gespräch zu kommen" hieß es dann "Landvolk gemeinsam unterwegs". Vielen Fragen wie beispielsweise "Kirche lebt in der 3. Welt - stirbt sie bei uns?" wurde in engagierten Diskussionen nachgegangen. Hilfreich war hier insbesondere die "Landkreisanalyse" von Norbert Göttler. Diese diente der Dachauer KLB auch als Gründlage für ihre Beteiligung an der Diözesan-Wallfahrt 1986 in Dorfen: "Zukunft unserer Dörfer, Zukunft unseres Glaubens" war dort ihr Thema. An Schautafeln wurde die veränderte soziologische Situation "unserer" Dörfer dargestellt und überlegt, "was müßte für eine gute Entwicklung getan werden?" und: "Welche Aufgaben fallen dabei der KLB zu?". "Auch in Zukunft gibt es einiges zu tun", meint die neue Vorstandschaft. So sind die Angebote der KLB bisher nur auf Kreisgruppen ausgerichtet, es gibt keine Ortsgruppen die "mittragen".

Alle Einladungen der KLB bleiben beinahe anonym. "Nur durch persönlichen Kontakt haben wir wirklich Interessierte gefunden", bedauern KLB-Angehörige. Dabei, so wurde anschließend betont, würden sie sich über noch viele neue Mitglieder sehr freuen.

Helga Wittke