Arnbacher Gespräche Übersicht                   Arnbacher Gespräche 2008


 

Jahresthema 2008: Ihr werdet Euch noch wundern. .

1. Wir leben immer länger - Was machen wir daraus?
Dr. Joseph Kuhn, Bayer. Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
Mittwoch, 23.Jan. 2008


 Pressebericht der KLB
veröffentlicht auch in den Dachauer Nachrichten vom 2./3.Febr.2009

Der große Raum im Arnbacher Pfarrhof war am ersten Abend der Arnbacher Gespräche wieder bis auf den letzten Platz gefüllt.
"Wir leben immer länger, was machen wir daraus? Was erwartet das Leben von uns, was erwarten wir vom Leben?" Mit dieser Frage hat der Referent Dr. Joseph Kuhn vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit das Gespräch eröffnet.

Zunächst hat er einige statistische Grundlagen erläutert. Die Lebenserwartung habe sich in den letzten 100 Jahren verdoppelt. Die 65-jährigen könnten im Durchschnitt heutzutage mit 20 (Frauen) bzw. 17 (Männer) Lebensjahren rechnen, dank des medizinischen Fortschritts und der besseren Lebensumstände. Die Lebenserwartung könne man teilweise auch selbst beeinflussen, z.B. durch gesunde Ernährung und Bewegung sowie durch einen guten sozialen Zusammenhalt. Tabakkonsum verkürze das Leben statistisch um bis zu 10 Jahre. Und wer arm sei, sterbe auch früher.

Wer zu den 25% der oberen Einkommensschichten gehöre, habe 10 (Männer) bzw. 5 (Frauen) Lebensjahre mehr zu erwarten. Das spiegle sich auch in den regionalen Unterschieden wieder, weil in den wirtschaftsschwächeren Regionen Bayerns die Lebenserwartung kürzer sei.

"Aber insgesamt werden wir so alt wie nie zuvor", hat Kuhn zusammengefasst, "und was machen wir mit diesem langen Leben, bringen wir es zu wie ein Geschwätz?"

Sehr persönlich und offen sind die Teilnehmer auf diese Frage eingegangen:
Was ist das wichtigste im Leben, was gibt Halt und Sinn? Eine gute Gemeinschaft, Familie, Freunde usw. sind dabei als ganz wichtig gesehen worden. Das hat auch viel mit seelischem Gleichgewicht zu tun, dass man sich verwurzelt und geborgen fühlt.

Dass der Glaube im Sinn einer ganzheitlichen Lebensführung
(nicht im Sinn einer engen kirchlichen Dogmatik) eine tragende Rolle spielt, überrascht beim Teilnehmerkreis der Arnbacher Gespräche nicht.

Man solle der Vielfalt im Leben nachgehen, aber auch den Tag ausschöpfen, der einem heute geschenkt ist und gelassen auf das Schauen, was kommt. Zufriedenheit und Gesundheit, haben auch viele Teilnehmer ihren Wunsch ans Leben zusammengefasst.

Aber wenn alles nicht so kommt? Man hat doch nie alles in der Hand, haben sich die kritischen Gedanken gemeldet. "Wir werden im Alter alle krank, damit müssen wir umgehen lernen", hat ein Teilnehmer gemeint.

Wenn im Leben etwas weg bricht, was Halt und Sinn gegeben hat, helfe kein Auflehnen, das mache das Leben nur noch schwerer.

"Vielleicht eröffnet das Leben gerade dann neue Chancen, wenn einem das Loslassen gelingt", hat ein anderer hinzugefügt. Und eines schade bestimmt, dass wir nie wissen, wann wir genug haben.

Nochmals ist betont worden, man solle mit dem Wissen, dass wir älter werden, beizeiten einen Lebensrythmus mit vielen sozialen Kontakten einüben, der auch im Alter weiter trägt.

Zum nächsten Arnbacher Gesprächsabend lädt die Katholische Landvolkbewegung wieder herzlich ein: Dienstag, 12. Februar 2008 um 19,30 Uhr im Arnbacher Pfarrhof mit dem Klinikseelsorger Sebastian Friedlsperger zum Thema "Sinnperspektiven - Einführung in die Logotherapie".


Für den Pressetext verantwortlich: Dr. Alois Igelspacher, Röhrmoos


Bilder: Hans Schertl

Ankündigung der Arnbacher Gespräche 2008 in der Presse
Zum 2.Gespräch 2008

Zum 3.Gespräch 2008