Arnbacher Gespräche Übersicht                   Arnbacher Gespräche 2015

Jahresthema 2015: Heimat und Globalisierung

1. Heimat-Klischee oder Wirklichkeit ?
Zum Wandel eines schwierigen Begriffs

Dr. Norbert Göttler, Bezirksheimatpfleger, Benediktbeuren
Donnerstag, 29. Januar 2015




Dr.Norbert Göttler

Die Katholische Landvolkbewegung (KLB) im Landkreis Dachau startete die 30. Arnbacher Gespräche mit Bezirksheimatpfleger Dr. Norbert Göttler und dem Thema Heimat - Klischee oder Wirklichkeit?.

Zu Beginn dieses ersten Gesprächsabends bedankte sich die KLB-Vorsitzende Lieselotte Werner beim Vorsitzenden des Pfarrgemeinderates Konrad Hefele, bei Kirchenpfleger Herbert Seitz und seinem Vorgänger Adolf Breitenberger für die 30-jährige Bereitstellung des Pfarrhofes und überreichte ihnen eine Kerze und einen Katalog aller Themen und Referenten bei den bisherigen Arnbacher Gesprächen (Bild siehe unten).

Anschließend stellte Bezirksheimatpfleger Dr. Göttler in seinem Impulsreferat fest, der Begriff Heimat erlebe gerade einen erstaunlichen Hype.

Er stellte seinen eigenen Heimatbegriff in drei Versionen vor. Heimat ist zunächst ein juristischer Begriff. Das Heimatrecht gab zum Beispiel dem Träger bis Mitte des 19. Jahrhunderts das Recht zu heiraten oder in der Gemeinschaft mitzuwirken.

Zweitens hat der Begriff Heimat eine topografische Bedeutung.
So verließen viele im 19. Jahrhundert ihre Heimat und zogen in die industrialisierten Städte, wanderten aus, gingen zum Militär oder ins Kloster. Erst so wurde ihnen bewusst, was Heimat und deren Verlust bedeuten.

Drittens ist Heimat nicht mehr an einen bestimmten Ort gebunden. Man kann heute immer wieder neu Heimat finden, wenn man etwa seinen Lebensmittelpunkt woanders hin verlegt. Der Heimatbegriff ist oft und gerade in Bayern von Klischees geprägt. Göttler zitierte hierzu Aventinus, Thomas Mann, den Preussenkönig Friedrich I. und die Fernsehreihe Dahoam ist Dahoam. Einen falsch verstandenen Heimatbegriff sah er auch in den Hetzartikeln Ludwig Thomas im Miesbacher Anzeiger in den Jahren 1920/21, die damals die Auflage des Blattes von 4000 auf 18000 steigerten.

Heimatpflege ist heute mehr als die Bewahrung von Volksmusik, Trachten und alten Gebäuden. Heimatpfleger sollen nicht nur unsere Heimat vor Verlusten zu bewahren, sondern auch den vorhandenen Werten neue hinzufügen.

Dabei sieht Göttler nicht nur die wenigen haupt- und ehrenamtlichen Heimatpfleger gefordert, sondern alle Bürger und Bürgerinnen. Klar ist für den Bezirksheimatpfleger auch, in einer globalisierten Welt können wir in unserer Heimat nicht auf einer Insel der Seligen leben.

Im abschließenden Gespräch mit den Teilnehmern wurde deutlich, wie sehr der Begriff Heimat mit starken Emotionen besetzt ist, dass Veränderungen im persönlichen Umfeld sehr schmerzhaft sein können und dass die Bedeutung von Heimat sehr von Alter, Herkunft und Lebenssituation abhängt.

Beim nächsten Arnbacher Gesprächsabend geht es um GemeinschaftsGeist - Sprache und Heimat. Das Katholische Landvolk Dachau hat dazu Gerald Huber, Sprachwissenschaftler und Journalist beim Bayerischen Rundfunk, eingeladen.
Die Teilnehmer haben dann wieder Gelegenheit, mit dem Referenten, der auch Mitglied der Münchner Turmschreiber ist, ins Gespräch zu kommen. Der Gesprächsabend findet am Donnerstag, 5.02.2015, 19.30 Uhr, im Pfarrhof Arnbach statt.



Zu Beginn dieses ersten Gesprächsabends bedankte sich die KLB-Vorsitzende Lieselotte Werner beim Vorsitzenden des Pfarrgemeinderates Konrad Hefele, bei Kirchenpfleger Herbert Seitz und seinem Vorgänger Adolf Breitenberger für die 30-jährige Bereitstellung des Pfarrhofes und überreichte ihnen eine Kerze und einen Katalog aller Themen und Referenten bei den bisherigen Arnbacher Gesprächen.


Dank an die Pfarrei Arnbach und an den Referenten: KLB-Vorsitzende Lieselotte Werner, Kirchenpfleger Herbert Seitz,
PGR-Vorsitzender Konrad Hefele, Adolf Breitenberger, Bezirksheimatpfleger Dr. Norbert Göttler, KLB-Vorsitzender Werner Götz (v.l.n.r.)


Bilder: Alfred Bayer

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