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Jahresthema
2015: Heimat und Globalisierung
3. Gespräch: In weltkirchlicher Verbundenheit die
Chance
zur Gestaltung der eigenen Heimat entdecken
Wolfgang Huber, Präsident, Missio Mch
Donnerstag, 5. März 2015
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Mit
dem Thema "In weltkirchlicher Verbundenheit die Chance zur Gestaltung
der eigenen Heimat entdecken" gestaltete Referent Wolfgang Huber
den letzten Abend der 30. Arnbacher Gespräche der Katholischen
Landvolkbewegung (KLB).
Huber
ist Präsident von Missio München. Das internationale katholische
Missionswerk Missio fördert und betreut heute Projekte in Afrika,
Asien und Ozeanien. Missio ging aus dem 1838 vom bayerischen
König Ludwig I. gegründeten "Ludwig Missionsverein" hervor.
Ziel dieses Vereins war, die Solidarität mit der Missionsarbeit
und ihre finanzielle Unterstützung. Der Jahresbeitrag betrug
damals 1 Gulden und die Mitglieder sollten täglich ein Vaterunser
beten.
1972 wurde der Verein in Missio umgewandelt und in die internationalen
Missionswerke integriert. Huber beschrieb zunächst einige Projekte
von Missio.
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So berichtete
er beispielsweise von dem Projekt Versöhnungsarbeit zwischen Volksstämmen
rund um den Turkana-See in Kenia und von der Flüchtlingshilfe des Jesuitenordens
in Uganda. Überraschend war dabei, dass in Afrika 44 Millionen Menschen
aus ihrer angestammten Heimat vertrieben sind. Huber erzählte auch vom
Projekt Gewalt gegen Frauen in Tansania. Dort wendet sich die Gruppe Mama
Regina gegen die Beschneidung von Frauen. Huber berichtete zudem von der
Unterstützung der Bildung für Kinder in Slums von Manila.
In anderen Beispielen ging es um die Pflege des interreligiösen
Dialogs, insbesondere dort, wo Christen in der Minderheit sind.
Nach Hubers Meinung ist es nur mit Dialog möglich, das Zusammenleben
der Menschen gewaltfrei zu gestalten.
Schließlich
erzählte er von einem Vorhaben der Franziskaner-Mönche im Nordosten
Indiens. Dort geht es um die Frage, wie kann Land ressourcenschonend
bebaut werden.
Bei allen diesen Projekten ging es zuerst um
die Notwendigkeit, die Hilfsprojekte so zu gestalten, dass sie
den Bedürfnissen der dortigen Menschen gerecht werden. Eine Forderung,
die man auch auf die Gestaltung der eigenen Heimat übertragen
kann.
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Der Referent
stellte klar, in den Projekten in Asien, Afrika und Ozeanien gilt dasselbe
wie in unserer Heimat. Heimat muss so gestaltet werden, dass sie Raum
für Begegnung, Dialog und Lernen schafft. Außerdem soll Heimat Schutz
und Geborgenheit bieten, Zukunftsperspektiven aufzeigen und gemeinsame
Erfahrungen ermöglichen. Für Huber, der ja Vertreter einer kirchlichen
Organisation ist, gehört zur Gestaltung der Heimat unabdinglich auch
die Möglichkeit, den jeweiligen religiösen Glauben zu leben und zu beten.
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In
der Aussprache mit dem Referenten redeten die Teilnehmer über
Rechte von Frauen, besonders in Indien, über die gegenwärtige
Verfolgung von christlichen Minderheiten, über die vielen Flüchtlinge
und über die Notwendigkeit von Maßnahmen gegen Vertreibung in
den Ursprungsländern.
Ein
Teilnehmer berichtete über persönliche Erfahrungen mit Flüchtlingen
zwischen Ecuador und Kolumbien und über Maßnahmen zur Hilfe.
Sehr plastisch waren auch die Teilnehmer-erfahrungen aus Vierkirchen
bei der Partner-schaft mit einer indischen Pfarreien in Balasore.
Dabei zeigte sich sehr deutlich, wie sehr diese Erfahrungen des
Kennenlernens der indischen Partner den Blick auf die eigene,
heimatliche Pfarrei verändern und die Gestaltung der eigenen Heimat
fruchtbar beeinflussen können.
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Verantwortlich
für den Pressetext: Werner Götz, Vorsitzender, Vierkirchen
veröffentlicht
auch in den Dachauer Nachrichten vom 19.3.2015
Bilder: Alfred Bayer, Hans Schertl
Ankündigung
der Arnbacher Gespräche 2015 in der Presse
Zum
1.Gespräch 2015
Zum 2.Gespräch 2015
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