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Gespräche 2017
Überraschend war auch Michaelis These, dass in vielen Gebieten Mietwohnungen fehlen, weil der Wohnraum bis zu über 95% aus Ein- und Zweifamilienhäuser und Eigentumswohnungen besteht. Besonders junge Leute tun sich dann schwer, einen angemessenen Wohnraum zu finden, wenn sie einen neuen Arbeitsplatz in einer neuen Gegend antreten, weil sie sich noch nicht dauerhaft an eine Immobilie binden können oder wollen. Konsequenz wäre damit für manche Gemeinden, dass sie die Entstehung von Mietwohnanlagen unterstützen. Dies könne auch in alten großen Gehöften geschehen, wie es der Referent am Beispiel Tettau in Oberfranken erläuterte. Vorrangig ging es im Gespräch mit dem Referenten um eine nachhaltige Entwicklung in einem stadtnahen Landkreis wie Dachau. Im Wachstum muss auch die Chance zu Gestaltung gesehen und genutzt werden. Dabei wurde aufgezeigt, wie die Infrastruktur gestärkt, wie die Identität der Bürger gefestigt und wie Demografiegerechtigkeit erreicht werden kann. Letzteres erläuterte Professor Michaeli an einem Modell, wo ältere Bürger die Möglichkeit haben, aus ihren zu großen Häusern in kleinere zentralere Wohnungen umziehen zu können. Auf diese Weise können diese ihre Unterhaltslast reduzieren, während jüngere und größere Familien die geräumigeren Wohnungen nutzen können.
Der Austausch mit den Teilnehmern war besonders deshalb spannend, weil neben allgemein betroffenen Bürgern auch Architekten, Kommunalpolitiker und ein zuständiger Mitarbeiter des Landratsamtes für die Entwicklung des Landkreises an diesem Arnbacher Gespräch teilnahmen und so die verschiedenen Erfahrungshorizonte gründlich ausgetauscht werden konnten. Beim
nächsten Arnbacher Gesprächsabend geht es um die Strukturentwicklung
im Landkreis aus kirchlicher Sicht. Werner Götz, Vierkirchen Bilder: Alfred Bayer Ankündigung
der Arnbacher Gespräche 2017 in der Presse |