Archiv                  Emmausgänge früherer Jahre

Emmausgang 2003
am 21.4.2003 von Eisenhofen nach Kleinberghofen

Wohin gehst Du?

Vom Scheitern zu neuer Lebenshoffnung

Weg-Gottesdienst zu
Emmaus 2003 der KLB Dachau

Begrüßung
Wir treffen uns heuer am Grab unseres früheren Landvolkpfarrers Alois Zenner, um wieder an die vielen Jahre zu erinnern, in denen er mit uns gegangen ist. Viele von uns zehren noch heute von seiner Botschaft vom befreienden Gott, von einer geschwisterlichen Kirche.

Zur Erinnerung an ihn legen wir einen Blumenstrauß an seinem Grab nieder und zünden als Zeichen, dass er noch unter uns lebt, eine Kerze an.

Unser Emmausgang ist heuer Teil des Gottesdienstes mit Eucharistiefeier. Und zwar beginnen wir hier am Grab von Alois den Gottesdienst, setzen ihn unterwegs an einigen Stationen fort und schließen den Gottesdienst in der Kirche von Kleinberghofen gemeinsam mit Pfarrer Josef Maier mit Eucharistie und Kommunion ab.

 

Und so beginnen wir diesen Gottesdienst Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

 

Lied: Menschen auf dem Weg durch die dunkle Nacht. .
(Strophe 1 und 2)

Einführung
Es war ein ausdrücklicher Wunsch von Alois Zenner, daß auf seinem Grabstein das himmlische Jerusalem abgebildet ist. Es ist das Hoffnungsbild von einem geschützten Raum, in dem die Menschenfreundlichkeit Gottes Wirklichkeit geworden ist. Das himmlische Jerusalem ist das letze Bild der geheimen Offenbarung. Diese geheime Offenbarung ist für Menschen geschrieben worden, die in äußerster Bedrohung gelebt haben. Daher die vielen dunklen Bilder, die die trostlose Lage dieser Menschen widerspiegeln. Aber am Ende kommt das Hoffnungsbild für die Verzweifelten, daß sich ihre Lage zum Guten wendet. Alois Zenner hat sich immer wieder an diesem Hoffnungsbild vom himmlischen Jerusalem aufgerichtet und gibt uns über seinen Tod hinaus diese Botschaft weiter, die Hoffnung, daß sich das Leben zum Guten wendet, mit der wir jetzt unsern Weg beginnen.

Statio 1: am Feldkreuz

Lied: Menschen auf dem Weg durch die dunkle Nacht. .(Strophe 3 und 4)

Lesung Aus dem Buch Jesaja, (50, 4-7)

Gott, der Herr, gab mir die Zunge eines Jüngers, damit ich verstehe, die Müden zu stärken durch ein aufmunterndes Wort. Jeden Morgen weckt er mein Ohr, damit ich auf ihn höre wie ein Jünger. Gott, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet. Ich aber wehrte mich nicht und wich nicht zurück. Ich hielt meinen Rücken denen hin, die mich schlugen, und denen, die mir den Bart ausrissen, meine Wangen. Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel. Doch Gott, der Herr, wird mir helfen; darum werde ich nicht in Schande enden.

 

Weg-Gedanken
Wenn wir uns beim Emmausgang am Hoffnungsbild der Auferstehung festhalten, sollten wir auch daran denken, daß diesem Hoffnungsbild ein fürchterliches Scheitern vorangegangen ist, der Tod am Kreuz. Dieses Scheitern sollten wir ganz bewußt wahrnehmen, damit wir die Auferstehungshoffnung begreifen.Auch in unserm Leben gibt es Scheitern, zerbrechen Hoffnungen. Wir möchten davonlaufen, so wie die Emmaus-Jünger davongelaufen sind, wir möchten einen Weg aus diesem Scheitern heraus finden.Wenn wir heute einen langen Weg gehen, dann ist das auch ein Zeichen: Jeder, der irgendwo in seinem Leben scheitert, erlebt den Weg heraus zu neuer Hoffnung als lang und weit.

Es läßt sich vieles nicht einfach wegstecken, oft wächst erst am Ende eines langen Wegs ein Hoffnungsbild, das uns weiterträgt Aber auf diesem Weg geht einer solidarisch mit, der das grausame Scheitern am Kreuz hat aushalten müssen. Hoffnungsbilder, Zuversicht kommen nicht auf Bestellung. Aber sie wachsen in der Solidarität. Daran sollten wir auf unserm weiteren Weg denken, daß immer dort, wo wir scheitern, einer mitgeht, der uns versteht, weil er selbst gescheitert ist.
Der gemeinsame Weg führt zu neuer Hoffnung

Statio 2: am Waldrand

Weg-Gedanken (abwechselnd zwei Sprecher)

-
Verraten sind die Armen, denn sie haben nichts einzubringen Selig, die arm sind vor Gott, denn ihnen gehört das Himmelreich
-
Verraten sind die Leidtragenden, denn sie sind ausgeschlossen aus der Gesellschaft Selig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden
-
Verraten sind die Sanftmütigen, denn sie werden an die Wand gedrückt werden Selig die keine Gewalt anwenden, denn sie werden das Land erben.

- Verraten sind, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, denn Macht geht vor Recht und Geld regiert die Welt Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, denn sie werden satt werden
- Verraten sind die Barmherzigen, denn Undank ist der Welt Lohn Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden.
- Verraten sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden übers Ohr gehauen Selig, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott schauen
- Verraten sind die Friedfertigen, denn sie werden zwischen die Fronten geraten Selig, die Frieden stiften, denn sie werden Söhne und Töchter Gottes genannt werden.
-
Verraten sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn am Ende ist doch alles umsonst Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihnen gehört das Himmelreich


Text von Heinz Zahrnt aus Buße und Eucharistie, Kösel-Verlag München


Statio 3: an der Flurbereinigungskapelle

Lied Herr bleibe bei uns. .

Lesung Aus dem ersten Buch der Könige, 19, 3-8

Elija geriet in Angst, machte sich auf und ging weg, um sein Leben zu retten. Er ging eine Tagereise weit in die Wüste hinein. Dort setzte er sich unter einen Ginsterstrauch und wünschte sich den Tod. Er sagte: "Nun ist es genug, Herr. Nimm mein Leben; denn ich bin nicht besser als meine Väter." Dann legte er sich unter den Ginsterstrauch und schlief ein. Doch ein Engel rührte ihn an und sprach: "Steh auf und iß!" Als er um sich blickte, sah er neben seinem Kopf Brot, das in glühender Asche gebacken war, und einen Krug mit Wasser. Er aß und trank und legte sich wieder hin. Doch der Engel des Herrn kam zum zweiten Mal,rührte ihn an und sprach:

"Steh auf und iß! Sonst ist der Weg zu weit für dich." Da stand er auf, aß und trank und wanderte, durch diese Speise gestärkt, vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Gottesberg Horeb.

Weg-Gedanken
Der gescheiterte Elija ist davongelaufen, er will nur noch sterben, er hat keine Hoffnung mehr. Da kommt einer zu ihm, der ihn stärkt, der ihm gut zuredet. Der Geduld hat und ihn noch einmal stärkt und ihm noch einmal zuredet. Elija kann ihn nicht festhalten, aber er hat wieder soviel Kraft in sich, daß er den langen beschwerlichen Weg zum Gottesberg gehen kann. Auch wir haben immer wieder Begegnungen, die uns in einer trostlosen Lage neue Kraft geben. Wir können diese Orte, diese Menschen nicht festhalten, die uns neue Kraft geben. Aber wir können daraus die Kraft schöpfen, damit wir unsern Lebensweg wieder auf eigenen Füßen weitergehen.

Statio 4: in der Kirche von Kleinberghofen

Zum Einzug

Lied
: Alle meine Quellen. . .

Begrüßungs-Gedanken
von Pfarrer Josef Maier

Lied:
Heilig, heilig.

Eucharistie


Vater unser
(gesungen )

Friedensgruß


Kommunion
(Brot und Wein)

Meditation nach der Kommunion
Wenn ich an die Auferstehung der Toten glaube, dann glaube ich an das Leben. Dann glaube ich, dass nichts tot bleibt, was wesentlich ist. Dann glaube ich an die Auferstehung abgestorbener Gefühle, vergrabener Hoffnungen, verspielter Chancen, vertaner Möglichkeiten, verlorener Ideale, verschütteter Kräfte. Dann glaube ich an die Lebendigkeit des Geistes Gottes, an die Endgültigkeit des Lebendigen, daran, daß am Ende gültig ist und nichts anderes zählt, als die Auferstehung vom Tod hin zum Leben.
                                                                                         (Text von Martin Seidenschwang aus Wohin gehst Du?)

Segen

Schluß-Lied: Ja wenn der Herr, einst wiederkommt.

Danach gab's im Pfarrheim wie jedes Jahr eine zünftige Brotzeit. Alle Speisen waren von den Teilnehmern mitgebracht worden. Die Zutaten sollten nach Möglichkeit aus dem Landkreis stammen; der Herkunftsort war auf kleinen Schildchen angegeben.



Brotzeit im Pfarrheim

Beschreibungen der Kirchen in Eisenhofen und Kleinberghofen