Ignaz Günther (1725-1775)
Franz Ignaz Günther, geb. am 22. November 1725 in Altmannstein,
war ein Künstler des bayerischen Rokokos. Schon sein Vater
Johann Georg (1704-1783) und sein Großvater Johann Leonhard (1673-1738)
hatten sich kunsthandwerklich betätigt. In der väterlichen Schreinerei
in Altmannstein erlernte er erste handwerkliche Fähigkeiten. Von
1743 bis 1750 war er Schüler von Johann Baptist Straub in München.
(Von Straub stehen auch Figuren und Altäre in Bergkirchen,
Altomünster).
Die
Wandergesellenjahre führten ihn nach Salzburg (1750), zum Hofbildhauer
Paul Egell in Mannheim (1751/52) und nach Olmütz in Mähren (1752).
Von Mai bis November 1753 besuchte er die Bildhauerklasse der Akademie
in Wien, wo er das "Erste Premium der Bildhauerei" erwarb. Nach
der Anerkennung als "hofbefreiter" und somit zunftfreier Bildhauer
durch Kurfürst Maximilian III. Joseph konnte er 1754 die Gründung
einer eigenen Werkstatt in München vollziehen.
Ab
1757 war er mit Maria Magdalena Hollmayr, Tochter eines Silberhändlers
aus Huglfing verheiratet; aus der Ehe gingen 9 Kinder hervor. 1761
erwarb die Familie ein Anwesen am Oberen Anger in München. Ignaz
Günther war vor allem für kirchliche Auftraggeber tätig. Seine Kirchenausstattungen,
Altäre und vor allem seine ausdrucksstarken und lebendigen Gewandfiguren
stellen einen Höhepunkt der Rokoko-Bildhauerei dar.
In seinem Gesamtwerk sind ab 1766 auch Einflüsse des Klassizismus
erkennbar. 1997 errichtete die Marktgemeinde Altmannstein (Landkreis
Eichstätt) ein Ignaz Günther Museum.
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