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Besuch des Verkehrszentrums und der St.Paulskirche in München
am Freitag, 20.Mai 2022


Vor dem Verkehrsmuseum



 

 

Das Verkehrszentrum, ein Teil des Deutschen Museums, ist in drei historischen Hallen der alten Messe München auf der Theresienhöhe eingerichtet. Es wurde 2003 eröffnet und bis 2011 zu seinem heutigen Größe ausgebaut. Auf 12.000 Quadratmetern sind Kraftfahrzeuge, Lokomotiven, Personenwagen, Fahrräder und Straßenbahnen ausgestellt..

Die Schnecke (s.Bild oben) wurde von den US-amerik. Künstlern Jason Rhoades und Paul McCarthy gestaltet und 2002 auf dem Platz vor dem Verkehrszentrum aufgestellt. Das ca. 4 m hohe Kunstwerk aus Ton ist die 29-fache Vergrößerung einer Schnecke, die als "Gruusch" an einem Kiosk verkauft wurde. Die Skulptur nimmt Bezug auf das benachbarte Verkehrsmuseum; denn die Schnecke steht in ironischem Gegensatz zu dem dort gezeigten Traum von Geschwindigkeit. Gleichzeitig verkörpert sie mit ihrem tragbaren Haus die ewige Sehnsucht nach unbegrenzter Mobilität.

Die Führung durch das Museum übernahmen die Teilnehmer selbst. Sie erzählten von ihren Erlebnissen im Zusammenhang mit den Automobilen der ausgestellten Typen, den Motorrädern und den alten Straßenbahnzügen. Die zwei Stunden Aufenthalt im Verkehrsmuseum reichten für alle Geschichten nicht aus.

Denn danach waren wir im Wirtshaus am Bavariapark zum Mittagessen angemeldet.

Wir erhielten dort den schönsten Platz im Biergarten, auf der Ter-rasse und voll im Schatten der Kastanienbäume.
Ein großer Vorteil an diesem heißen Tag mit einer Temperatur von 30 Grad.

Anschließend gingen wir hinüber zur Paulskirche, immer am Rand der Theresienwiese entlang, möglichst im Schatten der Straßenbäume.

An der Paulskirche wurden wir von Pastoralreferent Franz Huber empfangen. Vor dem Brauttor an der Nordseite erzählte er uns kurz etwas über den Kirchenbau, der von 1892 bis 1906 nach Plänen von Georg von Hauberrisser im neugotischen Stil errichtet wurde.

St. Paul zählt mit seinem 97 Meter hohen Ostturm, der große Ähnlichkeit mit dem Turm des Kaiserdoms in Frankfurt am Main hat, zu den höchsten und -neben dem Liebfrauendom- zu den mächtigsten Kirchenbauten Münchens.

Der Bau besteht
— in der Außenverkleidung aus Ansbacher Muschelkalk
— im Innenausbau aus Tuffstein, der aus Darching bei
    Holzkirchen und aus Polling bei Weilheim i. Obb. stammt.
— im Kern des Mauerwerkes aus Ziegel und Bruchstein.

Die Höhe der beiden Westtürme entspricht mit 76 Metern der Gesamtlänge des Kirchenbaus.



Die älteren Teilnehmer am Ausflug erinnerten sich noch an den Flugzeugabsturz, bei dem ein amerikanisches Militärflugzeug am 17. Dezember 1960 die Spitze des Hauptturms streifte und auf eine Straßenbahn stürzte. 52 Menschen kamen bei dem Unglück ums Leben.

Die Innenausstattung der Kirche geht zurück auf eine Renovierung in den 1950er Jahren, nachdem die originale Ausstattung den Bomben des 2.Weltkriegs zum Opfer gefallen waren. Damals entschloss man sich zu einer "moderneren und schlichteren Interpretation des Innenraumes".

Im farbig gestalteten Altarraum der Kirche hielten die KLB-Mit-glieder eine kurze Andacht, die von Lieselotte Werner und Irene Nefzger vorbereitet wurde.

Thema:
Das Leben ist wie eine Zug-fahrt, mit all den Haltestellen, Umwegen, Glück und Unglücken.

In der Einführung dazu heißt es:
"Bei unserer Geburt werden wir zum Einsteigen eingeladen. Wir treffen unsere Eltern und den-ken, dass sie immer mit uns rei-sen, aber an irgendeiner Halte-stelle werden sie aussteigen und wir müssen unsere Reise ohne sie fortsetzen.
Doch es werden viele Passagiere in den Zug steigen, unsere Ge-schwister, Verwandte, Freunde, sogar die Liebe unseres Lebens.

Viele werden aussteigen und eine große Leere hinterlassen. Bei anderen werden wir gar nicht merken, dass sie ausgestiegen sind. Es ist eine Reise voller Freuden, Leid, Begrüßungen und Abschiede. Der Erfolg besteht darin, zu jedem eine gute Bezie-hung zu haben.
Das große Rätsel ist: Wir wissen nicht, an welcher Haltestelle wir aussteigen müssen. Deshalb sollten wir leben, lieben, verzeihen und immer das Beste geben. Denn wenn der Moment gekommen ist, an dem wir aussteigen müssen und unser Platz dann leer ist, sollen nur schöne Gedanken an uns bleiben und mit den anderen im Zug des Lebens weiterreisen....



In der Kirche finden viele Aus-stellungen statt, die vor allem vom Kunstpastoral der Erzdiözese veranstaltet werden.

Bei unserem Besuch sahen wir die Video-Installation von Stefan Hunstein "Die Zukunft ist eine Frau":
21 wechselnde Frauenporträts laden die Betrachter zur Kontemplation ein.
Die Installation ist der letzte Teil der Trilogie "Von Ewigkeit zu Ewigkeit".
Der erste Teil "Gegenwart" war archaischen Männerbildern gewidmet, Gesichter voller Lebensfurchen. Der zweite Teil "Zukunft" zeigte Jugendliche aus dem "Global Village".

Einen Bezug zum Krieg in der Ukraine stellt das "Feather Project für St.Paul München" von Charwei Tsai her.
Auf dem großen Spiegel, der auf dem Pflaster angebracht wurde, liegen viele Gänsefedern. Sie sind mit Wünschen und Bitten um den Frieden beschrieben, die die Besucher der Kirche selbst auf den Federkiel anbringen können.

Bevor wir wieder nach Hause fuhren, konnten wir in einem Cafe kurz vor der U-Bahnhof noch einen Eiskaffee genießen.


7 Bilder: Martin Röll, Copyrighted free use, via Wikimedia Commons, 2022 (1)
              Hans Schertl (6)

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