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Maiandacht 2020
am Sonntag, 10. Mai 2020 in der Basilika am Petersberg

Thema:  
"Halt finden am Kreuz.
Gedanken zur Schmerzensmutter in der Basilika am Petersberg"

Die Maiandacht wurde wegen der Covid19-Einschränkungen nur im Livestream übertragen

Orgelspiel,
dann Marienlied zum Eingang (alle) - GL Nr. 525 Freu dich, du Himmelskönigin

Hinführung und Eröffnung

Normalerweise begeht heute die KLB Dachau am Petersberg ihre alljährliche Maiandacht. Das ist am zweiten Sonntag im Mai, dem sog. Muttertag! Im Anschluss daran wurden vor der Basilika immer eine Wald-meister-Maibowle aus der Produktion des ehemaligen Kreisvorsitzenden Werner Götz und Häppchen aus der Eigen-produktion kredenzt.

Leider ist es in diesem Jahr nicht möglich, uns in größerer Zahl am Petersberg zu treffen. Deswegen haben wir uns dafür entschieden, die erste ge-streamte KLB Maiandacht im Landkreis Dachau aus der Petersberg-Basilika zu übertra-gen. Anneliese Bayer, Michael Reindl, Wolfgang Roth, Anne Horsch und das vertraute Technikteam mit Johannes Böller, Martin Mautz, Franz Haindl und Patrick Lee haben diese Übertragung möglich gemacht.

Sie werden also nun versuchen, einige Gedanken ausgehend von unserer Schmerzensmutter Maria an sie weiterzugeben. Die kleine Vorlage zum heutigen Abend finden Sie auch als Word-Datei auf der Homepage der KLVHS Petersberg unter www.der-petersberg.de. Sie können also, wenn Sie Ihr Gotteslob zur Hand nehmen, mit uns mitbeten und -mitsingen.

Das Bild, das uns an diesem Abend, zeigt unsere Schmerzensmadonna, so wie sie uns im Jahr 2020 gegenübertritt und die gerade heuer zu einem Ort vieler persönlicher Gebete geworden ist.

Beginnen wir unsere Maiandacht, indem wir gemeinsam sprechen:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
AMEN.

Gebet:
Wir beten gemeinsam:

Maria, du gehst deinen Weg mit Jesus. Du gehst den Weg auch mit uns: einen Weg des Suchens, manchmal Zweifelns, vielleicht auch einen Weg der Einsamkeit, der Ungewissheit und der Angst. Aber immer sind wir unterwegs mit Jesus und dir in Hoffnung und Freude, dass alle noch so beschwerlichen Wege an ein gutes Ziel gelangen. So bitten wir dich, Christus, um Kraft, Ausdauer und auch den Mut, diese Zeit der Neuorientierung gut gestalten zu können. Amen.

Lesung aus dem Evangelium nach Johannes (Johannes 19,25-27)
Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. Als Jesus die Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zur Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.

Antwortgesang: GL 532 Christi Mutter stand mit Schmerzen

Stille - für die Bildbetrachtung
dazu kurzes Orgelspiel


Gedanken zum Bild von Josef Mayer

Gedanken zur Schmerzensmutter und dem Gesteck in Corona-Zeiten im Jahre 2020 Im Jahr 2007 brachte ich unter der Überschrift "Halt finden am Kreuz. Gedanken zur Schmerzensmutter in der Basilika am Petersberg" folgende Zeilen zu Papier: "Diese Madonna erweist sich als anlehnungsbedürftige Frau. Sie sucht Halt - unterm Kreuz. Sucht sie den Halt wirklich dort, wo es keinen Halt gibt - im größten Einbruch, den ein Mensch überhaupt erleben kann?"

Und ich beantworte, die von mir aufgeworfene Frage mit den Worten: "Im Geschehen des Todes findet sie dort … Halt, wo es keiner vermutet hätte."

Nach dem Johannes-Evangelium vermittelt der verlorene Sohn eine neue Verbindung. Er knüpft einen Kontakt, der über den Tod hinausträgt. Die Trauerarbeit zeigt es immer wieder: Niemand versteht den anderen besser als der- oder diejenige, die das gleiche Schicksal durchleiden musste. Die gleiche Erfahrung verbindet. Was Maria, die Mutter Jesu, und Johannes verbindet, das ist die Erfahrung des Verlustes - ob es nun der eigene Sohn oder der beste Freund ist.

Ich weiß, wovon ich da rede. Auch ich habe im jugendlichen Alter einen wichtigen Freund und seine Eltern ihren Sohn verloren. Jesus spürt nach dem Johannesevangelium diese Not der Beiden und bindet sie zusammen. Unsere Madonna aus einer Kreuzigungsgruppe des Blutenburg-Meisters trägt diese Not des Menschen in der Welt.
Sie steht für eine Vielzahl von geschlagenen Menschen auf dieser Erde - nicht nur durch das Virus Corona, sondern durch all die anderen Übel dieser Weltzeit. Sie steht für alle Menschen, die sich nach Anlehnung, Nähe und heilender Zuwendung sehnen. Sie ist gerade in diesen Krisenwochen ein besonderer Ort der Zuflucht geworden.

Jüngst zündete ein Mann gleich vier Kerzen auf einmal an. Bei ihr, der Schmerzensmutter, erfuhr er Zuwendung. Aber nicht nur er, sondern viele andere auch! Bei ihr finden Menschen Verständ-nis! Bei ihr darf man sich sogar in Corona-Zeiten noch anlehnen. Bei ihr erwächst Menschen neue Kraft für den Weg durch diese Zeit!

Diese Schmerzensmadonna vermittelt den Menschen: Mag der Einbruch auch noch so fundamental gewesen sein - auch für dich gibt es einen Weg.Diese Madonna darf sich heuer von besonderen Blumen zieren lassen, die uns von einer Kursteilnehmerin zugeschickt worden sind. Sie wollte unsere Mitarbeiter*innen am Petersberg stärken. Mögen - so dachten sich die Mitarbeitenden am Petersberg - diese Blumen Sie alle stärken auf dem Weg durch diese krisenhafte Zeit und durch den diesjährigen Marienmonat Mai. Josef Mayer, Petersberg

781 Singet Lob unserem Gott
811 Wahrer Leib sei uns gegrüßet
813 Wir beten an

Aussetzung des Allerheiligsten

erfolgt am Petersberg, verbunden mit allen, die heute an verschiedenen Orten zu Hause diese Maiandacht (mit)beten

lange Stille
dazu Orgelspiel, dann

Fürbitten:

Herr, unser Gott, lass uns in dieser Zeit, wo so Viele sich ängstigen, dein lebendiges Wort hören. Lass uns mit Maria innehalten und wie sie Hörende sein.

1 Den Auftrag Jesu an seine Mutter und an Johannes, sich umeinander zu sorgen, der gilt auch uns:
   Lass uns aufmerksam sein, wo uns Menschen in unserer Umgebung brauchen.

2 Für das Leben in unseren Gemeinden ist es gerade nicht so leicht, Gemeinschaft und das Miteinander zu pflegen:
   Wir wollen gut hinhören und kreativ sein, um uns nicht aus den Augen zu verlieren.

3 Viele Geschäftsinhaber und viele Arbeitnehmer bangen in diesen Wochen um ihr Fortbestehen und ihre Beschäftigung.
   Wir bitten darum, dass hier notwendige Veränderungen zum Wohle aller gefunden werden.

4 Familien mit kleineren Kindern sind in dieser Zeit ganz besonders gefordert:
   Wir beten um Helferinnen und Helfer und weitreichende Angebote zur Unterstützung.

5 Nie gab es auf der Welt so viele Geflüchtete wie heute:
   Wir bitten um Chancengleichheit gerade für die Länder des Südens und um den Beistand für alle, die eine neue Heimat
   suchen.

6 Für die Kranken und Einsamen daheim und in Krankenhäusern und Heimen:
   Lass sie diese Zeit gut durchstehen und schärfe ihren Blick auf so manche kleine Aufmerksamkeit, die Blumen um
   uns herum oder ein aufmunterndes Wort.

Fassen wir unser Bitten und Beten an den verschiedenen Orten im Landkreis, eben dort, wo Sie uns hören und sehen können, hier am Petersberg und auch darüber hinaus in den verschiedenen Diözesen Bayerns mit den Worten zusammen, die Jesus selbst uns zu beten gelehrt hat:

Vater unser

Meditatives Orgelspiel

Segen
Gott, der uns kennt in unseren Herausforderungen. Er segne unser Lassen, unser Loslassen und Seinlassen. Er segne unser Warten können und unser Suchen. Er segne die besonnenen Schritte und alle Wege, die wir tastend wagen. Das schenke uns der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der heilige Geist. Amen.

V: Singet Lob und Preis!

A: Dank sei Gott, dem Herrn.

Schlusslied: Regina Coeli,
dann kurzes Orgelausspiel


Bilder: Alfred Bayer

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