Mayer
ist Landvolkpfarrer
Bericht der Münchner
Katholischen Kirchenzeitung vom 10.Febr. 2002
Dachau - Josef Mayer (41),
geistlicher Direktor des Bildungshauses auf dem Petersberg im Landkreis
Dachau, ist neuer Landvolkpfarrer im Erzbistum. Kardinal Friedrich Wetter
bestätigte dessen Wahl durch den Diözesanausschuss der Katholischen
Landvolkbewegung (KLB). Mayer folgt Ludwig Scheiel (49) nach, der von
1995 bis 2000 als Ordinariatsrat für dieSeelsorge im ländlichen
Raum zuständig und zugleich Landvolkpfarrer war.
MKKZ vom10.Febr. 2002
Neuanfang
braucht Zeit
Neu am Petersberg: Pfarrer
Josef Mayer
"Ich bin hier, aber die Schachteln sind noch nicht alle leer", sagt
Pfarrer Josef Mayer über seinen Umzug ins obere Haus der Katholischen
Landvolkshochschule Petersberg.
Der 40-Jährige ist seit kurzem
deren neuer geistlicher Leiter. Bisher war Mayer Jugendpfarrer
im Landkreis Ebersberg. Landjugendpfarrer der Diözese bleibt
er vorerst weiter. Ms geistlicher Leiter warten Kursarbeit, Exerzitien,
Besinnungstage und die Verantwortung für die Basilika auf
Mayer. Darüber hinaus will er sich überlegen, wie der
,,Petersberg ein bisschen stärker zum geistlichen Zentrum
werden kann".Die Jugendarbeit liegt ihm weiterhin am Herzen.
Mayer wurde 1960 in Schwabmünchen
geboren und wuchs in Gennach bei Buchloe auf. 1980 machte er Abitur.
Priester wollte er zu dieser Zeit noch nicht werden, sondern Gymnasiallehrer
für Mathematik und Physik. Die Hinwendung zum Priesterberuf
vollzog sich in vielen Schritten. Während der Bundeswehrzeit
beeindruckte Mayer eine , "evangelische Rüstzeit mit einem
bunten Volk von Soldaten". Vor allem ihre Auseinandersetzung mit
Sinnfragen. Anstelle von Physik studierte er daraufhin Theologie.
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Bibelschule in Nazareth
Im Schulpraktikum bekam die Begeisterung für den Lehrerberuf
einen Dämpfer. "Die Art und Weise, wie ausgesiebt wurde, hat mich
sehr betroffen gemacht." Auf der anderen Seite wuchs die Faszination für
Gott und Religion. Mayer wechselte ganz zur Theologie, studierte in einer
Bibelschule in Nazareth. ,,Mein inneres Ja" zum Priesterberuf sagte er
erst während seines Pastoralkurses, als er Praktikant in einer Gemeinde
war. 1989 wurde Mayer zum Priester geweiht. ,,Einzelbegleitung spielt
eine viel wichtigere Rolle als früher" sagt Mayer über seine
Erfahrungen in der Jugendarbeit. Junge Menschen suchten Hilfe und Beratung
bei entscheidenden Lebensfragen. Die Konsequenz daraus ist das Projekt
,,einfach leben" (Bericht folgt). Was ihm Glaube bedeutet, drückt
wohl am besten Mayers Primizspruch aus: ,,Gott spricht, seht ich mache
etwas Neues. Schon kommt es zum Vorschein, merkt Ihr es nicht." Dazu fällt
ihm ein Bild aus seiner Kindheit auf dem Bauernhof ein. Das Wachsen der
Pflanzen und Halme auf dem Feld faszinierte ihn. ,,Gegen allen Druck,
gegen Kälte und alles Tote ist das Leben stärker", sagt Mayer
dazu.
Bericht der Süddeutschen ZeitungZ/Dachauer
Neueste vom 14.10.2000
Amtseinführung
des Geistlichen Direktors Josef Mayer
Der
Petersberg- eine "Erzählgemeinschaft im Glauben
Beginn einer neuen Ära: Haus soll geistliches Zentrum
werden / Stiftungsvermögen um eine Million aufgestockt
Von Christa Fünffinger
Petersberg -
Mit der ,Amtseinführung von Pfarrer Josef Mayer als dem neuen Geistlichen
Direktor der Haus-Petersberg-Stiftung dürfte eine neue An beginnen.
Denn der Petersberg soll wieder verstärkt zum geistlichen Zentrum
werden. Das sei der Bistumsleitung ein ganz großes Anliegen, sagte
Prälat Josef Obermaier bei der Feier am Donnerstag im neuen Tagungshaus
der Katholischen Landvolkshochschule.
Weihbischof Bernhard Haßlberger zu der Festgesellschaft:
Der Petersberg soll eine Ort werden, wo Menschen Begleitung für ihr
Leben finden
Die Ernennung des 40-jährigen bisherigen
Jugendpfarrers Mayer Ist ein wichtiger Schritt. Denn als Geistlicher Direktor
wird es seine Aufgabe sein, die verstärkte Ausrichtung des Petersbergs
als geistliches Zentrum inhaltlich voranzubringen. Dazu mussten offenbar
zusätzliche Weichen gestellt werden. "Vom Finanziellen her war
die Stiftung ein Papiertiger", sagte Obermaier. Die Haus-Petersberg-Stiftung
ist Trägerin der Katholischen Landvolkshochschule. Das Stiftungsvermögen
stockte die Erzdiözese vorerst um eine Million Mark auf. Der Stiftungsrat
soll Franz Josef Zeheter zufolge nun mehr Kontroll- denn Beratungsorgan
sein. Er selbst war zwölf Jahre lang Vorsitzender. Nun steht der
Prälat diesem Gremium vor. Zeheter ist sein Stellvertreter. Obermaier
betonte, dies sei nicht geschehen, um Zeheter zurückzudrängen,
sondern die Folge veränderter Aufgabenteilung. Weihbischof Bernhard
Haßlberger hatte zuvor bei einem Gottesdienst in der Basilika gesagt,
der Petersberg möge zu einer "Erzählgemeinschaft" im Glauben
und einem Ort werden, wo Menschen Begleitung für ihr Leben fänden.
Die Messe gestaltete der Kammerchor unter
Leitung von Rudi Drexl mit Mozarts Missa brevis in G-Dur. Der Amtsantritt
Mayers war von vielen guten Wünschen der rund 100 Gäste begleitet.
Grußworte sprachen unter anderen Erdwegs Bürgermeister Michael
Reindl, die stellvertretende Landrätin Maria Kreitmair, der evangelische
Pfarrer Stefan Pickart sowie die oberbayerische Bezirksbäuerin Erna
Lechner. Für den Vater Josef Mayers dürfte die Amtseinführung
ein besonderes Geschenk gewesen sein, denn Eugen Mayer feierte an diesem
Tag seinen 71. Geburtstag.
Pfarrer Mayer selbst wollte die Gäste
nicht länger auf den Imbiss warten lassen. Er strich kurzerhand seine
Rede für den Empfang und wünschte sich den Petersberg als geistliches
Seelsorge-Zentrum für Landvolk, Landjugend und das ganze Dachauer
Hinterland.
Bericht von Christa Fünffinger in
der Süddeutschen Zeitung, Dachauer Neueste vom 16.17.12.2000
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