Emmausgang
2023
vom Petersberg nach
Erdweg und zurück
am 10.April 2023
Ökumenischer
Gottesdienst
um 11 Uhr am Petersberg
mit Pfarrerin Lisa Lisa Bühler, Friedenskirche
Dachau
und Josef Mayer, Geistl.Direktor der Landvolkshochschule Petersberg
Thema:
"Allein und gemeinsam"
Musik: Anne Horsch
Orgeleinspiel
Eingangslied:
"Das ist der Tag den Gott gemacht …" Gl 329,1-4
Begrüßung
und
Liturgische Eröffnung:
Kyriegesang.
"Christ ist erstanden …"
Gl 318
Gloria:
"Gloria, Ehre sei Gott …"
Gl 169
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Tagesgebet
(Josef) Lebendiger Gott, Du weißt um uns je Einzeln und um jegliche Gemeinschaft.
Heute hast Du uns wieder als Pilgern in der Gemeinschaft der christlichen
Kirchen zusammengeführt. Dafür danken wir Dir von Herzen. Gib, dass wir
aus dieser Feier Kraft schöpfen können, um mit den Herausforderungen,
die das momentane Leben stellt, gut umgehen zu können. Darauf hoffen wir
im Vertrauen auf Christus, den Du zu neuem Leben aufgeweckt hast, der
mit uns geht alle Tage unseres Lebens. AMEN.
Lesung: 1
Korinther 12,13-30 (KLB) - Lesung aus dem ersten Brief an die Korinther
So ist es auch mit Christus. 13 Durch den einen Geist wurden wir in der
Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven
und Freie; und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt. 14 Auch der
Leib besteht nicht nur aus einem Glied, sondern aus vielen Gliedern. 15
Wenn der Fuß sagt: Ich bin keine Hand, ich gehöre nicht zum Leib!, so
gehört er doch zum Leib. 16 Und wenn das Ohr sagt: Ich bin kein Auge,
ich gehöre nicht zum Leib!, so gehört es doch zum Leib. 17 Wenn der ganze
Leib nur Auge wäre, wo bliebe dann das Gehör? Wenn er nur Gehör wäre,
wo bliebe dann der Geruchssinn? 18 Nun aber hat Gott jedes einzelne Glied
so in den Leib eingefügt, wie es seiner Absicht entsprach. 19 Wären alle
zusammen nur ein Glied, wo bliebe dann der Leib? 20 So aber gibt es viele
Glieder und doch nur einen Leib. 21 Das Auge kann nicht zur Hand sagen:
Ich brauche dich nicht. Der Kopf wiederum kann nicht zu den Füßen sagen:
Ich brauche euch nicht. 22 Im Gegenteil, gerade die schwächer scheinenden
Glieder des Leibes sind unentbehrlich. 23 Denen, die wir für weniger edel
ansehen, erweisen wir umso mehr Ehre und unseren weniger anständigen Gliedern
begegnen wir mit umso mehr Anstand, 24 während die anständigen das nicht
nötig haben. Gott aber hat den Leib so zusammengefügt, dass er dem benachteiligten
Glied umso mehr Ehre zukommen ließ, 25 damit im Leib kein Zwiespalt entstehe,
sondern alle Glieder einträchtig füreinander sorgen. 26 Wenn darum ein
Glied leidet, leiden alle Glieder mit; wenn ein Glied geehrt wird, freuen
sich alle Glieder mit. 27 Ihr aber seid der Leib Christi und jeder Einzelne
ist ein Glied an ihm.
Antwortgesang:
Gl 530,7
Vers: Der Jünger Jesu sah und glaubte …
Evangelium:
Johannes 20,3-10
Da gingen
Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; 4 sie liefen beide
zusammen, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er
als Erster ans Grab. 5 Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen,
ging jedoch nicht hinein. 6 Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt
war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen 7 und
das Schweißtuch, das auf dem Haupt Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht
bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen
Stelle. 8 Da ging auch der andere Jünger, der als Erster an das Grab gekommen
war, hinein; er sah und glaubte. 9 Denn sie hatten noch nicht die Schrift
verstanden, dass er von den Toten auferstehen müsse. 10 Dann kehrten die
Jünger wieder nach Hause zurück.
Gedanken
zum Thema "allein und gemeinsam"
von Horst, Waltraud, Lisa, Josef und Lieselotte
Sich
aus der Gemeinschaft lösen - Zeit zum Erinnern
Manchmal möchte ich allein sein, nicht immer mitten drin.
Meinen eigenen Gedanken nachgehen, nicht das weiterdenken, was andere
vorgeben.
Das tun, was mir spontan zusagt.
Meine eigene Neugier weiter entwickeln und nicht jemanden nachlaufen.
Meinen eigenen Rhythmus finden, nur auf mich Rücksicht nehmen dürfen.
Meine Erinnerungen auffrischen und vielleicht … nein ganz sicher …
ein Zwiegespräch mit dir. |
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Ein
Freund an meiner Seite
Die freundschaftliche Verbundenheit innerhalb der Gemeinschaft der
Jünger stärkt sie untereinander.
Sie teilen ihre Trauer, ihren Schmerz, ihre Zweifel aber auch ihre
Erfahrungen und Begegnungen, die ihnen wieder Zuversicht geben.
Sicher haben auch wir selbst schon vielfältig Unterstützung oder
den mitfühlenden Beistand eines Freundes oder einer Freundin in
dankbarer Erinnerung erfahren dürfen.
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Zwei
Grabläufer mit unterschiedlichen Tempi
Wir haben es in der Evangeliumslesung gehört. Da machen sich zwei
auf den Weg - Petrus und der andere Jünger. Und das sofort nachdem
sie von den Frauen gehört haben, was geschehen war, dass das Grab
leer ist und Jesus nicht mehr da ist. Sofort rennen sie miteinander
los, aber der andere Jünger läuft schneller als Petrus, er will
so schnell wie möglich am Grab sein, hat gar keine Augen mehr für
Petrus. Vielleicht ist er einfach jünger und agiler als Petrus,
vielleicht will er auch der erste sein, der beim Grab ankommt -
wie bei einem Wettlauf. Will als erster nachsehen, was er da Unfassbares
gehört hat. Vielleicht kann er auch gar nicht anders als loszulaufen
mit Scheuklappen und ohne den Blick für Petrus, weil er das für
sich ausmachen muss. Petrus läuft hinterher. Vielleicht ist er einfach
älter und nicht mehr so fit, wie der andere. Vielleicht will er
aber auch gar nicht als erster beim Grab ankommen - was wenn Jesus
wirklich nicht mehr da ist, wenn er auferstanden ist? Das wäre …
fantastisch! Und zugleich: Kann ich ihm noch in die Augen sehen,
nachdem ich ihn verleugnet habe? Petrus läuft in seinem Tempo zum
Grab, nicht so schnell wie der andere, aber er läuft und kommt an.
Da sieht er seinen Freund vor dem Grab stehen. Warum geht er denn
nicht rein? Petrus wird langsamer, schaut ihn an, sieht in seinem
Gesicht Angst, Zweifel, aber auch Vorfreude und Neugier… Die beiden,
die im unterschiedlichen Tempo zu Jesu Grab gelaufen sind, jeder
für sich allein - sie sind nun gemeinsam vor seinem Grab. Petrus
atmet noch einmal tief durch, fasst Mut und betritt sofort das Grab
-diesmal geht er voraus, ist also auch erst einmal allein, für sich
und doch ist es anders als auf dem Weg. Er weiß, dass er nicht alleine
ist, der andere ist dicht hinter ihm, gemeinsam stehen sie dann
im Grab und sehen nichts als die Leintücher. Jesus ist nicht mehr
da, er ist auferstanden. So unterschiedlich ihr Tempo auf dem Weg
zu Jesus auch war, so sehr da jeder für sich unterwegs war - der
eine voller Tatendrang und dann doch innehaltend, Petrus langsamer,
bedächtiger und dann voller Mut - am Ende hat es beide gebraucht,
am Ende haben sie sich beide gebraucht, um das Grab zu betreten
und die frohe Botschaft zu erkennen: Jesus lebt, er ist auferstanden.
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Fuß
/ Auge / Ohr … - ein Gesamtbild gibt es nur, wenn ich andere Sichtweisen
zulasse
Der Apostel Paulus greift Bilder einer alten Erzählung auf, wenn er
im ersten Korintherbrief schreibt: "Der Leib besteht nicht nur aus
einem Glied, sondern aus vielen Gliedern. Wenn der Fuß sagt: Ich bin
keine Hand, ich gehöre nicht zum Leib!, so gehört er doch zum Leib.
Und wenn das Ohr sagt: Ich bin kein Auge, ich gehöre nicht zum Leib!,
so gehört es doch zum Leib. Wenn der ganze Leib nur Auge wäre, wo
bliebe dann das Gehör? Wenn er nur Gehör wäre, wo bliebe dann der
Geruchssinn?" Damit Gemeinschaft gelingen kann, bedarf es einer aktiven
Wahrnehmung und auch der entsprechenden Annahme der eigenen Rolle.
Niemand muss alles sein: Für den Fuß genügt es Fuß zu sein. Das Ohr
darf Ohr bleiben und das Auge Auge. Entscheidend ist es, andere Wahrnehmungen
und Sichtweisen nicht einfach abzutun, sondern miteinander darauf
zu achten, was sie uns zeigen und wohin sie uns führen können. Nur
der Leib, der alles, was ihn ausmacht, zur Sprache kommen lassen kann,
unterliegt nicht der Gefahr wichtige Dinge einfach zu übersehen. So
ein Hören oder Hineinhören, so ein Neu- und Tiefersehen oder auch
ein Zupacken oder auch Lassen-können, das wünsche ich uns allen von
ganzem Herzen für all unsere Wege, die vor uns liegen. Denn diese
Offenheit ist die Basis für jede gute Gemeinschaft …
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Gemeinschaft als Sehnsucht von Menschen
Gemeinschaft ist eine tiefe Sehnsucht des Menschen.
Auch Jesus suchte die Gemeinschaft und hat Menschen gefunden, die
ihn auf seinem Lebensweg begleitet haben. Ist uns nicht gerade in
der Zeit der Pandemie aufgefallen, wie sehr uns die persönlichen
Kontakte, die Gemeinschaft mit anderen Menschen fehlten, als Kontakte
meist nur über Telefon oder soziale Medien möglich waren?
Gemeinschaft können wir finden in der Familie, der Nachbarschaft,
am Wohnort, in einem Verein, im Glauben…. Es ist schön, gemeinsam
unterwegs zu sein, zusammen zu kommen, erzählen und zuhören zu können,
miteinander zu feiern oder zu trauern. Wir brauchen Gemeinschaft
- einen Ort der Zugehörigkeit und der gegenseitigen Wertschätzung.
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Fürbitten:
Lebendiger Gott, vor dich kommen wir in all unseren Anliegen und Nöten,
vertrauend auf deine geschwisterliche Hilfe:
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1) Im Alleinsein können wir zur Ruhe kommen. Schenke uns immer wieder
Momente des Innehaltens, aus denen wir Kraft schöpfen können.
2)
Gemeinsam ist uns diese Welt anvertraut. Lass uns also so leben
und handeln, dass alle Menschen genug Nahrung und Wasser haben und
frei und in Frieden leben können
3)
Die verschiedenen Katastrophen auf unserem Erdball machen unsere
begrenzten Möglichkeiten deutlich: Lass uns nicht mutlos werden
und daran zweifeln, etwas verändern zu können.
4)
Lass uns in den Lebens- und Glaubensgemeinschaften mit gegenseitiger
Rücksichtnahme begegnen und die unterschiedlichen Talente und Gaben
eines jeden Einzelnen wertschätzen.
5)
In unseren Tagen nehmen Depressionen und andere psychische Erkrankungen
massiv zu: Hilf den Verantwortlichen in unserer Gesellschaft ein
Klima zu schaffen, in dem die Wertschätzung des Menschen das Handeln
bestimmt.
6)
Viele Menschen sind uns schon vorausgegangen. Für sie beten wir
um das österliche Licht des ewigen Lebens.
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Um all das
bitten wir im Vertrauen auf den, der für uns Menschen gelebt hat und uns
den Weg zu neuem Leben zeigt, auf Jesus Christus, unseren Herrn. AMEN.
Gabenlied:
"Bleibe bei uns …" - Gl 325
Immer wieder
decken wir den Tisch (Lisa) Immer wieder decken wir den Tisch an dem man
die Lichter entzündet der Hoffnung und das Buch aufschlägt mit der Botschaft
des Lebens Immer wieder den Tisch an dem man das weiße Brot bricht und
teilt in gleiche Teile und isst an dem man den roten Wein trinkt miteinander
Immer wieder den Tisch an dem man erinnert was damals geschah und das
Kommende einübt schon heute und hier
Geheimnis
des Glaubens - Gastmahl des Friedens - der Herr ist bei uns.
Gabengebet
Gott, unser Vater, viele Menschen sind hier versammelt. Aus allen Himmelsrichtungen
sind wir hier zusammengekommen, um dieses Fest des Glaubens zu feiern.
Wir bringen Dir aus unserer Mitte Brot. Das Brot - Frucht der Erde und
der menschlichen Arbeit - als eines unserer wichtigsten Grundnahrungsmittel,
ohne welches wir kaum leben können. Segne Du diese Gaben, damit sie uns
zum Segen werden und wir zum Segen für andere, heute und alle Tage unseres
Lebens. Amen.
SEGEN
DER AGAPEGABEN
So bitten wir dich, guter Gott, segne unser Brot, die Gabe des Lebens,
die wir anschließend als besonderes Zeichen der Verbundenheit untereinander,
miteinander teilen werden. Lass das Brot zum Segen werden für uns alle,
und für alle, an die wir heute besonders denken. Darum bitten wir durch
Christus, unseren Herrn. AMEN.
VATER
UNSER
Mit deinem Sohne wollen wir leben - und mit ihm wollen wir das Gebet sprechen,
in dem wir um die Ankunft des Reiches Gottes in unserer Welt beten: Vater
unser....
Friedensgruß
Er, der sich austeilt in Brot und Wein.
Er, der Gemeinschaft stiftet und Leben schenkt.
Er, der den neuen Anfang, Versöhnung und Frieden möglich macht.
Er sei mit euch! Und mit deinem Geiste!
Gebt einander ein Zeichen der Solidarität, der Aussöhnung und des Friedens!
Gedanke
zum Teilen von Brot, Wein und Saft:
Wer mit mir isst, sagt Christus, der steht unter meinem Schutz, ist mein
Freund, mein Bruder, meine Schwester, mein Hausgenosse.
Wer mich kennt, sieht am Brot, was ich für meine Freunde getan habe.
Und wer einmal mit mir gegessen hat, der ist nun ein Tischgenosse aller
Menschen.
Hilf uns, weiterzugeben, was wir empfangen haben. Die Liebe und das Brot.
Austeilen
des Brotes Verteilung der Gaben - dazu österliches Orgelspiel
Danklied: Osterlied
Schlussgebet
Lebendiger Gott, von Herzen danken wir Dir, dass Du uns auch zu diesem
gemeinsamen Osterfest zusammengeführt hast. Wir danken Dir für das gute
Wort aus der Heiligen Schrift und für das Brot, das unseren Leib nährt.
Segne die folgenden Ostertage, dass sie uns zu mehr Leben und zu noch
größerer Liebe führen. Darum bitten wir in Christus, unserem Herrn. Amen.
Segen:
Der Herr sei mit euch! Und mit deinem Geiste!
Gott, du Schöpferkraft, die alles neu macht nach ihrer Zeit und ihrem
Tempo: du schenkst Verbundenheit, Geduld, und Gemeinschaft für uns Menschen.
- Segne uns Verbundenheit mit uns selbst, dass es uns guttut, dass wir
uns selbst spüren und hören können.
- Segne unsere Geduld, dass wir ein gutes Miteinander finden, dass jede
und jeder im eigenen Tempo unterwegs sein kann.
- Segne unsere Gemeinschaft, dass wir gut aufeinander schauen, dass wir
erkennen, jede und jeder hat ihre und seine
Begabungen.
- Segne, dass wir sie für die Gemeinschaft einbringen können.
- So segne und behüte euch auf eurem Weg des Für- und Miteinanders der
lebendige Gott, der Vaters und der Sohn und
der Heiligen Geist. Amen.
Entlassruf
Schlusslied: Er ist erstanden … GL 773
Orgelausspiel
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Gemütliches
Beisammensein
Nach dem Gottesdienst wanderten 26 KLB-Mitglieder nach Erdweg zur
Pizzeria Italy,
genossen dort ein gutes Essen, einen ausgiebigen Ratsch und ein
gemütliches Beisammensein.
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Bilder: Alfred Bayer
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