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Emmausgang 2002
am 1.4.2002 von Ebertshausen nach Einsbach

Thema: Bleiben und Gehen

In der Ebertshausener Kirche gab uns Altbürgermeister Leonhard Mösl einen Einblick in die weit über tausendjährige Geschichte der Pfarrei und führte uns durch das seit der letzten Renovierung in hellen und freundlichen Farben gestaltete Gotteshaus.

 

Beginn des Wortgottesdienstes

Betrachtung: Der Landstreicher und der Baum

"Da stehst du nun", sagt der Landstreicher zum Baum. "Bist zwar groß und stark, aber was hast du schon vom Leben? Kommst nirgendwo hin. Du kennst den Fluss nicht und nicht die Dörfer hinter dem Berg. Immer an derselben Stelle! Du kannst einem leid tun! " Er packt sein Bündel fester und geht los.

"Da gehst du nun", sagt der Baum. "Immer bist du unterwegs. Hast keinen Platz, an den du gehörst. Du kannst einem leid tun!" Der Landstreicher bleibt stehen.

"Hast du das wirklich gesagt?" fragt er und schaut zum Baum empor. Wer sonst ? sagt der Baum, "siehst du hier jemanden außer mir" ? "Nein", sagt der Landstreicher. "Meinst du wirklich, was du sagt? Ich gehe in die Welt, Tag für Tag. Ich kenne die Menschen und die Häuser mit den rotgedeckten Dächern." "Zu mir kommt die Welt", sagst der Baum. "Der Wind und der Regen, die Eichhörnchen und die Vögel. Und in der Nacht setzt sich der Mond auf meine Zweige."

"Jaja" sagt der Landstreicher, "aber das Gefühl zu gehen. Schritt für Schritt." "Mag schon sein". sagt der Baum, "aber das Gefühl zu bleiben - Tag und Nacht". "Bleiben" sagt der Landstreicher nachdenklich, "zuhause sein. Ach ja," sagt er. Und der Baum seufzt "Gehen, unterwegs sein können. - ach ja."

"Wurzeln zu haben", sagt der Landstreicher "das muss ein tolles Gefühl sein!"", Ja sagt der Baum "ganz ruhig und fest ist es. Und wie lebt man mit den Füßen?" Leicht sagt der Landstreicher. "flüchtig und schnell!" "Wenn wir tauschen könnten", sagt der Baum. Für eine Weile." - Ja sagt der Landstreicher, "das wäre schön." Lass uns Freunde sein, sagt der Baum Der Landstreicher nickt und sieht ihn an.

"Ich werde wiederkommen verspricht er, "und ich werde dir vom Gehen erzählen." "Und ich", sagt der Baum "erzähle dir dann vom Bleiben. Möchtest du das ?

Gina Ruck Pauquet

An der Marienkapelle in Hilpertsried hielten wir eine weitere Statio.  

Betrachtung: Ich komme an

Weißt du - Mensch

Weißt du wohin du gehst?
Und ahnst du auch warum ?- auf welchem Weg?
Mein Herz besteigt den Schnellzug Zeit
auch dann - wenn diese angegraut.

Ich weiß zutiefst
mit einem Flügelschlag
voll, Wind und weitgespannter Hoffnung

 

 

 

 

 

Ich komme an
auch wenn die Blätter herbstlich fallen
und Nebelfinger Fragezeichen malen

Ich komme an,
durch Schatten und durch Spiegelbilder
im Trauerzug oder in Lebensfreude

Ich komme an,
geführt von einer großen Hand,
gerufen in ein goldnes Tor.

Ich bin gewiss
Ich überlebe den Tod.

 
Lied: Wo zwei oder drei in meinem Namen. .

 

Auftrag: Zweige sammeln

Lied: Alle Knospen springen auf. . 1.-3- Strophe

 

Gebet: Nicht allein auf dem Weg

Ich danke dir, Gott,
dass ich nicht allein bin auf dem Weg durch den Tag;
dass Du mit mir gehst.

Du hast mir Menschen gegeben, die mich begleiten,
die mich verstehen,
die mich lieben.

Mein Gott, ich bitte Dich:
für meine Familie
,
für meine Freunde:
Sei Du mit ihnen
segne unser Gespräch, unser gemeinsames Leben.

Hilf uns teilen was Du uns schenkst und was Du uns auflädst.
Gib uns Geduld und Treue

Christian Zippert

 

 

Betrachtung: Baum

Und wieder liegen meine Gedanken auf dir, auf meinem Baum der Heimat.
Tief verwurzelt ist dein fester Stamm mit der Erde; der Erde, die dir Halt gibt.
Deine Krone strebt der Unendlichkeit entgegen, öffnet sich für das Licht.
Deine Standfestigkeit überdauert Menschenleben.
Inmitten der Stürme bleibst du so lange stark, so lange dich die Erde trägt.
Deine Stärke, deine knorrigen Äste, dein harziger Geruch lassen mich sicher sein.
Für mich bist du die Offenbarung, die Hinwendung zu Größerem
Sigrid Steige

 

In der Pfarrkirche von Einsbach erwartete uns schon der dortige Kirchenchor, der den Wortgottesdienst musikalisch gestaltete.

Lied GL 220: Dies ist der Tag. .

Ansprache: Bleiben, Gehen, Ankommen (Stichpunkte)
Zweig ist Teil des Baumes , der steht, beständig ist, verwurzelt ist.
Gibt festen Halt, gibt Orientierung, er ist stolz darauf, zu bleiben wo er ist.
Aber ein bisschen Sehnsucht hat er doch, ein bisschen Neugierde, auf die Welt zuzugehen, so wie die kleinen Zweige die ein Stück mit uns gegangen sind. Die wir mitgenommen haben als Erinnerung an das Beständige, an die Heimat, an unseren Ursprung! an Gott??
Die Landstreicher das sind wir, mit dem Streben nach Ferne, Fremde, nach der Welt, und doch brauchen wir eine kleine Versicherung den Zweig als Verbindung zu Ursprung, zur Wurzel! Zu Gott??
Gott ist überall, das glauben wir, das hoffen wir, manchmal zweifeln wir, also bleiben wir. Bleiben heißt verzichten, etwas versäumen, sich beschränken, warten auf etwas/auf jemand, wir sind unsicher ob es/ob er/ob sie kommt!

Also gehen wir! Gehen warum, wohin gehen wir, ängstlich oder hoffnungsvoll suchen, etwas finden, werden wir das Ziel/das Glück finden? Werden wir zurück finden?

Wer geht, will auch wo ankommen, hoffentlich, und wo? Am Baum?, zu Hause? Bei einem Mann, bei einer Frau, bei einem Menschen, bei Gott?
Wer geht wird ankommen! Wer ankommt kann bleiben! Wer bleibt kann auch wieder gehen.

Wir haben die Gewissheit, alles bleiben/ gehen/ ankommen kann in Gott und auf Ihn hin geschehen. Nach einer ersten Statio machten wir uns auf den Weg. 

Lied: Halleluja
Evangelium Lk 24,13-35
Lied: Auferstehungslied
Vater unser (Hand geben)
Friedensgruß (Bitten wir Gott um seinen österlichen Frieden. Sein Friede sei mit uns)
Lied: Danklied
Schlussgebet:
Segen: So bitten wir um den Segen des Auferstandenen Jesus Christus

Einladung zum Agape (Pfarrheim)Gehen wir also in Frieden und Freude
Schlusslied:

Nach einer Sonderführung durch die Baustelle der Wallfahrtskirche Heilig Blut durch den Kirchenpfleger Siegfried Ketterl machten wir im Pfarrheim Brotzeit.

Für die Kinder waren wieder viele Osterüberraschungen in den Büschen versteckt.

 

Mehr über die Kirchen in Ebertshausen und Einsbach sowie die Kapelle in Hilpertsried