Emmausgang
2008
am 24.März
2008 von Großberghofen über Walkertshofen nach Erdweg
Der Emmausgang stand unter
dem Thema "Wasser" (von den Osterbrunnen bis zur Taufe).
Treffpunkt und erste Station war der geschmückte Brunnen vor dem
Heimatmuseum (früheres Pfarrhaus) in Großberghofen.
Station
in Großberghofen
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Begrüßung:
"Wasser ist das Thema des heurigen Emmausgangs der Kath. Landvolkbewegung
im Landkreis Dachau, zu dem ich alle ganz herzlich willkommen heiße.
Es ist schön, dass so viele miteinander unterwegs sind. Wir
stehen vor dem Großberghofener Museumsbrunnen, der österlich
geschmückt ist. Dieses Brauchtum kommt aus Franken, wo auf
den Albhöhen bereits in heidnischer Zeit dem Wasser- oder Brunnengott
geopfert wurde, um ihn gnädig zu stimmen für Wasser von
der Aussaat bis zur Ernte. Wir heute wissen auch, wie kostbar Wasser
ist - und in wie vielen Regionen der Erde es nicht genug Wasser
gibt. Wir wissen aber auch um die Unheilkraft des Wassers. Wasser
hat an Ostern eine besondere Bedeutung. Für uns als Christen
ist es das Wasser des Lebens, Symbol für Jesus Christus als
Quelle, der Ausdruck für Energie, Tiefe, Durst haben und Durst
stillen. Wir machen uns heute also auf, zu "Wasserspendern": dem
Ortsbrunnen hier in Großberghofen, dem Taufbrunnen in der
Kirche Walkertshofen, dem Dorfbrunnen in Walkertshofen und zu einer
Taufe im Pfarrzentrum Erdweg.
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Lied: Alle meine Quellen
Die ersten zehn Minuten unseres Weges bitte ich schweigend zu gehen und
zu bedenken:
- Wenn ich das Wort "Wasser" höre, an was denke ich dabei?
- Welche Begegnungen mit Wasserhabe ich heute schon erlebt?
- Wie haben sie auf mich gewirkt.
Der Weg führte zu unserer zweiten
Station, zur Pfarrkirche St.Maria nach Walkertshofen, wo Herr Georg Osterauer
eine Kirchenführung hielt.
Station
in der Kirche Walkertshofen
Kanon: "Lobet und
preiset ihr Völker den Herrn"
Der Walkertshofener Mesner Georg Osterauer erklärt uns die Kirche:
Ein Gotteshaus in Walkertshofen wurde
urkundlich erstmals um das Jahr 950 erwähnt. Die ältesten
Teile der derzeitigen Kirche stammen aus dem 15.Jh. Das Kirchenschiff
wurde um 1730 im barocken Stil umgebaut und 1884 um
5 Meter erweitert. Die Deckenfresken zeigen Im Altarraum
die Speisung der Fünftausend, im Kirchenschiff die "Verurteilung
der hl. Katharina" (Maler A.Joseph Mangold -1802). Am Hochaltar
(1756) ein Gemälde der hl. Katharina, der Kirchenpatronin von
1736 bis 1957. Auf den Blendwänden zwischen Altar und Chorseitenwänden
stehen Figuren der Heiligen Florian (mit brennendem Haus und Wasserschaff)
sowie Sebastian (von Pfeilen durchbohrt am Marterbaum) über
den Durchgängen.
Die Seitenaltäre aus der Zeit um 1770 sind dem hl. Josef
und der hl. Maria geweiht. Die barocke Kanzel aus dem Jahr
1690 gehört zur ältesten Ausstattungsstücken. An
der Emporenbrüstung Fresken mit Erzählungen aus
der Katharinenlegende. Die Innenseite der Emporenbrüstung ist
mit alten Apostelbildern auf Holz verkleidet.
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Text (Teresa von Avila" - aus dem Fastenbegleiter
"Gott verbunden" der KLB Bayerns, 2008)
"Ich möchte ein Gleichnis benutzen, wenn ich auch nicht mehr weiß,
woher ich es habe. Wer mit dem geistlichen Leben beginnt, ist wie jemand,
der einen Garten anlegen will, damit der Herr sich darin ergehe. Sein Grundstück
ist wild und voller Unkraut. Seine Majestät selbst rodet es und setzt
schöne Pflanzen ein. Dann aber müssen wir uns bemühen, mit
der Hilfe Gottes selbst gute Gärtner zu werden und die Pflanzen regelmäßig
begießen, damit sie nicht vertrocknen, sondern wachsen, blühen
und herrlich duften, damit sich unser Herr daran erfreue.
So wird der Herr dann oft in diesen Garten kommen und sich zwischen den
Blumen der Tugend ergehen. Überlegen wir nun, wie wir den Garten bewässern
können. Ich meine, da gibt es vier Arten:
Erstens kann man Wasser in einem Gefäß selbst aus dem Brunnen
emporziehen, was eine große Mühe ist.
Zweitens kann man sich eines Schöpfrades bedienen, wie ich es manches
Mal tat; das ist schon weniger anstrengend, und man hat mehr Wasser.
Drittens kann man es aus dem Fluss oder Bach ableiten; das ist sehr viel
wirkungsvoller, denn die Erde wird besser durchtränkt, und man muss
nicht zu häufig bewässern, so dass dem Gärtner viel Arbeit
abgenommen ist.
Viertens müssen wir überhaupt nichts mehr tun, weil der Herr es
kräftig regnen lässt; und das ist unvergleichlich viel besser
als alles zuvor Genannte."
Die dritte Station wurde neben dem Osterbrunnen
in Walkertshofen gehalten.
Station am Walkertshofener Dorfbrunnen
(österlich geschmückt)
Wir singen "Ins Wasser fällt
ein Stein".
Lesung Joh 4,5-15.19b-26.39a.40-42 Die Frau am Jakobsbrunnen
Besinnung: Eine Frau wagt den Blick in die Tiefe. Sie schaut in
den Brunnen hinein - eines Tages. Weil ein Fremder sie ansprach, ihr vom
Wasser des Lebens, von der sprudelnden Quelle in ihr erzählte. So
hat er ihren Alltag durchbrochen, sie zu einem Blick angeregt, der mehr
als Wasser sieht. Im Fremden erkennt sie den Messias. Jetzt weiß
sie um ihre Sehnsucht.Jetzt weiß sie, mit welchem Wasser sie ihren
Durst löschen kann, wer das Wasser des Lebensist. Sie hat dem Leben
in
die Augen geschaut.
Von dieser Quelle kann sie erzählen und bewegt sogar andere
dazu, sich aufzumachen zu diesem Brunnen.
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Wir machen uns weiter auf über Feldwege nach Erdweg zum Pfarrzentrum.
Dort feierten wir einen Gottesdienst mit Pfarrer Josef Mayer
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Im Pfarrzentrum Erdweg
überbrückten die Damen die Wartezeit bis zum Beginn
des Gottesdienstes mit einem spirituellen Tanz (Quellentanz).
Eucharistiefeier
mit Taufe von Lea-Sofie
Höhne
Lesung Röm
6, 1-14
Durch Christus befreit
zu einem neuen Leben.
Was folgt nun daraus? Sollen wir ruhig weitersündigen, damit
die Gnade sich noch mächtiger entfalten kann? Unmöglich!
Die Sünde hat kein Anrecht mehr an uns, für sie sind
wir tot - wie könnten wir dann noch weiter in der Sünde
leben? Ihr müsst euch doch darüber im Klaren sein, was
bei der Taufe mit euch geschehen ist. Wir alle, die 'in Jesus
Christus hinein« getauft wurden, sind damit in seinen Tod hineingetauft,
ja hineingetaucht worden. Durch diese Taufe wurden wir auch zusammen
mit ihm begraben. Und wie Christus
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durch die Lebensmacht Gottes, des Vaters,
vom Tod auferweckt wurde, so ist uns ein neues Leben geschenkt worden, in
dem wir nun auch leben sollen. Denn wenn wir mit seinem Tod verbunden wurden,
dann werden wir auch mit seiner Auferstehung verbunden sein. Das gilt es
also zu begreifen: Der alte Mensch, der wir früher waren, ist mit Christus
am Kreuz gestorben. Unser von der Sünde beherrschtes Ich ist damit
tot und wir müssen nicht länger Sklaven der Sünde sein. Denn
wer gestorben ist, kann nicht mehr sündigen; er ist von der Herrschaft
der Sünde befreit. Wenn wir nun mit Christus gestorben sind, werden
wir - davon sind wir überzeugt - auch zusammen mit ihm leben. Wir wissen
ja, dass Christus vom Tod auferweckt wurde und nie mehr stirbt. Der Tod
hat keine Macht mehr über ihn. Mit seinem Tod hat Christus der Sünde
ein für alle Mal gegeben, was sie zu fordern hat; mit seinem Leben
aber gehört er Gott. Genauso müsst ihr von euch selbst denken:
Ihr seid tot für die Sünde, aber weil ihr mit Jesus Christus verbunden
seid, lebt ihr für Gott. Lasst also nicht zu, dass euer sterblicher
Leib von der Sünde beherrscht wird. Gehorcht nicht seinen Begierden!
Stellt eure Glieder und alle eure Fähigkeiten nicht länger in
den Dienst der Sünde, die sie als Waffen gegen das Gute benutzt. Stellt
euch vielmehr in den Dienst Gottes als Menschen, die gewissermaßen
schon von den Toten auferstanden sind, damit Gott eure Glieder und Fähigkeiten
als Waffen im Kampf für das Gute gebrauchen kann. Die Sünde wird
nicht Herr werden über euch! Denn ihr lebt nicht mehr unter dem Gesetz,
sondern unter der Gnade.
Predigt
zum Emmausgang 2008
Liebe Familie Höhne, liebe KLBlerInnen
des Landkreises Dachau, liebe Mitchristinnen und Mitchristen,
manches Mal ereignen sich Glücksfälle und es kommen Dinge zusammen,
die wir nicht besser planen hätten können. Es sind dies die
Momente im Leben, in denen n vor allem der Herr selbst die Fäden
zieht. Dazu gehört mit Sicherheit das heutige Ereignis der Verbindung
des KLB-Emmausganges mit der Taufe von Lea Sofie Höhne.
Die KLB wählte als Themenschwerpunkt für ihren Emmausgang durch
den Pfarrverband Erdweg die Brunnen. Die Familie Höhne suchte noch
eine ideale Form für die Gestaltung der Taufe ihrer Tochter in einem
familiären Kreis unter möglichst geringem Aufwand. Nun hat es
der Herr gefügt, dass Wasser und Taufe zusammen gekommen sind. Eine
bessere Verknüpfung kann man sich - und da werden mir alle heute
anwesenden Christinnen und Christen zustimmen - hätten wir kaum finden
können.
Auf dem Weg haben die KLBlerInnen
viel über Wasser nachgedacht. Über Johannes den Täufer
ist dieses Lebenselexir zum Hauptzeichen für die Aufnahme eines
Christen bzw. einer Christin in die Kirche geworden. Mit Wasser
werden wir auch dich Lea Sofie in die Gemeinschaft der Christinnen
und Christen aufnehmen. Dabei wird der Text lautet: "Lea Sofie,
ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen
Geistes. AMEN." Nach diesen Worten bist du hinein genommen ins Geheimnis
des dreieinigen Gottes und damit auch in das durch Jesus Christus
eröffnete neue Leben.
Im Fastenbegleiter der KLB 2008 "Gottverbunden mit Teresa von Avila"
wird in diesem Zusammenhang noch ein wichtiger Gedanke beigefügt.
Dort heißt es: "Glaubt mir, Marta und Maria müssen beisammen
sein um den Herrn beherbergen zu können und ihn immer bei sich
zu behalten." "Mit Gott gehen", so möchte der jungen Familie
und uns allen die heilige Teresa von Avila ins Stammbuch schreiben,
"bedeutet beide Seiten leben. Es gibt Zeiten, da sind wir als ‚Marta'
gefragt und es braucht auch Zeiten, in denen wir wie ‚Maria'die
Nähe des Herrn suchen."
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In beiden Zeiträumen geht Jesus mit.Das gilt vor allem auch für
die Mutter eines kleinen Kindes. Sie braucht neben der Rolle der Marta,
die sie als Mutter intensiv pflegen muss, auch die Rolle der Maria, die
Zeit für Auszeiten. Diese ermöglicht vor allem die Anwesenheit
des Vaters, seine Zeiten für das Kind.
Aber nicht nur der Mutter, sondern allen heute anwesenden Mitchristinnen
und Mitchristen wünsche ich, dass sie im Herzen immer die Gewissheit
behalten, dass Gott so ist - nämlich "ein Gott mit uns" ist. Im Besonderen
zeigt er sich in dieser Rolle heute für unseren Täufling Lea Sofie,
für ihre Eltern, Paten und Großeltern, für deren Bekannte
und Freunde, letztlich aber auch für uns alle, die wir zu diesem Fest
versammelt sind. AMEN.
Prozession aller zum Osterwasser
Fürbitten: Lieselotte Werner
Geschenk an den Täufling: Glückwunschbäumchen
Anschließend frohes Emmaus-Mahl

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Wie jedes Jahr hatten die Teilnehmer
das Essen selbst mitgebracht. Daraus wurde ein Buffet aufgebaut,
an dem sich jeder bedienen konnte. Die Vielfalt, die Menge und die
Güte waren überwältigend.
Wenn möglich, sollten die Lebensmittel
und Zutaten aus der Region Dachau stammen.
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.Berichte über frühere Emmausgänge

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