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Emmausgang 2013 
am 1. April 2013  von Westerholzhausen nach Langenpettenbach

Thema: JESUS - MIT UNS UND FÜR UNS


Begrüßung in Westerholzhausen
 

Kirchenführung in Westerholzhausen

Beginn des Wortgottesdienstes

Lied: wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind

Lesung: aus Lukas 24, 13-21
Die Traurigkeit der Emmaus-Jünger Die beiden Jünger, von denen das Evangelium spricht, sind am Ende. Ihre Hoffnungen sind zerstört, ihre Erwartungen von den Tatsachen, der grausamen Realität, dem Alltag widerlegt. Ihre tiefsten Sehnsüchte zerschellten wie splitterndes Glas an der harten Realität des Karfreitags. Sie haben keine Zukunft mehr. Vor ihnen steht die große Leere. Unsäglich müde und enttäuscht sind sie. Das Herz ist ihnen schwer wie ein Stein.


Wortgottesfeier in Westerholzhausen
Die beiden Jünger, die beiden Flüchtenden, sind sie nicht getreue Abbilder unseres eigenen Daseins in der Welt? Sind denn nicht auch wir trotz aller wirklichen oder vermeintlichen Erfüllungen immer wieder Enttäuschte und darum irgendwie am Ende? Werden unsere tiefsten Wünsche, die wir insgeheim im Herzen tragen, nicht täglich von den unwiderlegbaren Fakten eines Besseren belehrt? Unsere Träume und Wünsche von Partnerschaft und Beziehungen, unsere Träume von gelingendem Familienleben, unsere Hoffnungen in Bezug auf die Zukunft, auf den Beruf, die Freizeit. Haben nicht auch wir uns alle mehr erwartet als tatsächlich stattfindet? Und wenn das alles nicht genügt um uns gründlich zu ernüchtern, so wird die oft bittere Erfahrung des Altwerdens und eigenen Sterbens auf Dauer ihre Wirkung nicht verfehlen. Jetzt wollen wir all das, was uns belastet vor Gott hintragen (legen symbolisch Steine nieder), es ihm überlassen und um sein Erbarmen bitten. Herr,erbarme dich: Herr Jesus Christus du bist mit uns auf dem Weg, wenn Sorgen uns niederdrücken, wenn wir mutlos werden und nicht mehr weiter wissen du bist der Anker, wenn Schicksalsschläge uns aus der Bahn werfen du schenkst Kraft und Hoffnung um Schweres zu bewältigen Lied: meine Hoffnung und meine Freude… Gemeinsames Gebet bevor wir nach Langenpettenbach aufbrechen und die Steine mit auf unseren Weg nehmen: Wir wollen aufbrechen und den Alltag hinter uns lassen. Oder besser: Den Alltag mitnehmen und Freuden, Mühen und Sorgen an einen anderen Ort tragen und abladen. Wir wollen aufbrechen, Ausschau halten nach Neuem und in Gemeinschaft mit anderen den Weg wagen im Gehen erahnen. Wir wollen aufbrechen und im Gehen des Weges der Freiheit begegnen, der Wahrheit, uns selbst.

Besinnungen unterwegs

1. Statio bei Ainried … schweige und höre …


Am Kreuz kommt keiner vorbei, den vielen an Feldern und Wegen, errichtet der Dankbarkeit wegen, als Trost in der Not, uns zum Segen.
Am Kreuz kommt keiner vorbei, mag mancher lästern und scherzen, voll Zorn und Missmut im Herzen, das Leben birgt Glück und bringt Schmerzen.
Am Kreuz kommt keiner vorbei, auch wenn wir`s verstecken, verschweigen, selbst wenn wir es fliehen und meiden, wir reifen oft mehr noch durch Leiden.
Am Kreuz kommt keiner vorbei, keiner war je ausgenommen, woher wir auch immer kommen, oft trifft`s grad die Guten und Frommen.
Am Kreuz kommt keiner vorbei, nicht Ansehn`n , nicht Geld und nicht Macht, haben jemals es fertiggebracht, dass einer im Leben nur lacht.
Am Kreuz kommt keiner vorbei, und mögen wir uns drehen und winden, wir werden das Leben nur finden, wenn wir uns im Teilen verbünden.
Am Kreuz kommt keiner vorbei, und keiner kann sich`s ersparen, sei`s in frühen oder späteren Jahren, im Kreuz wird das Leben erfahren.
Am Kreuz kommt keiner vorbei, ein Zeichen auch unseres Lebens, ein Baum des Reifens und Segens, denn ER starb für uns – nicht vergebens.
Am Kreuz kommt keiner vorbei, wo immer wir es verehren, soll`s Hoffnung und Leben vermehren, selbst der Tod kann es uns nicht verwehren.


(Text von Martin Seidenschwang* 16.4.44 +30.07.1988)

Lied: meine Hoffnung und meine Freude

Statio 2 bei Langenpettenbach: … schweige und höre…

 

Steine im Weg,
scharfkantig-
sich daran stoßen mit bloßen Füßen
schafft Wunden, die bluten,
hindert am Weitergehen
auf dem vertrauten Pfad.

Aber das Innehalten im Schmerz
lässt nach einem neuen Weg suchen,
zwingt, in eine andere Richtung zu blicken,
schenkt eine geweitete Sicht.

Manchmal sehne ich mich
nach dem geraden Weg,
nach der einfachen Lösung,
nach der Eindeutigkeit.
Und doch weiß ich,
dass es die verschlungenen Pfade,
die verworrenen Gefühle
und die Irrtümer sind,
die mich unterwegs sein lassen,
um zu werden die ich bin.

(aus "Liebe das Leben" von Christa Spilling-Nöker)


 

In all diese unsere Tage
legt der Herr seine Zusage: ICH BIN DA

In das Spiel deiner Gefühle
und in den Ernst deiner Gedanken,
in den Reichtum deines Schweigens
und in die Armut deiner Sprache
lege ich meine Zusage: ich bin da.

In die Fülle deiner Aufgaben
und in die Leere Deiner Geschäftigkeit,
in die Vielzahl deiner Fähigkeiten
und in die Grenzen deiner Begabung
lege ich meine Zusage: ich bin da.

In die Enge deines Alltags
und in die Weite deiner Träume,
in die Schwäche deines Verstandes
und in die Kräfte deines Herzens
lege ich meine Zusage: ich bin da.

(nach Alfons Deissler)

Lied:…Meine Hoffnung, meine Freude…

Feier der Eucharistie in St. Michael, Langenpettenbach
mit Pfarrer Josef Mayer

Evangelium: Lukas 24, 21-35

Predigt/ Impuls: Pfarrer Josef Mayer zum Thema: Jesus – mit uns und für uns

Credo:
Ich glaube an Gott, unseren Vater, durch den auf jede Nacht ein sonniger Tag folgt.
Und ich glaube an Jesus Christus, der in jeder Phase meines Lebens zu mir steht.
Er hilft mir aus einzelnen Scherben wieder etwas Sinnvolles herzustellen, und wo das nicht möglich ist, darf ich meine Scherben zu ihm bringen.
Durch ihn erfahre ich kleine Freuden, Sonnen des Tages.
Ich glaube an das Gute im Menschen, an die Gerechtigkeit, die Hoffnung und die Liebe, denn sie ist wie ein heller Stern in der dunklen Nacht.
Ich glaube an den Heiligen Geist, der immer bei mir ist, auch wenn ich es oft nicht spüre. Und ich glaube an das ewige Leben, denn wer an Gott glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.

Fürbitten:
(dazu entzünden wir Lichter an der Osterkerze und stellen diese zusammen mit Osterglocken als Zeichen der Hoffnung zwischen die abgelegten Steine)

   
Eucharistiefeier mit Pfr. Josef Mayer
Für alle, die nach einem tieferen Sinn in ihrem Leben suchen: Lass sie den auferstandenen Herrn als denjenigen erkennen, der ihnen Antwort auf ihre Fragen gibt.
Wenn unser Glaube durch Schicksalsschläge mühsam geworden ist: Bleibe an unserer Seite und stärke uns.
Wenn uns Resignation, Angst, Einsamkeit und Trauer überwältigen: Herr, begegne uns in Erfahrungen und Menschen, durch die wir wieder Kraft und Hoffnung für den weiteren Weg finden.
Für jene Menschen, die ängstlich am Rande ihres irdischen Lebens stehen: Nimm ihnen die Angst und schenke ihnen tiefes Vertrauen, damit sie sich in deine bergenden Hände geben können.
Für alle Verstorbenen: Schenke Ihnen Geborgenheit in deinem Licht und Deiner Liebe Herrn, bleibe bei uns in unserer Welt, in der Hunger und Not viele Menschen bedrängen, und Völker nach Frieden suchen.
Herr, unser Gott, um vieles möchten wir noch bitten. Vieles bewegt unsere Herzen. Höre auch unsere stummen Anliegen.


Musikalische Gestaltung durch Roland Prantl.

Sanktus:
Lied:
Erde singe…, Gotteslob 852

Dankgebet:
Wir danken dir, heiliger, starker Gott. Du lenkst die Geschicke der Welt. In deinem Sohn Jesus Christus bist du bei uns. Wie den Jüngern von Emmaus begleitet uns Jesus auf unserem Lebensweg. Er legt uns dar, was in den Heiligen Schriften über ihn geschrieben steht. Er öffnet unsere Augen ür das Geheimnis seiner Gegenwart und weckt in uns österliche Freude.

Segen und Schlusslied:
Das ist der Tag, den Gott gemacht,
Gotteslob Nr. 820


Kirchenführung in Langenpettenbach


Bilder: Alfred Bayer

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