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40 Jahre Arbeit für Menschen

Pfarrer Karl Namberger vom Petersberg feierte Priesterjubiläum / Große Reiselust
Von Irmi Wallner Petersberg

Karl Namberger ist seit sieben Jahren als Priester bei der Landvolkshochschule auf dem Petersberg tätig. Nicht nur dort kennen und schätzen die Leute den Pfarrer, der seinen Beruf gewählt hat, weil er "mit Menschen zu tun haben will". Kürzlich feierte ersein 40jähriges Priesterjubiläum mit einem Gottesdienst im Pfarrzentrum Erdweg.

In der Schule habe ihn eigentlich immer die Chemie fasziniert. "Eine tolle Materie" schwärmt der 65 jährige noch heute. Ganz in Bann gezogen wurde der junge Traunsteiner Gymnasiast aber nur von den Menschen. Deshalb entschied er sich nach dem Abitur für das Priesterseminar in Freising. Den eigentlichen Ausschlag für seinen Weg habe ein Kaplan durch "seine Kraft und Überzeugung" gegeben, den er in der Jugendgruppe kennengelernt habe. "Natürlich waren die sechs Jahre des Studiums auch ein Reifeprozeß", erzählt Namberger. Am Ende war er sicher, den richtigen Beruf gewählt zu haben: "Ich will mit Menschen zu tun haben."

Als Namberger mit 25 Jahren dann zum Priester geweiht wurde, hat dieser Kaplan die Predigt gehalten. Als Seelsorger betreute Namberger sechs Pfarreien, bevor er 1990 auf den Petersberg gekommen ist: Seiner ersten Stelle in Aschau folgten Pfarreien in München, Schliersee, Freising, Velden und schließlich in Ebersberg.

Die Neugierde auf das Neue und Andere hat Namberger letztendlich auf den Petersberg gebracht. Dort leitet er seit sieben Jahren Seminare, führt die Gäste durch die romanische Basilika und sitzt auch abends oft mit einigen Seminarteilnehmern noch bei einem Glas Wein zusammen, hört zu, tröstet, richtet auf, erzählt und ist da für andere. Die Atmosphäre beschreibt Namberger als angenehm, denn anders als in der Pfarrei seien alle Leute, die zur Landvolkshochschule (LVHS) kämen "hochmotiviert" oder zumindest wieder auf der Suche nach dem Glauben. Karl Namberger beschränkt sich aber nicht auf seine eigentlichen Aufgaben in der LVHS. Er hilft als geistlicher Beirat in der Katholischen Landvolkbewegung. Beinahe vier Jahre lang hat er zudem die angehenden Priester im Ausbildungszentrum München mitbetreut, hat sie bei deren Entwicklungsprozess unterstützt: "Eine wirklich schöne Erfahrung

Literatur und Reisen

Aus gesundheitlichen Gründen kann Namberger heute diese Arbeit nicht mehr ausführen. Vor mehr als zehn Jahren hat Karl Namberger als Folge einer schmerzhaften Gelenkentzündung die Verformung von Händen und Füßen hinnehmen müssen. Sein Tatendrang und Optimismus war dadurch aber nicht geschmälert worden. Nun hat diese Erkrankung auch noch die Niere angegriffen, so daß Namberger ständig von seinem Dialyseapparat ab- hängig ist. Aber sogar die Zeit, die nötig ist, um sein Blut wieder zu reinigen, nützt der interessierte und aktive 65jährige. Mit Büchern von Lion Feuchtwanger, Hermann Hesse und vielen anderen Autoren der modernen Literatur oder mit Biographien füllt er diese Zeit aus. Außer der Literatur widmet sich Namberger auch der Kunst und bisher auch vielen Reisen. Die "anstrengenden Studienreisen" seien sein Urlaub, denn das "was ich da neu aufnehme, ist das, was ich tanke für daheim". Sehr beeindruckt habe ihn das Baltikum. Böhmen, Mähren und Portugal und viele andere Länder hat er gesehen. Nun "muß ich halt mit dem Auto rumfahren", denn da könne er sein Dialysegerät einpacken, plant Namberger voller Tatendrang schon die nächste Reise.


..zum Tode von Karl Namberger
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