Jahresprogramm 2001/2002        zum Johannisfeuer 2002

Die Bedeutung des Johannisfeuers

Sommersonnenwende - die Sonne hat den höchsten Stand des Jahres erreicht. Seit ältester Zeit wurden die längsten Tage und kürzesten Nächte freudig begrüßt. Nach einem sehr alten Brauch, der in vorchristliche Zeiten zurückreicht, werden deshalb auf Anhöhen Sonnwendfeuer entzündet. Dem beliebten heidnischen Brauch versuchte die Kirche schon frühzeitig dadurch entgegenzuwirken, daß sie das Namensfest des heiligen Johannes des Täufers (24.Juni) mit dem Sonnwendfeuer in Verbindung brachte. So erklärt es sich auch, daß das Sonnwendfeuer bei uns zum Johannisfeuer geworden ist.

Das Entzünden von Johannisfeuern ist seit dem 12. Jahrhundert bekannt und seit dem 14. Jahrhundert häufig belegt. Im Mittelalter führte man vor allem Tänze rund um die "Johannisfeuer" auf, die mit besonders Reinigungs- und Fruchtbarkeitsriten - verbunden waren. Dem Johannisfeuer wurden außergewöhnliche Segenskräfte nachgesagt.

in Rudelzhofen

So glaubte man, daß es Mensch und Tier vor Krankheiten schützt und Lebenskraft spendet. Der Sprung über das Johannisfeuer sollte sowohl baldige Heirat als auch Schutz vor Hexen und Geistern versprechen. Die Asche verstreuten die Bauern über die Felder. Angebrannte Holzstücke steckte man in Felder und Äcker, um diese vor Ungeziefer zu schützen

Auch heute noch wartet die Jugend darauf, sobald es die Flammen erlauben, über die Glut zu springen, einzeln oder auch paarweise. Ein junges Paar kann mit einem mutigen Feuersprung offen seine Liebe zeigen, auch wenn Mut oder Liebe nicht immer zum Heiraten reichen.

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