Arnbacher Gespräche Übersicht                          Arnbacher Gespräche 2003


Jahresthema 2003:
Suchen. Und Finden.

Ankündigung in der Presse


  Süddeutschen Zeitung Presserklärung der KLB

Pressegespräch am Freitag, 10.1.2003 im Haus Petersberg
Arnbacher Gespräche 2003
mit den Mitgliedern des Kreisvorstands der KLB Anne Lachmann, Annelies Bayer, Werner Götz, Alois Igelspacher

 
Bild aus DAH-SZ



Vorstellung der Arnbacher Gespräche 2003
Antworten auf Lebensfragen finden

Katholische Landvolksbewegung will mit drei Referaten Beitrag zum Jahr der Bibel leisten
Bericht der Süddeutschen Zeitung - Dachauer SZ vom 13.1.2003 von Adolf Mayr

Petersberg - 2003 ist das Jahr der Bibel. Unter dem Motto "Suchen. Und Finden." soll den Menschen die Bibel wieder näher gebracht werden. Die Arnbacher Gespräche 2003 greifen dieses Motto auf und wollen Antworten auf Lebensfragen finden. Anneliese Bayer, Anne Lachmann, Werner Götz und Alois Igelspacher von der veranstaltenden Katholischen Landvolkbewegung (KLB) stellten vor kurzem das Programm vor.

Die KLB sieht die Bibel als keine fromme Veranstaltung für den sakralen Raum, sie sei vielmehr eine konzentriert erzählte Lebens- und Gotteserfahrung von Generationen von Menschen, die nach Lebenswahrheit gesucht hätten. Es gehe um echte Lebensfragen, betonte Vorsitzender Igelspacher. Die Bibel gebe darauf eine tragfähige Antwort. Sie sei ein "Werk, das Grundlage ist für die Wertvorstellungen unserer Gesellschaft."
Bei den Arnbacher Gesprächen soll beispielhaft aufgezeigt werden, wie die Sprach- und Bildform der damaligen Zeit auf die heutige übersetzt werden kann.

Adressaten der drei Abende im Pfarrhof Arnbach sind nicht nur Gläubige, sondern auch diejenigen, die der Kirche distanziert gegenüberstünden. Denn sei ein Werk, das alle angehen solle, sagte Igelspacher. Aus diesem Grund wolle man sich auch nicht von der ideologischen Seite her der Bibel nähern. Damit wird an dem Prinzip festgehalten, das die Arnbacher Gespräche seit ihrer Gründung 1986 auszeichnet, nämlich die inhaltliche Offenheit. Es gebe keine festgelegte Meinung, stellte Igelspacher klar. Jede Meinung werde akzeptiert. Und wichtig sei, mit dem Referenten ins Gespräch zu kommen, ergänzte Zweiter Vorsitzender Werner Götz.Die Referate sollen nicht länger als 30 Minuten dauern.

Den ersten Abend am 18. Februar leitet Professor Rüdiger Funiok S.J. von der Philosophischen Hochschule München mit dem Vortrag zum Thema "Versuchungen - Dramaturgie im Leben" ein. Ein Referat darüber, dass der Mensch bei den Herausforderungen des Lebens den verschiedenen Versuchungen widerstehen müsse, die vermeintlich die einfache Lösung bieten, aber in Wahrheit in die Irre führen.
Beim zweiten Abend am 12. März geht es um "Aufgeklärte Gegenwart - Suche nach verborgenen Kräften". Referent ist der in Pellheim wohnende Universitätsprofessor Ludwig Mödl. Er will Antwort darauf geben, wie die christliche Theologie das ernsthafte Suchen der Menschen nach dem Sinn des Lebens auffängt.
Beim dritten Abend am 20. März will die Diplompsychologin Andrea Eckert aufzeigen welche Wege aus der Gewalt führen können.


 

Presseerklärung der KLB

Pressegespräch am Freitag, 10.1.2003 im Haus Petersberg
mit den Mitgliedern des Kreisvorstands der KLB
Annelies Bayer, Anne Lachmann, Werner Götz, Alois Igelspacher

Suchen und finden ist das Motto fürs Jahr der Bibel 2003. Die Arnbacher Gespräche der KLB greifen diese Motto auf und setzen es in Fragen um, die in unserem Alltagsleben immer wieder auftauchen, auf die wir Antworten suchen und an den drei Abenden finden können. Die Bibel ist keine fromme Veranstaltung für den sakralen Kirchenraum, sondern konzentriert erzählte Lebens- und Gotteserfahrung von Generationen von Menschen, die nach Lebenswahrheit gesucht haben. In bildkräftigen Geschichten erzählen sie uns, wie sie eine tragfähige Lebenswahrheit gefunden haben. Was uns in der KLB wichtig ist: Auch dem modernen Menschen, selbst wenn er der Kirche distanziert gegenübersteht -aus welchen Gründen auch immer-, gibt die Bibel eine tragfähige Antwort in vielen Sinnfragen des Lebens. Antworten, die oft erst die moderne, wissenschaftliche abgesicherte Bibelauslegung erschließt. Denn die Texte sind in den besonderen Situationen ihrer Zeit geschrieben worden; das muß man erklärt bekommen, um sie sinngemäß richtig in unser Leben übertragen zu können. Deshalb halten wir solche Abende wie die Arnbacher Gespräche für wichtig, die das beispielhaft unternehmen. Und deshalb betont die KLB, daß diese Abende für alle offen sind, die ernsthaft nach Antworten auf ihre Lebensfragen suchen.


Arnbacher Gespräche 2003 - Suchen und finden Versuchungen
Dramaturgie im Leben
Prof. Dr. Rüdiger Funiok S.J.
Philosophische Hochschule München
Dienstag, 18.Februar 2003, 19.30 Uhr, Pfarrhof Arnbach

Wir stehen immer wieder vor grundlegenden Entscheidungen, die unser Leben gestalten, gleichsam die Dramaturgie unseres Lebens. Diese wesentlichen Herausforderungen müssen wir erfassen, betont Prof. Funiok, und den verschiedenen Versuchungen widerstehen, die uns vermeintlich die einfache Lösung bieten, aber in Wahrheit in die Irre führen. So bietet sich immer wieder die Versuchung an, leicht und schnell zu Ansehen und Einfluß zu kommen, mehr an uns als an andere zu denken.

Solche Versuchungen hat auch Jesus erfahren. Nach seiner Taufe im Jordan geht er in die Wüste. Dort melden sich innere Stimmen, die ihn von dem Auftrag, den er gerade erst erkannt hat, abbringen wollen. Die Umsetzung dieser biblischen Erzählung in zwei neuere Verfilmungen kann uns helfen, die zentralen Versuchungen zu sehen - aber auch, was Jesus die Kraft gab, sie zu durchschauen und zurückzuweisen. "Wüste" steht für Alleinsein und Stille. Die Bibelzitate, die Jesus findet, zeigen sein ernsthaftes Suchen nach Orientierung. Wieder und wieder fragt Jesus , wie wir: Wie läßt sich unser Recht auf Lebensglück mit den "Zumutungen" Gottes verbinden? Er regt uns jedenfalls an, nur das zu wählen, was zu uns paßt und unser Leben gelingen läßt. Ein Gott, der unser Glück will, uns aber doch manches zumutet.

Aufgeklärte Gegenwart - Suche nach verborgenen Kräften
Prof. Dr. Ludwig Mödl,
Dekan der Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München, Lehrstuhl für Pastoraltheologie
Mittwoch, 12. März 2003, 19.30 Uhr, Pfarrhof Arnbach

Aufgeklärt fühlen sich die meisten Zeitgenossen in unseren Landen über wichtige Zusammenhänge, und sie wähnen, daß das Leben im privaten und öffentlichen Bereich nach vernünftigen Gesichtspunkten geordnet sei. Diese Meinung wird in den letzten Jahrzehnten in Frage gestellt, da viele Menschen die rationalen Kenntnisse als unzureichend empfinden und im Bereich des Irrationalen nach Gründen und Lebenshilfen suchen. Diese Suche tritt in einer Zeit gesellschaftlicher Umbrüche auf, die verunsichern und den Fundamentalismus wie die Sinnkrise fördern Die Frage nach esoterischen Kräften hat viele erfaßt. Archaische Weisheiten werden befragt, religiöse und pseudoreligiöse Praktiken werden ausprobiert und nach geistigen Hintergründen wird gesucht. Die klassischen Religionen sind dabei weniger im Blick, meint Prof. Mödl. Wie sind diese Versuche einzuordnen? Wie sind sie aus der Sicht der christlichen Theologie zu beurteilen, wie können diese Suchbewegungen von ihr aufgefangen werden?

Wege aus der Gewalt
Andrea Eckert, Diplompsychologin, Psychotherapeutin, München
Donnerstag, 20. März 2003, 19.30 Uhr, Pfarrhof Arnbach

Nicht selten bricht Gewalt in unser Leben ein, manchmal offen und brutal, manchmal als heimliche Macht, die uns niederdrückt. Wir erfahren sie direkt oder an Menschen, die uns nah stehen, wir hören davon aus Nachrichten oder aus anderen Berichten. Andrea Eckert geht es zunächst darum, den Begriff der Gewalt zu verstehen, weil er sich nicht von selbst erklärt. Wege aus der Gewalt zu finden, heißt zunächst zu verstehen, was in die Gewalt hinein geführt hat. Gewalt drückt Ohnmacht aus und ist zugleich ein Versuch, sie zu beseitigen. Wer den Weg aus der Gewalt sucht, muß wissen, daß Gewalt ansteckend ist und manchmal fasziniert, weil sie sich als einfache Lösung darstellt, während alle Alternativen dazu komplex sind. Daher hat jeder Weg aus der Gewalt in einer bestimmten menschlichen Situation damit zu tun, die eigene Beteiligung daran zu erkennen.