Bußgottesdienst
2005
am 18.März 2005 in der Basilika am Petersberg
Thema:
Gott
geht mit
musikalisch begleitet von Dorothea
Zigldrum (Gitarre) und Ingrid Reh (Querflöte)
Eingangslied: Gotteslob
Nr.270 (alle Strophen)
Begrüßung:
Grüß Gott, an Sie, an euch alle, hier am Petersberg,
zum Bußgottesdienst der Katholischen Landvolkbewegung. Schön,
dass Sie da sind, dass ihr da seid!
Bußgottesdienst in der Fastenzeit,
in der österlichen Bußzeit: Er soll uns hinführen
auf das wichtigste Fest unseres Glaubens, auf Ostern. Wir laden
Sie ein, sich mit uns auf den Weg zu machen zur eigenen inneren
Mitte, vielleicht ein wenig Ballast beiseite zu räumen, um
den Schöpfer unseres Lebens wieder ganz neu zu entdecken. Die
Fastenzeit lädt nicht nur zum Verzicht ein sondern zu echter
Lebensfreude und Lebensqualität, die daraus erwächst,
dass wir unsere Wurzeln in Gott wieder neu spüren.
Heute soll uns Mose aus dem
Ersten Testament begleiten. An ihm, seinem Gott-Glauben und Vertrauen,
schauen wir in unser eigenes Leben. Beginnen wir gemeinsam: Im Namen
des Vater und des Sohnes . .
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Die Lektoren - auf dem Altartisch Dornen
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Hinführung
Wer ist dieser Mose? Als Jude ca. 1300 v. Chr. geboren, ausgesetzt in einem
Schilfkorb, wächst er am Hof des Pharao in Ägypten auf. Bekannt
ist uns, dass er einen Ägypter tötet und nach Midian (das liegt
westlich des Golfs von Akaba) flieht. Am Brunnen hilft er den Töchtern
des Priesters von Midian beim Wasserschöpfen. Eine dieser jungen Frauen,
Zippora, wird seine Frau. Über 700 mal begegnet uns Mose im Alten und
Neuen Testament. (Der Name Mose bedeutet:der aus dem Wasser heraus Gezogene).
Aber Mose ist nicht nur ein Name;für die Israeliten sind er und sein
Bruder Aaron eng verknüpft mit dem Auszug aus der Sklaverei in Ägypten,
den Wüstenerfahrungen und dem Einzugin das Land, "wo Milch und Honig
fließen". Mose ist der Mensch gewordene Wille Jahwes, der alle, die
ihm vertrauen, in die Freiheit führt.
Bibeltext : Exodus 3,1-15
Deckengemälde in Inhausen
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Mose weidete die Schafe und Ziegen
seines Schwiegervaters Jitro, des Priesters von Midian. Eines Tages
trieb er das Vieh über die Steppe hinaus und kam zum Gottesberg
Horeb. Dort erschien ihm der Engel des Herrn in einer Flamme, die
aus einem Dornbusch emporschlug. Er schaute hin: Da brannte der
Dornbusch und verbrannte doch nicht. Mose sagte: Ich will dorthin
gehen und mir die außergewöhnliche Erscheinung ansehen.
Warum verbrennt denn der Dornbusch nicht?
Als der Herr sah, dass Mose näher
kam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm aus dem Dornbusch zu:
Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. Der Herr sagte: Komm nicht
näher heran! Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst,
ist heiliger Boden. Dann fuhr er fort: Ich bin der Gott deines Vaters,
der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Da verhüllte
Mose sein Gesicht¸ denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen.
Der Herr sprach: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten
gesehen, und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich
gehört. Ich kenne ihr Leid. Ich bin herabgestiegen, um sie
der Hand der Ägypter zu entreißen und aus jenem Land
hinaufzuführen in ein schönes, weites Land, in ein Land,
in dem Milch und Honig fließen. Jetzt ist die laute Klage
der Israeliten zu mir gedrungen, und ich habe auch gesehen, wie
die Ägypter sie unterdrücken. Und jetzt geh! Ich sende
dich zum Pharao. Führe mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten
heraus! Mose antwortete Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehen
und die Israeliten aus Ägypten herausführen könnte?
Gott aber sagte: Ich bin mit dir; ich habe dich gesandt, und als
Zeichen dafür soll dir dienen: Wenn du das Volk aus Ägypten
herausgeführt hast, werdet ihr Gott an diesem Berg verehren.
Da sagte Mose zu Gott: Gut, ich werde also zu den
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Israeliten kommen und ihnen sagen: Der Gott
eurer Väter hat mich zu euch gesandt. Da werden sie mich fragen: Wie
heißt er? Was soll ich ihnen darauf sagen?
Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin der "Ich-bin-da" Und er fuhr fort:
So sollst du zu den Israeliten sagen: Der "Ich-bin-da" hat mich zu euch
gesandt Weiter sprach Gott zu Mose: So sag zu den Israeliten: Jahwe, der
Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs,
hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name für immer und so wird man
mich nennen in allen Generationen.
Dornenzweige zum Altar
bringen, dazu Meditationsmusik
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"Sie haben
am Eingang einen Dornzweig bekommen. Wir bitten Sie, diesen Zweig
auf dem Altar abzulegen. -Vielleicht mit dem Zweig abzulegen, was
uns sticht, was uns auf den Nägeln brennt".
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Gottesdienstbesucher
tragen ihren Dornzweig zum Altar
Gedanken zum Dornbusch
Ich hüte keine Schafe.
Ich ziehe nicht durch die Wüste - Zumindest nicht durch eine solche
wie Mose.
Ich sehe keinen Dornbusch - Schon gar nicht einen, der brennt!
Will uns die Geschichte vom "brennenden Dornbusch" von einem Wunder aus
längst vergangenen Zeiten berichten? Dann können wir sie getrost
archivieren. Es wurde auch schon versucht, sie naturwissenschaftlich zu
erklären; aber was hat sie dann in einem Glaubensbuch, in der Bibel
zu suchen? Es gibt noch eine Möglichkeit.
Vielleicht wollten die Verfasser mit dem Bild vom "brennenden Dornbusch"
von einem Menschen erzählen, der Feuer gefangen hat;den eine Idee
nicht mehr loslässt, nämlich: sein Volk aus der Knechtschaft
in Ägypten in die Freiheit zu führen. - Und der erfahren darf,
dass er nicht allein ist. Der Ich bin da geht mit. Wenn ich die Geschichte
so lese, dann wird sie für mich lebendig und Aktuell. Es ist heute
nicht anders als früher. An Ideen mangelt es nicht: Natürlich
sind wir für soziale Gerechtigkeit, für Frieden, für die
Bewahrung der Schöpfung. Natürlich sind wir gegen jede Form
der Sklaverei und für die Freiheit. Das Problem sind nicht die Ideen,
sondern das Tun.
Zurück zur Dornbuschgeschichte. - Mose wagt zu tun, was allen klar
ist. Er nimmt es in die Hand und setzt sich ein für die Befreiung
aus der Sklaverei. Er traut sich, mit dem Ich bin da an der Seite. Die
Geschichte vom "brennenden Dornbusch" könnte uns ermutigen, den brennenden
Fragen unserer Zeit oder unseres ganz persönlichen Lebens nicht aus
dem Weg zu gehen, sondern nach Lösungen zu suchen. Doch hören
wir weiter.
Bibeltext: Exodus 4,1-4
(Alfred)
Mose antwortete: Was aber, wenn sie mir nicht glauben und nicht auf mich
hören, sondern sagen: Jahwe ist dir nicht erschienen? Der Herr entgegnete
ihm: Was hast du da in der Hand? Er antwortete: Einen Stab. Da sagte der
Herr: Wirf ihn auf die Erde! Mose warf ihn auf die Erde. Da wurde der
Stab zu einer Schlange, und Mose wich vor ihr zurück. Der Herr aber
sprach zu Mose: Streck deine Hand aus, und fasse sie am Schwanz! Er streckte
seine Hand aus und packte sie. Da wurde sie in seiner Hand wieder zu einem
Stab.
Meditationsmusik
Gedanken
zum Stab
Was ist, wenn mir jemand nicht glaubt?
Ich versuche, vielleicht mit Händen und Füßen, zu erklären,
zu beweisen, . . . bis zum Seufzer: "O Gott, hilf mir! "
Und was macht Gott? Er weist auf mich: Was hast du in der Hand? Wer bist
du? Welche Möglichkeiten hast du? Schau nicht auf andere, schau auf
dich. Wirf den Stab auf die Erde. Tu etwas, vertrau auf dich, auf deine
Fähigkeiten, vertrau auf die Hilfe Gottes.
Da wurde der Stab zur Schlange, und Mose wich vor ihr zurück.
Ich bekomme Angst, ich lass es lieber, ich kann es nicht. Streck deine
Hand aus und fasse sie am Schwanz. Pack es einfach an, pack es da an,
wo es niemand vermutet, geh den ungewöhnlichen Weg, und lass dich
nicht beirren, steh zu dir, zu deinen Fähigkeiten und Möglichkeiten,
und es wird dir gelingen.
Da wurde sie in seiner Hand wieder zu einem Stab.
Gib die Sache nicht aus der Hand, und vertraue darauf, dass es sich zum
Guten wendet. Der brennende Dornbusch, der Stab, der Weg durch die Wüste
weisen uns den Weg durch die Fastenzeit zu Ostern, von der Knechtschaft
in die Freiheit, von unseren Sorgen und Ängsten zur Freiheit der
Kinder Gottes, und das muss spürbar sein in unserem Handeln, in unserem
Tun. - Gott zeigt uns den Weg, aber gehen müssen wir selber. - Und
wen nehmen wir mit? Für wen sind wir verantwortlich?
Meditationsmusik
Besinnung
Du gehst mit,
wenn wir uns für eine geschwisterliche Kirche einsetzen,
wenn wir uns trauen Missstände aufzuzeigen
wenn wir Angst haben vor dem nächsten Schritt
wenn wir nach neuen Wegen suchen
Du gehst mit,
wenn wir uns einsetzen für soziale Gerechtigkeit,
wenn wir uns einsetzen für die Bewahrung der Schöpfung,
wenn wir Verantwortung übernehmen,
wenn wir auf die Fragen unserer Zeit nach Antworten suchen.
Du bist da,
wenn wir verzweifelt und ratlos sind,
wenn wir einsam sind,
in Krankheit und Leid.
auch wenn wir gar nicht mit dir rechnen.
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Ingrid Reh (Querflöte)undDorothea
Zigldrum (Gitarre)
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Meditationsmusik
Vergebungsbitte
Gott unser Vater, du sagst "JA" zu uns, wenn alles "NEIN" sagt. Du bist
mit uns, bei uns, in uns. Befreie uns von allem, was uns hindert, auf
dich zu hören. Befreie uns von allem, was uns trennt von dir. Hilf
uns, zu ändern, was notwendig ist. Schenk uns deine Vergebung.
Friedensgruß
Vater unser Voll Vertrauen wollen wir beten, wie es uns Jesus gelehrt
hat. - Vater unser…… .
Segensbitte (Annelies) Gott, wenn wir jetzt auseinandergehen, dann
lass deinen Segen, um den wir dich bitten, zur befreienden Kraft für
unser Leben werden. Der Gott, der Israel befreit hat aus der Gefangenschaft,
segne uns. Christus, der uns die Ordnung der neuen Welt geschenkt hat,
befreie uns. Der Heilige Geist, der uns den Weg in dieses Land der Freiheit
weist, begleite uns bei allem, was wir tun und reden.
Schlusslied - Gotteslob
Nr. 637
gestaltet
von Anneliese und Alfred Bayer, Karl Fallmann, Christine Igelspacher,
Maria Schertl
Bilder: Hans Schertl
Texte
früherer Bußgottesdienste
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