Bußgottesdienst
1998
am . . .März 1998 in der Basilika Petersberg
Thema:
"Dein Leben ist wie ein kostbarer Stein"
Eingangslied
GL, 297,1-7. "Gott liebt diese Welt. ."
Begrüßung
/ Einführung:
Liebe Brüder und Schwestern, Gott will uns in dieser Stunde
mit seinem Erbarmen entgegenkommen ist bei uns in diesem abendlichen
Bußgottesdienst, zu dem wir zusammen gekommen sind, um uns
auf Ostern vorzubereiten. Im Namen der Vorstandschaft des Kath.
Landvolkes im Landkreis Dachau begrüße ich Sie dazu
ganz herzlich.
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Ich
möchte Sie ermutigen, sich Zeit zu nehmen inne zu halten und sich
zu besinnen. Wir feiern gemeinsam Bußgottesdienst weil wir aneinander
und miteinander schuldig geworden sind. Durch unsere Fehler stören
und zerstören wir nicht bloß unser Leben, sondern auch das
von anderen. Darum wollen wir in diesem Bußgottesdienst miteinander
unser Versagen vor Gott, vor den Mitmenschen und vor uns bekennen. Gott
lädt uns ein zur Umkehr und reicht uns seine heilende Hand.
Gebet
Guter Gott, die Welt ist verstrickt in ein Netz von Sünde und Schuld.
Wir alle knüpfen an diesem Netz, das uns gefangen hält. Denn
alles, was wir tun, wirkt unmittelbar auf andere. Jede Sünde schadet
auch anderen. Jede Sünde ist ein Stein in der Mauer, die wir zwischen
uns und dir aufrichten. So kommen wir zu dir und bekennen uns als sündige
Menschen. Du reinigst uns wie man kostbare Steine reinigt die den Glanz
deiner liebevollen Güte widerspiegeln. Nimm uns an durch Jesus Christus,
deinen Sohn und unseren Bruder, der mit dir lebt in Ewigkeit. Amen
Überleitung
"Symbol Edelstein"
Es geht in dieser Stunde um jede und jeden Einzelnen von uns. Wir
wollen unser Leben anschauen, mit dem was uns gelungen ist, wo es mir
gut mit mir selber geht, aber auch mit dem, was mich unzufrieden macht
oder wo mich das schlechte Gewissen plagt. Symbole können uns im
Leben helfen, sich über manches klar zu werden. Symbole rufen auch
Erinnerungen und Gedanken wach. Wir haben heute für Sie alle einen
Halbedelstein mitgebracht. Von Edelsteinen geht eine Faszination. aus:
sie sind kleine Wunder der Natur. So ein Stein symbolisiert die Möglichkeiten,
die ich in meinem Leben habe: Ich kann Wärme und Kälte ausstrahlen,
Zärtlichkeit und Rauhheit, Weichsein und Hartsein.
Während der Musik werden
die Halbedelsteine verteilt.
"Der Opal" Eine Kurzgeschichte
In einem Juwelierladen konnten zwei Freunde sich nicht satt genug an
den Edelsteinen sehen. Sie staunten über die Vielfalt der Steine, über
ihr Leuchten und Glitzern. Plötzlich aber stutzten sie: Vor ihnen lag
ein ganz gewöhnlicher Stein, matt und ohne Glanz. "Wie kommt denn der
hierher? Diese Frage hörte der Juwelier und musste lächeln.Er
sagte zum einen der beiden Freunde: "Nehmen Sie diesen Stein ein paar Augenblicke
in Ihre Hand."Als er später die Handflächen öffnete, strahlte
der vorher glanzlose Stein in herrlichen Farben.
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"Wie ist das möglich?"
Der Fachmann wusste die Antwort "Das ist ein Opal. Er braucht nur
die Berührung einer warmen Hand, und schon zeigt er seine Farben
und seinen Glanz. Er enthält |
alle notwendigen Elemente des Lebens in sich:
Wasser, Licht, Luft und Wärme. In der Wärme entzündet er
leise und lautlos sein Licht."
Der Opal ist ein tiefes Symbol
für alles Gutsein und für alles Zarte in unserem Leben. Es gibt
so viele Menschen auf der Erde, arm und reich, klein und groß, gebildet
und einfach, die alle nur der Berührung einer warmen Hand, eines
lieben Wortes, einer kleinen Zärtlichkeit, einer helfenden Tat bedürfen,
um aufzustrahlen im Licht der Freundlichkeit, um das Wunder der Zuneigung
zu erfahren, um hell zu werden im Glanz einer leisen Begegnung.
(Quelle unbekannt)
Lied: GL 559,1-4 "Mein
schönste Zier und Kleinod bist auf Erden du,
In der Geschichte vom Opal wurde
uns erzählt: Der Opal enthält alle Farben in sich. Alle notwendigen
Elemente des Lebens sind in ihm vereint, Wasser, Licht, Luft und Wärme.
Durch Wärme entfaltet er seine ganze Strahlkraft. Damit wird dieser
Stein zu einem Gleichnis für unser Leben. Nehmen wir uns Zeit, auf
unser Leben zu schauen, auf die Beziehungen, in denen, wir leben, auf
unsere Welt, an der wir mitgestalten.
Gedanken zum Stein
in unserer Hand:
Schauen wir zunächst unseren Stein, den wir erhalten haben, genau an.
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Nun, es ist
kein so wertvoller Opal,
aber immerhin ein Halbedelstein, der etwas von der Kraft des Opals
in sich trägt. |
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Drehen wir
ihn nach allen Seiten.
Erspüren wir, wie er sich anfühlt
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Vielleicht können
wir den Stein etwas ins Licht halten.
Achten wir dabei auf die unterschiedliche Maserung,
auf die hellen und dunklen Schattierungen. Verändert sich etwas
?
Schließen wir für einen Moment die Augen.
Und fühlen wir den Stein noch intensiver in unserer Hand. ?
Er wird angenehm warm, er gehört zu mir, er wird mir immer
vertrauter.
Ich möchte ihn nicht mehr zurückgeben.
Ich nehme vielleicht noch mehr Einzelheiten wahr, er erschließt
sich mir immer tiefer.
Der Halbedelstein ist Gleichnis für mein, Leben.
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Wechselgesang: GL, 281
"Danket dem Herrn, denn ei? ist gut."
Einleitung zur Lesung:
Der heilige Johannes entwirft, in der Lesung aus der Offenbarung ein großartiges
Bild für unsere Zukunft. Die neue Stadt, die wir Reich Gottes nennen,
ist gebaut aus kostbaren Steinen. Wir sind berufen, als wertvolle Steine
in dieses Bauwerk eingefügt zu werden.
Lesung
aus der Offenbarung nach Johannes: (Off 21,15;17-21)
Und der Engel der zu mir sprach, hatte einen goldenen Messstab. Und
er maß ihre Mauer; sie ist hundertvierundvierzig Ellen hoch
nach Menschenmaß das der Engel benutzt hatte. Ihre Mauer ist
aus Jaspis gebaut und die Stadt aus reinem Gold, wie aus reinem Glas.
Die Grundsteine der Stadtmauer sind mit allen Steinen aller Art geschmückt:
der erste Grundstein ist ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte
ein Chalzedon, der vierte ein Smaragd, der fünfte ein Sardonyx,
der sechste ein Sardion, der siebte ein Chrysolith, der achte ein
Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chryopras, der elfte
ein Hyazinth der zwölfte ein Amethyst. Die zwölf Tore sind
zwölf Perlen, jedes der Tore besteht aus einer einzigen Perle.
Die Straße der Stadt ist aus reinem Gold, wie aus klarem Glas. |
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(Stille)
Besinnungsteil
1. Ich betrachte
mein Leben.
Der Opal enthält alle notwendigen Elemente des Lebens in sich. Ich
bin wie ein Opal. In meinem Menschsein ist vieles grund gelegt, was Tag
für Tag Jahr für Jahr zur Entfaltung kommen kann. Im Grunde sind
meine Möglichkeiten unbegrenzt. Trotz aller Eingebundenheit in eine
Vielzahl von Grenzen bin ich in der Gestaltung meines Lebens frei. Ich kann
jeden Tag neu entscheiden und mich ausrichten.
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Wie gehe ich mit mir um? (Stille)
Kann ich mich an mir selber freuen? (Stille)
Erlaube ich mir zu sein., wie ich bin? (Stille)
Was lasse ich ungenutzt? (Stille)
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2. Ich betrachte mein Leben
mit anderen.
Menschen werden heil "im Glanz einer Begegnung".
Jeder Mensch braucht die Anerkennung anderer Menschen. Erst In Begegnungen
wird deutlich wer wir wirklich sind. Andere zeigen mir, wer ich bin. Durch
die Begegnung mit mir kommen andere zur Entfaltung ?
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Wie begegne ich anderen Menschen
? (Stille)
Wie viel trage ich zu ihrer Entwicklung bei ? (Stille)
Wie sehr gebe ich anderen Raum in der Begegnung mit mir ? (Stille)
Wem stehe ich im Weg ? (Stille)
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3. Ich betrachte mein Leben in der Welt
Der Opal ist auch ein Symbol für die Schöpfung. Er erinnert mich
daran, dass ich ein Teil der Schöpfung bin. Denn ich lebe von Wasser,
Licht, Luft und Wärme.
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Was ist mir die Schöpfung wert
? (Stille)
Wie achtsam gehe ich mit den Elementen der Schöpfung, z. B.
Wasser, um ? (Stille)
Wie viel Verantwortung übernehme ich für die Schöpfung,
für alles was mit mir Teil dieser Schöpfung ist
(Menschen, Tiere, Natur, Pflanzen.
.? (Stille)
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4. Ich betrachte wein Leben mit Gott
Der Opal hat seinen Glanz nicht aus sich heraus. Der Opal ist angewiesen
auf eine Hand, die ihn wärmt, um seinen Glanz zu entfalten.
So brauche auch ich jemand der mich "zum Glänzen" bringt.
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Was bedeutet Gott für mein Leben
? (Stille)
Wie viel Zeit, Energie nehme ich mir für die Begegnung mit
Gott ? (Stille)
Wie viel von dem Glanz, den er mir verleiht, wird in meinem Leben
sichtbar ? (Stille)
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Überleitung zum
Bußakt:
GL 160e 1-7 "Bekehre uns, vergib die Sünde"
Vergebungsbitte
Fürbitten mit Antwortgesang:
Guter Gott, du hast uns durch Jesus, deinen Sohn von 'Sünden gereinigt
und baust uns auf zur heiligen Stadt, dem neuen Jerusalem. Lass uns durch
Jesus. unsere Bitten vor dich bringen?.
1. Jesus du hast deine Kirche
auf Stein, gebaut:
wir bitten dich für alle Christen, dass sie zu überzeugenden
Bausteinen In deiner Kirche werden.
(Antwortgesang):erbarme dich, erbarm dich unser, erbarme dich unserer
Zeit.
2. Jesus du hast gesagt, wenn
ein Kind seinen Vater uni Brot bittet, dann wird er ihm keinen Stein sondern
Brot geben;
wir bitten dich für alle Menschen. die Hunger nach deinem Brot haben,
dass du ihnen dieses Geschenk zuteil werden lässt.
(Antwortgesang): "Herr, erbarme dich erbarm dich unser erbarme dich unserer
Zeit
3. Jesus, du hast bei der Ehebrecherin
gesagt, wer von euch ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein;
wir bitten dich, hilf uns, dass wir keinen Menschen vorschnell verurteilen
(Antwortgesang) "Herr, erbarme dich, erbarm dich unser, erbarme dich unserer
Zeit.
4. Jesus, du sprachst vom Eckstein,
den die Bauleute verworfen haben, nach Halt und Stütze suchen.
Lass sie Menschen begegnen die ihnen Eckstein sein können
(Antwortgesang) "Herr, erbarme dich, erbarm dich unser, erbarme dich unserer
Zeit.
5. Jesus am dritten Tag nach
deinem Tod war der Stein weg vom Grab.
War bitten dich für unsere lieben Verstorbenen, dass Sie und wir
alle uns in deinem Glanz wiederfinden dürfen.
(Antwortgesang) "Herr, erbarme dich, erbarm dich unser, erbarme dich unserer
Zeit.
Um all das bitten wir dich,
durch Jesus Christus, der uns als lebendige Steine einbauen will in die
Gemeinschaft der Kirche und aller Heiligen, der mit dir und dem Hl. Geist
lebt und verherrlicht wird heute und in Ewigkeit. Armen.
Vater unser.
(gesungen) Wir fassen uns an den Händen!
Segen:
Wir wollen um den Segen Gottes beten.
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Der Herr sei vor dir
- um dir den rechten Weg zu zeigen.
Der Herr sei neben dir -um dich in die Arme zu schließen
und dich zu schützen.
Der Herr sei hinter dir, um dich zu bewahren vor der Heimtücke
böser Menschen
Der Herr sei unter dir, um dich aufzufangen, wenn du fällst
und dich aus der Schlinge zu ziehen.
Der Herr sei in dir, um dich zu trösten, wenn du traurig
bist
Der Herr sei um dich herum. um dich zu. verteidigen, wenn
andere über dich herfallen
Der Herr sei über dir, um dich zu segnen.
So segne dich der gütige Gott der Vater, der Sohn und der hl.
Geist,
Amen
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Schlusslied GL 642,1-3
"Eine große Stadt ersteht. ."
Liebe Schwestern und Brüder
Nehmen Sie den Halbedelstein aus diesem Bußgottesdienst mit nach
Hause.
Er soll Sie daran erinnern: Mein Leben ist wie ein kostbarer Stein!
Wir wünschen Ihnen eine gesegnete Vorbereitungszeit auf Ostern und
hoffen mit Ihnen,
dass wir alle aus ganzem Herzen die Auferstehung Jesu Christi feiern können.
Wir wünschen Ihnen nun einen guten Nachhauseweg.
Friedensgruß
Texte
früherer Bußgottesdienste
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