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Gespräche 2003
Nicht selten bricht Gewalt in unser Leben ein, manchmal offen und brutal, manchmal als heimliche Macht, die uns niederdrückt. Wir erfahren sie direkt oder an Menschen, die uns nah stehen, wir hören davon aus Nachrichten oder aus anderen Berichten. Andrea Eckert geht es zunächst darum, den Begriff der Gewalt zu verstehen, weil er sich nicht von selbst erklärt. Wege aus der Gewalt zu finden, heißt zunächst zu verstehen, was in die Gewalt hinein geführt hat. Gewalt drückt Ohnmacht aus und ist zugleich ein Versuch, sie zu beseitigen. Wer den Weg aus der Gewalt sucht, muß wissen, daß Gewalt ansteckend ist und manchmal fasziniert, weil sie sich als einfache Lösung darstellt, während alle Alternativen dazu komplex sind. Daher hat jeder Weg aus der Gewalt in einer bestimmten menschlichen Situation damit zu tun, die eigene Beteiligung daran zu erkennen. Bericht
des Münchner Merkur/Dachauer Nachrichten Dachau/Arnbach (red) Der dritte und letzte Abend der Ambacher Gespräche packte ein aktuelles Thema an. Es ist zwar das Ziel der Katholischen Landvolkbewegung, Aktuelles aufzugreifen, stellte Moderator Werner Götz fest. Aber es hätte nicht sein müssen, dass der zweite Golfkrieg mit diesem Gesprächsabend über "Wege aus der Gewalt" zusammenfalle.
Jeder einzelne sollte dabei auch einen Blick in die eigene Seele werfen und auf die konkrete Situation eines Menschen, wo Aggression in offene Gewalt umschlägt.
Dachauer Nachrichten vom 9.4.2003 Der 3. und letzte Abend der diesjährigen Arnbacher Gespräche packte ein unerwartet aktuelles Thema an. Es ist zwar das Ziel der Katholischen Landvolkbewegung, aktuelle Themen aufzugreifen, stellte Moderator Werner Götz fest. Aber es hätte nicht sein müssen, dass nun der Beginn des zweiten Golfkrieges mit diesem Gesprächsabend zum Thema Wege aus der Gewalt zusammenfiel. Andrea Eckert, Psychologin an einem Münchener Krankenhaus, führte in das Thema ein. Ausgehend von den Begriffen Gewalt und Aggression, die nicht unbedingt gleichzustellen sind, stellte die Referentin fest, dass es Gewalt gebe ohne aggressive innere Gefühle. Als Beispiel nannte sie einen Bankräuber, der meist kühl überlegend seinen Wunsch nach Geld verfolgt. Umgekehrt, äußern sich lange nicht alle aggressiven Gefühle in Gewaltaktionen. Um Wege aus der Gewalt zu finden, müsse man zuerst überlegen, wie man in dieses Verhalten hineingekommen ist. Es ist meist eine sehr komplexe Situation, in der Gewalt angewendet wird. Es gelte das gesamte Umfeld zu ergründen und zu berücksichtigen. Gewalt ist sehr ansteckend. Ein wichtiger
Aspekt ist die so genannte gerechtfertigte Gewalt, wobei es hier –
sollte es eine solche überhaupt zulässig sein – jeweils
auf den einzelnen Standpunkt ankommt. Beispiele waren die Aktionen
in Wackersdorf und sind gegenwärtig der Irak-Krieg. Jeder einzelne
sollte dabei auch einen Blick in die eigene Seele werfen und auf die
konkrete Situation eines Menschen, wo Aggression in offene Gewalt
umschlagen kann. Wichtig ist das Erkennen und die richtige Einschätzung
der brisanten Umstände, in denen Gewalt auszubrechen droht, um
rechtzeitig die Abwehrkräfte zu stärken und entsprechend
klar Gewalt verhindernd reagieren zu können. In der Früherziehung
des jungen Menschen gelte es, Sympathie, Anerkennung und Respekt für
andere Menschen zu fördern. Nach dem Kurzreferat nahm die Diskussion und das Gespräch einen breiten Raum ein. Hier konnten jeweils eigene Erfahrungen, Meinungen und auch Probleme eingebracht werden, zu denen die Referentin Stellung bezog. So wurde die heute immer mehr herrschende psychische Gewalt angesprochen, die bereits Eltern manchmal anwenden. Vor allem aber in der Arbeitswelt löst das Mobbing Verunsicherung und Spaltung bei den Kollegen aus. Miteinander sprechen, den anderen versuchen zu verstehen sei bereits ein guter Anfang, Gewalt zu verringern. Die Referentin schloss den informativen und betroffen machenden Abend mit dem provokanten und sehr nachdenklichen Zitat, Probleme die nur mit Gewalt zu lösen sind, müssen neu formuliert werden. Ankündigung
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