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Jahresthema 2016: Ökumene und Veränderungen


2.
Ökumene, Beobachtungen eine evangelischen Gemeindepfarrers
Thomas Körner, Pfarrer, Friedenskirche Dachau
Mittwoch, 2. März 2016



Pfarrer Thomas Körner

Beim zweiten Arnbacher Gesprächsabend der katholischen Landvolkbewegung stellte Thomas Körner vor, wie er Ökumene in seinem Berufsalltag als Gemeindepfarrer erleben und beobachten kann.

Er stellte Ökumene „von unten" dar und schilderte seine Beobachtungen in der Gemeinde der Friedenskirche in Dachau, aber auch weit darüber hinaus.

Schon sein persönlicher Lebens- und Berufsweg war von der Begegnung mit den beiden großen Religionen gekennzeichnet. Aufgewachsen im evangelischen Flensburg, studierte er im katholischen München. Zwischendurch hatte er eine wichtige Begegnung im ökumenischen Taizé. Dort lernte er seine katholische und spätere Ehefrau kennen und lieben. Selbst seine Heirat wurde nach katholischen Ritus vollzogen, was für ihn den Vorteil habe, meinte er schmunzelnd, dass damit auch keine Scheidung möglich sei. Sein theologisches Studium wurde von einer intensiven therapeutischen Ausbildung ergänzt.

Wichtig war Körner vor aller Ökumene die Suche nach der Beziehung zu Gott, dessen Wesen und den daraus folgenden Konsequenzen für das Leben jedes einzelnen. Trotzdem meint er, das wirkliche Leben finde außerhalb der Kirchen statt. Die Kirche sei aber das Sahnehäubchen im Leben, so Körner.

Ökumene und damit Teilhabe an Alltag anderer Religionsgemeinschaften ist für den einzelnen ohne große Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit möglich.

Für Körner selbst, der als evangelischer Gemeindepfarrer aber eine Person der Öffentlichkeit ist, ist gelegentlich eine schmerzliche Rücksichtnahme nötig.

Zum Beispiel war ihm eine Teilnahme an der Eucharistie nicht möglich, als die katholische Gemeinde als Gast in seiner Friedenskirche die Messe feierte, denn er wollte den katholischen Pfarrer und seinen Kollegen nicht kompromittieren.

Thomas Körner breitete in seinem Kurzvortrag sehr offen und persönlich seine Beobachtungen und Erfahrungen mit Ökumene aus.
Dies gab den Zuhörern den Mut und die Freiheit danach mit dem Referenten und anderen Teilnehmern lange und aus-führlich ins Gespräch zu kommen.

Erfreulich waren die vielen von den Zuhörern geschilderten positiven Erfahrungen im Zusammenleben mit anderen Religionen.

Werner Götz

Der Bericht wurde auch in der
- Dachauer SZ vom 5./6. 2016 und den
- Dachauer Nachrichten vom 16.6.2016 
veröffentlicht.


Bilder: Alfred Bayer

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