KLB-Archiv              Emmausgänge früherer Jahre  
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Emmauswanderung 2000
 am 24.April 2000 von Indersdorf nach Weichs

Inhalt
Einladung zum Emmausgang 2000 
Bericht über den Emmausgang 2000
Denkanstöße zur Regionalen Vermarktung und zum Fairen Handel


Texte zum Gottesdienst
in der Pfarrkirche St. Martin Weichs

Mitwirkende: Jugendchor aus Weichs
Brigitta Hoser Reinhard Weger,
Thomas Christine Igelspacher

Eingangslied - Chor

Begrüßung Christine
Wir feiern zusammen Gottesdienst und beginnen: Im Namen des Vaters. . ..

Hinführung
Wie kommen Menschen zum Glauben? Wie kann man den Glauben weitergeben? - z.B. an die eigenen Kinder?
Wie kommen Menschen zum Glauben an die Auferstehung?
Das sind Fragen, die nicht erst uns beschäftigen. Schon in den Urgemeinden hatten die wenigsten den irdischen Jesus persönlich erlebt. Auch sie waren schon angewiesen auf das, was über Jesus erzählt wurde, was über ihn aufgeschrieben wurde.
Damals wie heute braucht es Menschen, die die heilende Botschaft Jesu glaubhaft vermitteln; Menschen, die die Botschaft nicht nur weitersagen, sondern überzeugend leben.

Schuldbekenntnis
Wir alle sind gerufen, glaubhafte Vermittler zu sein.
Einmal gelingt es uns besser, einmal nicht so gut.
Alles, was uns geglückt ist
und alles, was uns nicht so gutgelungen ist
dürfen wir vertrauensvoll Gott übergeben.

Kyrielied

Tagesgebet
Lasset uns beten!
Gott, unser Vater! Auf verschiedenen Wegen sind wir heute hierher nach Weichs gekommen. Du führst uns zusammen. Du bist unsere Mitte. Du hast Jesus von den Toten auferweckt. Das erfüllt unser Herz mit Freude. Voll Freude singen wir das Gloria!

Gloria - Chor

Meditative Übung
Als Evangelium haben wir die Erzählung vorn ungläubigen Thomas gewählt. Thomas wird in seinem Glaubensweg sehr menschlich beschrieben und ist uns daher oft sehr nahe.
Ich möchte euch jetzt einladen, dass wir uns in die Person des Thomas einspüren und versuchen, ihn bei seinem Glaubensweg zu begleiten. Wir schließen die Augen. Dunkelheit umgibt dich. Du bist auf dich allein gestellt. Du kannst niemanden mehr sehen. Du nimmst die Stille war. Du fühlst dich alleine. Und doch ist da eine Ahnung. Du weißt ja, es muss jemand neben dir sitzen. Du hörst vielleicht sogar seinen Atem oder spürst seine Nähe. Aber du bist unsicher1 du möchtest dich vergewissern, ob, und wer denn da neben dir ist. Du lässt die Augen noch geschlossen und hältst diese Ungewissheit noch ein wenig aus. Vielleicht ist es Thomas auch ähnlich ergangen. Er wusste, dass Jesus leben sollte, vielleicht erahnte er es auch sogar. Er wollte es jedoch genau wissen, wollte Jesus sehen und ihn mit den Händen berühren. Er wollte Sicherheit.

Vorwort zum Evangelium Joh 20,24-29 Thomas, genannt Didymus - Zwilling -, einer der Zwölf" war nicht bei den Jüngern, als Jesus kam. Die anderen Jünger sagten zu ihm: "Wir heben den Herrn gesehen." Er entgegnete ihnen: "Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht". Alle Freunde Jesu waren voller Angst. Sie suchten Halt in der Gemeinschaft. Wir: öffnen unsere Augen und rücken ganz nah zusammen, so als ob wir Angst hätten und Halt in der Gemeinschaft suchen.

Evangelium
Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder versammelt, und Thomas war dabei. Die Türen waren verschlossen. (Osterkerze anzünden)
Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagt; ,,Friede sei mit euch!<'Dann sagte er zu Thomas; "Streck deinen Finger aus - hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig> sondern gläubig! Thomas antwortete ihm; ,,Mein Herr und mein GOW<' Jesus sagte zu ihm; "Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben."

Predigt
3 Sprecher: A - B - C

B) Das ist wirklich eine tröstliche Geschichte für uns.

A) Wie meinst du das?

B) Anscheinend haben sich Menschen mit dem Glauben an die Auferstehung schon immer schwer getan. Schon in der Gemeinde des Johannes muss es so gewesen sein. Sonst wäre uns diese Geschichte nicht überliefert worden.

C) Mir spricht der Thomas richtig aus dem Herzen. Er möchte Jesus selber sehen. Er verlässt sich nicht auf den Glauben anderer. Damit er glauben kann, braucht er die eigene Erfahrung. Er will dem Auferstandenen selber begegnen. Er möchte ihn "hautnah" erleben. Da geht es mir eigentlich ganz genauso.

A) Mutig ist er schon der Thomas. Das muss man ihm lassen. Er traut sich seine Glaubenszweifel ganz offen sagen und - er wird von den anderen deswegen überhaupt nicht dumm angeredet, schon gar nicht verurteilt, oder womöglich aus ihrer Gemeinschaft ausgeschlossen.

B) Ja, das stimmt, denn wie sich die Jünger am Sonntag darauf wieder versammeln, ist er selbstverständlich mit dabei.

C) Komisch, dass sie immer noch Angst haben. Sie sperren sich immer noch ein, obwohl sie dem Auferstandenen eigentlich schon begegnet sind.

B) Es ist wirklich eine tröstliche Geschichte. Schon die ersten Glaubenszeugen tun sich offensichtlich gar nicht leicht.

A) Was könnte der Evangelist Johannes meinen, wenn er sagt: die Jünger sahen den Herrn? Wie soll man das verstehen?

C) Ich denk mir das so: was erleben sie in ihrer Gemeinschaft? Die Angst fällt von ihnen ab; der Friede wird greifbar. Friede und Versöhnung, so wie sie es mit dem irdischen Jesus erlebt haben, kehren zurück in ihre Mitte. Sie erinnern sich, wie Jesus gelebt hat, was er gesagt und getan hat. Jemand, der so gelebt hat wie Jesus, der kann nicht im Tod enden, der lebt weiter bei Gott; davon sind sie immer mehr überzeugt. Sie finden zurück zum Glauben an Gottes Treue.

B) Und wenn Gott treu ist, dann hat er seinen Boten Jesus niemals im Tod verlassen.

C) Die Frage bleibt: Hatten es die Jünger nicht doch leichter als wir, heute? Haben sie uns nicht doch einiges voraus?

A) Nur eines haben sie uns voraus: Sie kannten Jesus zu seinen Lebzeiten. Er war die Mitte ihrer Gemeinschaft. An Ostern haben sie ihn als ihre Mitte wiedererkannt, wiedergefunden.

B) Noch einmal zu Thomas! Vielleicht wird dann manches klarer. Was sagt denn Jesus zu Thomas? Er sagt nicht: Du hast gesehen und brauchst nicht mehr glauben. Er sagt auch nicht: Du hast gesehen anstatt zu glauben. Jesus sagt: "Weil du es gesehen hast glaubst du"

C) Dann ist also auch Thomas auf den Glauben verwiesen - ja -und nicht auf ein vordergründiges "Sehen". Hier ist ein "Sehen" gemeint, das nichts mit den Augen zu tun hat. Ein Blinder könnte hier genauso sehen, wie ein Gesunder.

A) Es ist ein "Sehen" gemeint, das vom Herzen ausgeht. Das lateinische Wort für "glauben" heißt ,"credere" und meint sein Herz auf jemanden setzen.

C) In dieser Weise ,,Sehen" und zum Glauben kommen, das können dann auch wir; wenn wir auf Gottes unwiderrufliche Treue vertrauen, uns der Botschaft Jesu nicht verschließen: Wenn wir unser Herz auf Jesus setzen.

A) Mir kommt da der Gedanke, ob wir das überhaupt wollen?

B) Wie meinst du das?

A) Jesus hautnah begegnen, so wie Thomas, möchten wir das wirklich? Jesus hautnah begegnen, - gepackt sein von ihm, von seiner Botschaft? bis ins Herz, bis ins Mark getroffen sein von ihm -wünschen wir uns das wirklich?!

C) Hm - kann sein - denn -Was wäre, wenn es geschehen würde? Was wäre, wenn wir es mit Jesus ,,hautnah" zu tun bekämen, so wie Thomas? Was müsste sich ändern in unserem Leben?

A) Ist es da nicht doch besser und einfacher, etwas Abstand zu halten? -damit dieser Jesus nicht zu nahe kommt?

B) Es könnte sehr anstrengend werden, wenn wir uns von Jesus ins Herz treffen lassen. Von Thomas wird erzählt, dass er zum Christusboten wird und das Evangelium bis nach Indien gebracht hat.

A) Vielleicht liegt es an uns selber, wenn wir Jesus nicht hautnah begegnen?

B) Glaube ist etwas, was wir nicht selber machen können -Glaube ist immer Geschenk. Gott hat dieses Geschenk aber nicht für ein paar Auserwählte reserviert. Gottes Angebot gilt für alle Menschen.

A) Dann wartet Gott also darauf, dass wir ihm unser Herz öffnen?!

B) Ja, er wartet darauf, dass wir ihn hautnah an uns heranlassen.

 

Instrumentalstück - Jugendchor

 

Litanei - Brigitte

Jesus, unser Bruder, hat uns den Weg zum Leben gezeigt. Wir beten nun eine Litanei.
Alle antworten mit der Bitte: 'Bleibe bei uns, Herr!" Jesus unser Bruder,

  Du rufst uns aus dem Schlaf der Sicherheit - Bleibe bei uns, Herr"
Du rufst uns aus dem Tod der Liebe -aus der Faulheit des Denkens -
Du rufst uns aus dem Schlaf der Selbstgenügsamkeit
Du rufst uns aus dem Tod der Hoffnung
Du rufst uns aus Kleinlichkeit uns Enge -
Du rufst uns füreinander einzustehen, Aufzustehen gegen Ausbeutung und Unmenschlichkeit
Du rufst uns zur Solidarität mit Notleidenden
Du rufst uns mit der Schöpfung sorgsam umzugehen
Du rufst uns den Glauben weiterzutragen
Du rufst uns-einander zu verzeihen
Du rufst uns-den Frieden zu leben
Du rufst uns-in deine Nachfolge -zum Leben!


Vater unser - gesungen - Chor

 

Friedensgruß

Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: ,,Friede sei mit euch!
Der Friede ist nicht irgendwo, er ist schon da.
Er ist mitten unter uns, er ist uns in die Hand gegeben.
Es liegt an uns, Frieden zu leben und weiterzugeben.
Als. Zeichen dafür geben wir uns alle Hand und singen das
Taize-Hallelula. (im Kanon)

 

Segen

  Der Herr sei vor dir, um dir den rechten Weg zu zeigen.
Der Herr sei neben dir, um dich in die Arme zu schließen und dich zu schützen.
Der Herr sei hinter dir, um dich zu bewahren, wenn andere über dich herfallen.
Der Herr sei unter dir, um dich aufzufangen, wenn du fällst.
Der Herr sei in dir, um dich zu trösten, wenn du traurig bist.
Der Herr sei über dir, um dich zu segnen.
So segne uns alle der gütige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen

Wissenswertes über die Pfarrkirche St. Martin Weichs