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Jahresthema
2006: Freiheit
und Grenzen
1.
Maß
und Gewicht kommen vor Gottes Gericht
Wolfgang
Beier, Richter am Amtsgericht Mühldorf
am Mittwoch, 01.Februar
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Bericht der Dachauer SZ zum
Bericht der Dachauer Nachrichten 

Der Referent Wolfgang Beier
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An
der Nase des Nächsten ist Schluss
Was ein Richter über Freiheit zu
sagen hat
Bericht der Dachauer Nachrichten vom 13.2.2006
Arnbach/Dachau
(flg) - Beim ersten Arnbaeher Gesprächsabend in diesem
Jahr hat sich Referent Wolfgang" Beier im Arnbacher Pfarrhof
mit dem Thema " Freiheit und" Grenzen" auseinander gesetzt.
Vor über 40 interessierten Zuhörern erklärte
der Richter am Amtsgericht Mühldorf: "Die Freiheit
des Einzelnen endet an der Nase des Nächsten."
'Dabei erscheine
uns Freiheit heute als fast selbstverständlich, im
Internetsuchprogramm Google finde man u den Begriff fast
2.0 Millionen mal: Selbstverständlich war Freiheit
aber nicht immer, erinnerte Beier, schließlich habe
es bis ins 19. Jahrhundert noch Leibeigene gegeben. "Und
in der DDR war die politische Freiheit eingeschränkt.
" Doch wurde bereits 1789 in der Französischen Revolution
Freiheit zum Menschenrecht erklärt. "
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Aber Freiheit braucht Verantwortung
und Gewissen" setzte Beier Grenzen. Als zentrale Richtschnur
für verantwortliches Handeln sieht der Referent die
Zehn Gebote. Aus seiner beruflichen Praxis als Richter berichtete
Beier, wann es notwendig werden kann, die Freiheit von Menschen
einzuschränken: etwa bei der Ausstellung von Haftbefehlen,der
Bestellung von Betreuern für Demenzkranke oder Urteilen
bei Interessenskonflikten.
In der anschließenden
Diskussion wurde festgestellt, dass Freiheit ständig
erkämpft werden muss. Manche Zuhorer beklagten eine
zu sture Anwendung von Normen und komplizierte und unverständliche
Bestimmungen. Gesetze sollten eine Hilfe sein und nicht
zur Qual werden.
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Zuhörer
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Am kommenden Mittwoch, 15. Februar,
findet im Arnbacher Pfarrhof der nächste Teil der Gesprächsreihe
statt.
Dr. Lorenz Wolf, Offizial am erzbischöflichen Ordinariat
München-Freising, wird über das Thema "Normen und Selbstbestimmung"
referieren. Beginn ist um 19.30 Uhr.
Mehr
als 40 Teilnehmer diskutieren in Arnbach
Freiheit und Grenzen
Bericht der Dachauer SZ vom 8.2.2006
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Arnbach - Mehr
als 40 Teilnehmer haben sich mit Referent Wolfgang Beier'im
Rahmen der Arnbacher Gespräche mit dem Thema Freiheit
und Grenzen auseinander gesetzt, teilen die Veranstalter
mit.
In Google findet ich den
Begriff Freiheit fast zwanzig Millionen Mal. Reinhard May
besingt die grenzenlose Freiheit über den Wolken und
für die Deterministen ist Freiheit eine Illusion, weil
"sie alles menschliche Tun für vorbestimmt halten.
Man erinnert sich an die
eigene Schulzeit wenn Beier zwischen Freiheit von etwas
und Freiheit zu etwas unterscheidet.
Der Richter am Amtsgericht
Mühldorf beschreibt die Freiheit von naturgesetzlichen
Zwängen, von Pflichten, von Reglementierung oder die
Freiheit zu Reisen und die Freiheit der Berufswahl.
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Freiheit erscheint uns heute fast selbstverständlich. Aber
das war nicht immer so. Schließlich gab es bis ins 19. Jahrhundert
Leibeigene. Und auch die politische Freiheit war noch zu DDR-Zeiten
eingeschränkt. In der Renaissance schält sich immer" mehr
die Bedeutung der Einzelperson heraus. Mit der "Entwicklung des
Bürgertums in den Städten ging eine gewisse materielle
Unabhängigkeit einher. Das Schlagwort hieß Stadtluft
macht frei. In der französischen Revolution wurde die Freiheit
zum Menschenrecht deklariert.
Aber Freiheit braucht Verantwortung
und Gewissen, sonst entsteht Willkür. Damit setzt.
Beier Grenzen. Zentrale Richtschnur für verantwortliches
Handeln sind für ihn die Zehn Gebote. In der Religionslehre
hieß es früher Gott weiß alles.
Beier erinnert sich an die Aussage seines verstorbenen Großvaters,
der immer sagte Maß und Gewicht kommen vor Gottes
Gericht. Das war dessen Wertekontext, der sein geschäftliches
Verhalten als freier Bauer prägte. Ehrlichkeit war
also für ihn nicht nur eine gesellschaftliche Norm.
Folgerichtig zitierte Beier hier die Bibel, wo der Begriff
Freiheit 29mal vorkommt.
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Zusammenfassend meint Beier, die
Freiheit des Einzelnen endet an der Nase des Nächsten. In
der Diskussion wurde festgestellt, Freiheit müsse ständig
erkämpft und erarbeitet werden. Kritisiert wurden komplizierte
und unverständliche Bestimmungen. Gesetze sollten Hilfe sein.
Das nächste Arnbacher Gespräch findet Mittwoch, 15.
Februar, um 19.30 Uhr statt. Lorenz Wolf, Offizial am erzbischöflichen
Ordinariat München-Freising, referiert über das Thema
"Normen und Selbstbestimmung". SZ
Bilder: Alfred Bayer
Ankündigung
der Arnbacher Gespräche 2006 in der Presse
Zum 2.Gespräch 2006
Zum 3.Gespräch 2006

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