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Jahresthema
2011: Im
Takt - intakt
1. Müßiggang ist der Seele Feind
Abt
Markus Eller, Kloster Scheyern
Dienstag 8. Februar 2011
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der Referent zwischen der KLB-Führung
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Müßiggang
ist der Seele Feind
Gespräch über die Regel des Hl. Benedikt mit Abt Markus
Eller
Eine Teilnehmerin
fragte, kommt man in den Himmel, wenn man die Regel des Hl. Benedikt
beachtet ? Wir hoffen das, antwortete der Referent Abt Markus
Eller. Aber der eigentliche Zweck der Regel des Heiligen Benedikt
ist, dass die Mönche "gut" leben können und dass das
Leben in der Gemeinschaft gelingt. Schließlich müssen
Mönche im Kloster, wie andere Menschen auch, für ihren
Lebensunterhalt selbst sorgen.
Die Benediktinerregel
gibt dazu in 73 Kapiteln dem klösterlichen Leben eine stabile
Struktur. Der benediktinische Grundsatz Ora et Labora (Bete und
Arbeite) ist überraschender Weise nicht wörtlich im
Regelwerk enthalten.
Dieser Grundsatz ist jedoch in den Kapiteln 48 und 49 sinngemäß
enthalten. Hier findet man auch den Satz "Müßiggang
ist der Seele Feind". Das ist nicht nur ein Motto, sondern eine
Lebenseinstellung, die für den heiligen Benedikt grundlegend
war bei der Lebens- und Zeitgestaltung.
Dabei wird die Zeit strukturiert in Zeit mit Arbeit und Zeit mit
geistlicher Literatur und Beten. Im Kloster wird Zeit zum Beten
gegeben, meinte Markus Eller.
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Unter Müßiggang
versteht der Referent nicht Ausruhen, Erholen, Nichts tun, sondern
Tätigkeiten, die wenig sinnvoll sind, zum Beispiel stundenlanges
Zappen im Fernsehen oder andere Menschen von sinnvoller Tätigkeit
ablenken. Die Regel des Heiligen Benedikt ist für Außenstehende
zunächst eine spröde Literatur. Dies zeigte sich beim
Lesen der vorgenannten beiden Kapitel. Auf die Frage des Referenten
welche Textstellen die Teilnehmer störten, gab es viele Antworten,
zum Beispiel die Passagen über Strafe, Kontrolle, Anmaßung,
Ehrsucht und Erlaubnis.
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Abt Markus gelang es jedoch überzeugend
darzustellen, dass die Benediktinerregel vor allem positive Schwerpunkte,
wie "in aller Lauterkeit auf das Leben achten", maßvoll auf die
Bedürfnisse des einzelnen eingehen und Sorge um das Wohlergehen der
Menschen.
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Vor 1500 Jahren hat Benedikt
in und mit seiner Regel versucht, verantwortungsvoll mit der Zeit
umzugehen. Nicht nur Mönche und Nonnen können die Gedanken
Benedikts für ihre Lebensgestaltung brauchen und fruchtbar
machen.
Eine häufige Frage
der Teilnehmer im Arnbacher Gespräch war, wie gehe ich mit
meiner Zeit um?
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Man soll, ähnlich wie bei der
Benediktinerregel, sein Leben strukturieren, Wichtiges erhalten und Unwichtiges
weglassen, antwortete Abt Markus Eller.
Das
nächste Arnbacher Gespräch findet am Dienstag, 22.02.2011,
19.30 Uhr im Pfarrhof Arnbach statt.
Der evangelische Theologe
Werner Tiki Küstenmacher wird das Thema "Die geschenkte Zeit
genießen - simplify your life" behandeln.
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Werner Götz
Bilder: Alfred Bayer
Ankündigung
der Arnbacher Gespräche 2011 in der Presse
Zum
2.Gespräch 2011
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3.Gespräch 2011
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