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Jahresthema
2009: Jahresthema:
Ver-rückte Welt
2. Ver-rückte Lebensstile
Matthias
Kiefer, Umweltbeauftragter der Erzdiözese München-Freising
Dienstag, 17.Febr. 2009
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Bericht
der Dachauer Nachrichten vom 24. Febr.2009
"Ver-rückte Lebensstile" lassen
Fragen offen"
von Dr.Bärbel Schäfer
Arnbach - Wenig überzeugend
war der Vortrag in der Reihe der Arnbacher Gespräche. Die Zuhörer
standen dem Referat skeptisch gegenüber, und auch nach der
regen Diskussion blieben viele Fragen offen.
Referent Mattias Kiefer sprach
eine Stunde lang über "Ver-rückte Lebensstile", worunter
sich die meisten Anwesenden eine sozial-psychologische Analyse unserer
veränderten Lebensweisen und Gesellschaftsstrukturen vorgestellt
hatten. Tatsächlich knüpfte der Umweltbeauftragte der
Erzdiözese München-Freising an den vorhergegangenen Vortrag
über den Klimawandel an und beleuchtete dabei die Rolle der
katholischen Kirche.
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Was relativ interessant begann,
nämlich mit einer Gegenüberstellung der UN-Millenniums-Entwicklungsziele
für die Armen und Ärrnsten dieser Welt mit den staatlichen
Konjunkturpaketen für die maroden Banken, mündete in einen
trockenen Vortrag über christliche Schöpfungsverantwortung
und Energie-sparmaßnahmen der Diözese. Kiefer hatte sein
Referat mit Fremdworten und komplizierten theologischen Ausführungen
gespickt und verzichtete weitgehend auf Beispiele aus der Praxis.
Das liege auch daran, dass die Erzdiözese gar nicht wisse,
wie viel Energie ihre kirchlichen Einrichtungen überhaupt verbrauchen,
gestand der Redner ein. Untersuchungen dazu seien aber in Auftrag.
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Abschließend sagte Kiefer, die Bischöfe fordern, dass Pfarrgemeinden
und kirchliche Einrichtungen als Orte nachhaltiger Lebens- und Wirtschaftsweisen
Vorbildfunktion haben sollten.
"Wie sieht's da im Konkreten
aus?", lautete in der anschließenden Diskussion die Frage
aus der ersten Reihe. Man könne doch nicht die großen
globalen Probleme wie Überbevölkerung in China, Indien
und Afrika mit örtlichem Energiesparen lösen.
Es sei zynisch, in diesem Zusammenhang ein kleines Problem wie die
Kirchenheizung anzusprechen, kritisierte Wolfgang Tins aus Ansbach.
Vor allem aber die Sorge um den Bau der dritten Startbahn am Freisinger
Flughafen erhitzte die Gemüter.
Das Ehepaar Christine und Alois Igelspacher aus Röhrmoos sind
Betroffene und fühlen sich gegenüber der FMG ziemlich
machtlos (Anm.d.Red.: Flughafen München GmbH). macht's nicht."
An diesem Abend waren sie nicht als Einzige der Meinung, dass sich
die Kirche einmischen sollte. "Die Oberhirten stellen sich nicht
auf die Seite der
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Betroffenen. Wir hätten gern ein massives
Wort des Bischofs", sagte das Ehepaar.Beim Schweigemarsch "Lichterzeichen",
der jeden Sonntag in Freising stattfindet, sei Weihbischof Haßlberger
nur ein einziges Mal dabei gewesen. Und von Erzbischof Marx in München
sei in dieser Sache gar nichts zu hören. "Man fühlt sich kirchlicherseits
ziemlich verlassen", stellte Christine Igelspacher enttäuscht fest.
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Mattias Kiefer antwortete, als Mitarbeiter
der Erzdiözese könne er nichts gegen seinen Dienstherren
sagen. Die Verwaltung überlege zwar, pastorale Mitarbeiter
zu schulen, ansonsten halte sich die Kirche heraus.
"Die politische Dimension überlässt man den politischen
Akteuren", so Kiefer. Und das seien nun Mal der Bund, Stadt und
Land München. "Die FMG will Gewinn machen", folgerte Kiefer.
Wolfgang Tins meinte, man solle nicht erst warten, bis die Katastrophen
passieren. "Es hat Jesus gebraucht, um die Tische der Geldwechsler
im Tempel umzustoßen. Der Papst
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Bilder: Hans Schertl
Ankündigung
der Arnbacher Gespräche 2009 in der Presse
Zum 1.Gespräch 2009
Zum 3.Gespräch 2009
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